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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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viel mit Ihrem Leben zu tun. Wie könnte man so viel Zeit mit etwas verbringen, ohne dass es einen prägt – ein bisschen zumindest?“
    „Ich sehe mich lieber als den Mann aus der O Street, der sein Haus Zimmer für Zimmer wieder in Schuss bringt, nicht als erfolgreichen Geschäftsmann.“
    Sie hatte vor ein paar Wochen einen Spaziergang zur Ecke 31. und O Street unternommen, um einen Blick auf sein Haus zu werfen. Es hatte zahlreiche Türmchen und war kastanienbraun, goldfarben und blass graublau gestrichen, auf einem Grundstück, das viermal so groß war wie ihres. Daneben standen Bauten im Colonial-und Federal-Stil; sein Haus wirkte wie das Revuegirl der Nachbarschaft.
    Sie hakte nach. „Also, ich verstehe jetzt, warum es so lange dauert. Ich war da, um es mir anzugucken, und es sieht fantastisch aus. Aber wie viele Stunden pro Woche können Sie daran arbeiten?“
    Er freute sich über das Kompliment. „Mehr als bisher, wenn ich ,Scavenger‘ erst verkauft habe.“
    „Wäre das nicht ein Jammer?“
    „Nicht im Mindesten. Ich mag Neuanfänge. Beim nächsten Projekt werde ich dafür sorgen, dass es nicht so erfolgreich wird.“
    Da sie die Macken der Reichen und Mächtigen kannte, ließ sie es dabei bewenden. „Kommen Sie, schauen Sie sich die Küche an.“
    „Wo sind die Kinder?“
    „Oben, sie machen Hausaufgaben.“
    „Ich habe genug Essen für alle gekauft.“
    Sie dirigierte ihn zwischen diversen Kisten hindurch. Die Schränke waren am späten Nachmittag eingetroffen und standen nun überall im Wohnzimmer im Weg. Sie wollte sie Stück für Stück in die Küche schaffen und dort lackieren. „Wahrscheinlich haben sie keinen Hunger. Meine Mutter hat ihnen vorhin draußen Hamburger spendiert, bevor sie gegangen ist.“
    „Ihnen auch?“
    „Ich bin hier geblieben und habe das Sägemehl in der Küche zusammengefegt.“ In der Küchentür blieb sie stehen und streckte den Arm aus. „Voilà.“
    „Ein herrlich leerer Raum.“
    Sie drehte sich zu ihm um und bemerkte, dass er dichter hinter ihr stand, als sie angenommen hatte. Fast wäre ihre Nase mit seinem Schlüsselbein kollidiert. „Ja, sehen Sie es denn nicht? Strahlendweiße Küchengeräte? Frisch lackierte, glänzende Schränke? Knallrote Arbeitsflächen und eine Theke, die bis ...“, sie wandte sich wieder um und zeigte in die Küche, „... bis dorthin reicht?“
    „Klar und deutlich.“
    Sie trat in den Raum, in dem es ziemlich hallte. „Es ist den ganzen Ärger wert. Es wird umwerfend.“
    Er stellte sich hinter sie und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wissen Sie, was ich vermute? Ich glaube, Sie sind unverschämt stolz auf sich.“
    „Und zwar völlig zu Recht.“
    Das Gewicht seiner Hände war wohltuend. Er massierte ihr sacht die Schultern. Sie hatte fast vergessen, wie gut sich solche beiläufigen Berührungen anfühlten.
    „Waren Sie auf das letzte Haus, in dem Sie gewohnt haben, auch so stolz?“ Er setzte die Massage fort.
    „Da gab es für mich nichts weiter zu tun, als Muster durchzuschauen und die Pläne des Architekten abzunicken. Das hier hingegen ist meins .“ Sie machte eine Pause, um sich zu sammeln. „Oh, und Ihrs natürlich. Immerhin hatten Sie die Vision.“
    „Meins?“ Er lachte und nahm zu ihrem Bedauern die Hände von ihren Schultern. „Heißt das, dass ich mit ein oder zwei Mahlzeiten rechnen darf?“
    „Bis jetzt wissen Sie nicht einmal, ob ich überhaupt kochen kann.“
    „Rührei in solch angenehmer Gesellschaft ist besser als jedes Fünf-Gänge-Menü.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Sie waren wirklich der Katalysator. Ich bin so froh, dass Sie die Idee hatten, diesen Raum zu erweitern. Irgendwann werde ich eine Terrasse bauen, sodass wir draußen sitzen und die Lichter über das Wasser tanzen sehen können.“
    „Das ist doch mal etwas, worauf man sich freuen kann.“
    Sie starrten einander an. Pavel war sicher selten um eine Antwort verlegen, und sie selbst hatte schon als Kind gelernt, das Schweigen zwischen ihren Eltern mit Worten und Phrasen zu füllen. Jetzt schien eigenartigerweise keinem von ihnen etwas einzufallen.
    „Mom, ich ...“ Remy betrat den Raum, blieb stehen und musterte Pavel. Faith hatte sie nicht die Treppe herunterkommen gehört.
    Faith löste sich aus der Erstarrung. „Pavel hat uns zum Abendessen thailändisches Essen mitgebracht.“
    „Ich hab keinen Hunger.“ Remy funkelte ihn an.
    „Wie läuft’s in der Schule?“ fragte er. „Wirst du hier langsam

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