Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
sich auch
ein Herz so rein
bezahlt mit dem
Leben durch Mut
Der Himmel stürzt ein
„ Was ist los,
mein Kind. Du sagst ja gar nichts.“, sie scheuchte das
unbekannte Wesen von ihrer Schulter und glitt von ihrem Sitz.
„ Was machst du
hier?“, fragte Kate. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich
freuen sollte. Etwas in ihr sträubte sich heftig dagegen, als
die Frau auf sie zukam und sie in die Arme schloss.
„ Wir dachten,
du wurdest gefangen genommen.“, redete sie drauf los. „Es
ist so viel passiert. Wir wurden angegriffen. Dana hat uns verraten.
Eddy ist gestorben. Ted wollte uns angreifen, aber Chris hat ihn
zuerst getötet und Alessio ist einer der Wächter.“ Es
sprudelte alles aus ihr heraus.
„ Ich weiß.“,
murmelte Jill und strich ihr über den Rücken. Kate zögerte
und trat einen Schritt zurück.
„ Du weißt
es schon, aber woher? Von wem?“, stotterte sie.
„ Setzt dich
Katelyn.“, forderte Jill sie auf und deutete auf einen Stuhl
neben dem riesigen Sessel. Kate gehorchte, auch wenn sie plötzlich
ein unangenehmes Gefühl in ihrer Magengegend spürte. Es
musste an dem Trank liegen, von dem sie mehr als die Hälfte
getrunken hatte.
„ Wie kommst du
hier her?“, fragte sie erneut. „Dana sagte du wurdest
entführt.“
„ Nein,
Katelyn. Ich wurde nicht entführt. Es war eine Täuschung.“,
erklärte Jill.
„ Es tut mir
leid, aber das musste sein. Bitte erzähl mir alles, was ist
passiert.“, sagte sie und Kate berichte ihr alles, was ihr
einfiel. Von Anfang an. Als sie bei Eddys Tod angekommen war stoppte
sie abrupt. Etwas sagte ihr, sie sollte lieber nichts von Liz und dem
Training erzählen. Es war nicht wie sonst, dass ihr Verstand ihr
etwas anderes riet, wie ihr Herz. Dieses Mal war sie sich einig. Kate
sah sich um. Vielleicht wurden sie beobachtet und es war besser
nichts zu erzählen, wenn sie belauscht wurden.
„ Ich bin so
froh, dich zu sehen.“, sagte sie stattdessen zu Jill. „Wir
haben auch das Drachenherz gefunden, so wie du es wolltest, aber ich
weiß nicht wie man es benutzt.“
„ Hast du es
dabei?“, fragte Jill aufgeregt.
„ Nein,
wieso?“, log Kate, die jetzt deutlich den Anhänger auf der
Haut spürte, den sie zum Glück immer unter ihren Sachen
trug. Sie wusste selbst nicht genau, weshalb sie Jill nicht die
Wahrheit sagte. Vielleicht, weil es einfach unmöglich war, dass
sie sich ausgerechnet an diesem Ort wiedersahen.
„ Du hättest
es mitbringen müssen, Katelyn. Wie soll es sonst weitergehen.
Mein Plan funktioniert nur mit dem Herzen.“, sagte Jill. Kate
runzelte nachdenklich die Stirn. Jill nannte sie stets bei vollem
Namen, doch sie erinnerte sich plötzlich daran, dass Mai sie nur
als Kate vorgestellt hatte. Sie wusste nicht, weshalb es ihr gerade
jetzt auffiel, wo Jill es doch schon so oft getan hatte.
„ Ich wusste
nicht, dass ich dich hier finden würde. Außerdem kenne ich
deinen Plan nicht.“, entschuldigte Kate sich zögernd.
Irgendetwas schien absolut nicht zu stimmen.
„ Ich weiß,
Schätzchen. Niemand von Euch, kennt meinen Plan.“, meinte
Jill lächelnd.
„ Niemand von
Uns? Wer dann?“, fragte Kate, der die Wortwahl nicht entgangen
war, selbst wenn das Ziehen in ihrem Magen immer stärker wurde.
Jill lächelte
nur.
„ Es ist so
schade, dass du es nicht dabei hast, dass hätte mir viel Ärger
erspart“, stellte sie fest. Kate hörte ihr nicht mehr ganz
zu. Langsam stieg die Hitze in ihr auf, so stark, wie noch nie.
„ Hör zu
Jill.“, fing sie an und stand langsam auf. Das Atmen fiel ihr
plötzlich schwer.
„ Ich habe
diesen Trank genommen, weil ich dachte Tarsis sei hier und ich müsste
ihn besiegen, aber es sieht aus, als hätte die Prophezeiung
Unrecht. Du musst mich zu Sanny bringen, bevor es sich weiter
ausbreitet.“, sagte sie mit schwerer Stimme und tastete mit
ihrer Hand nach irgendetwas, an dem sie sich festhalten konnte, aber
sie fand nichts.
„ Die
Prophezeiung lügt nicht, nur hast du sie nicht ganz richtig
verstanden.“, erwiderte Jill.
„ Das kannst du
mir auch erklären, wenn ich bei Sanny war.“, murmelte
Kate, die den zufriedenen Ausdruck auf Jills Gesicht nicht bemerkte.
„ Aber nicht
doch, Katelyn. Setz dich wieder hin. Ich bin froh, dass du den Trank
genommen hast, so brauche ich dich nicht selber zu töten. Du
stirbst ganz von Alleine.“, hörte sie Jill sagen. Ihr Kopf
schien ihr einen Streich zu spielen. Sie musste sich eindeutig
verhört haben. Jills Worte ergaben einfach keinen
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