Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)
sich um. Unmittelbar neben das Bett war eine Kommode mit verschiedenen Glasfläschchen und Porzellandosen gerückt, und auf der anderen Seite des Raums reihten sich Vitrinen aus ebenfalls schwarzem Holz aneinander. Neugierig trat sie näher und besah sich die hinter Glas ausgestellten Figurinen aus Elfenbein, bemaltem Porzellan und Jade. Das Blut schoss ihr ins Gesicht, als sie erkannte, dass sie Paare beim Geschlechtsakt zeigten, in Stellungen, die ihr akrobatisch bis schlichtweg nicht möglich vorkamen; was an seltsamen Gegenständen darunter ausgelegt war, mochte sie lieber nicht so genau wissen und sah schnell weg.
Kian Gie fächelte das Streichholz aus, legte es in eine Porzellanschale und wandte sich mit ausgestreckter Hand ihr zu. Der Widerschein der Kerzenflammen ließ Strudel und Wirbel aus Licht und Schatten über ihn tanzen, und sie trat näher, die Finger vor ihrem Schoß angespannt ineinandergeklammert.
Er maß kaum einen halben Kopf mehr als sie; aus einigen Schritt Entfernung hatte er größer gewirkt. Seine schwarzen Augen wanderten über ihr Gesicht, mit Blicken, denen sie nicht standhalten konnte; sie senkte die Lider und spürte seine Augen dennoch glühend auf ihrer Haut. Kian Gies Hände legten sich um ihren Hals und glitten dann unter den Ausschnitt des Morgenrocks. Floortjes Augen schlossen sich, und sie hielt den Atem an; weich waren seine Hände und warm, und unter ihrer Berührung kräuselte sich ihre Haut wohlig. Er roch gut, schwer und erdig und nach einer Seife oder einem Öl aus Hölzern und Gewürzen. Sein Mund strich über ihre Wange, ihren Hals hinab; eine Hand glitt über ihr Brustbein abwärts und löste das Band des Morgenrocks, schob sich dann unter die glatte Seide, die mit einem verführerischen Flüstern von ihren Schultern glitt. In einem langgezogenen Laut ließ Floortje den Atem wieder aus den Lungen strömen. Es war schön, wie seine Hände über ihre Haut streichelten, über die Rundungen und Linien ihres Körpers; kein Mann hatte sie bislang auf diese Weise berührt. So ausgiebig, so behutsam, beinahe andächtig, und Floortjes Knie wurden weich.
Sie blinzelte, als er sie mit Nachdruck um die Taille fasste, ließ sich zum Bett hinüberführen, schlüpfte aus den Pantoffeln und streckte sich auf der roten Seide aus. Verstohlen sah sie zu, wie er seinen Morgenrock abstreifte; er war tatsächlich schlank, mit breiten Schultern und schmalen Hüften und angedeuteten Muskelrippen auf Brust und Bauch. Glatt war seine Haut und haarlos; seine Oberschenkel und Schienbeine sahen stark und sehnig aus, als wäre er in seiner Jugend viel gerannt. Begierig reckte sich ihr seine Männlichkeit entgegen. Mehr davon, als sie erwartet hätte, nachdem Ruth, deren aus Frankreich stammende Freundin mit reichen Chinesen mitging, dazu einmal mit hochgerecktem kleinen Finger eine Bemerkung fallengelassen hatte.
Kian Gie legte sich zu ihr, und Floortje gab einen seligen Laut von sich, als er damit fortfuhr, sie zu streicheln und seinen Mund über ihren Leib wandern zu lassen. Ein süßes Ziehen breitete sich in ihrem Körper aus, das nach mehr verlangte. Sie gluckste vergnügt, als er sie auf den Bauch rollte, und sie gurrte, als er ihr Rückgrat erst mit den Fingern, dann mit seiner Zunge entlangfuhr und die Grübchen oberhalb ihres Pos küsste.
Er streckte sich zur Kommode hin, und Floortje hörte Glas leise klingeln. Ihr entfuhr ein kleiner, spitzer Schrei, als etwas Nasses kalt auf ihren unteren Rücken traf, und dann zerfloss sie vor Seligkeit, als er ein schmeichelndes Öl auf ihrer Haut verrieb, auf ihrer Scham und in den Spalt ihres Hinterteils hinein. Sie spürte, wie er sich hart dagegendrückte, eine Hand um ihren Oberschenkel gelegt, während die andere eine Gesäßbacke beiseiteschob.
»Nicht da«, kicherte sie verlegen und kniff den Po zusammen.
Gellend schrie sie auf, als er sich in sie hineinrammte; sie krallte sich in das seidene Betttuch und wand sich, um ihm zu entkommen, aber er hielt sie umso fester um den Oberschenkel gepackt und presste sie mit der anderen Hand in die Matratze hinein. Floortje schrie und bettelte, aufhören, das tut weh, aufhören, bitte, bitte, bitte – aber Kian Gie hörte nicht auf.
Nicht, bis er mit ihr fertig war.
Zitternd taumelte Floortje den beleuchteten Korridor entlang; sie konnte kaum einen Fuß vor den anderen setzen und tastete sich mit der einen Hand an der Wand entlang, während sie mit der anderen ihren Morgenrock notdürftig
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