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Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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zerschunden. »Auf unvorstellbar grausame Weise. Aber nichts war so grausam, wie ihn so zu sehen. Ihn zu verlieren.« Er drückte die Handballen in die Augenhöhlen und schluchzte auf. »Er fehlt mir so sehr. Mein Junge. Mein Junge fehlt mir so sehr.« Seine Schultern bebten, und Tränenbäche rannen unter seinen Händen hervor, die Wangen hinab über das Kinn.
    Zögerlich legte ihm Jacobina eine Hand auf den Oberarm und spürte mit wehem Herzen, wie sehr sein Leib von Schmerz durchgeschüttelt wurde. Er löste die Finger von seinem Gesicht und packte mit einer Hand die Jacobinas, als umklammerte er einen Strohhalm der Hoffnung.
    Sie fuhr zusammen, als er den Arm um sie warf und sie an sich presste, und konnte doch nicht anders, als ihm tröstend über die Schulter zur streichen, während er seine Finger in ihren Rücken bohrte und sich an ihr ausweinte, in scharfen, ruckartigen Schluchzern und Tränenströmen, die ihre Wangen benetzten. Sie benötigte einige Herzschläge, um zu spüren, dass es nicht nur seine nasse Wange war, die sich gegen die ihre drückte, sondern auch seine Lippen, und noch bevor sie sich ihm entwinden konnte, küsste er sie auf den Mund. Nicht so, wie Jan sie küsste, sanft und zärtlich. Hart waren die Küsse Vincent de Jongs, drängend und zugleich werbend, und seine Lippen auf ihren, seine Zunge, die die ihre suchte und fand, fluteten ihren Verstand mit heißem Begehren, in dem ihre Vernunft schließlich ertrank.
    »Ich brauch dich, Jacobina«, raunte er in ihren Atem hinein. »Ich begehre dich so sehr.«
    Seine Hände, die ihr Haar durchkämmten und den Knoten lösten, die über ihr Gesicht strichen und über ihre Schultern und ihre Taille umfassten, schickten glühende Schauder durch ihren Leib und rissen die Tür zu einer Gier auf, die sie zuvor noch nicht gekannt hatte und die sie wie in einem Sog davontrug.
    Erst als sie von seinem Gewicht niedergewalzt wurde und rücklings im Sand aufschlug, kam sie zur Besinnung.
    »Nicht!«, rief sie aus, noch völlig benommen. »Nicht! Hören Sie auf!«
    Jacobina hieb mit den Handballen von unten gegen seine Rippen, um ihn von sich wegzustemmen, während sein Brustkasten ihr die Luft zum Atmen nahm, und sie grub die Fersen in den Sand, um unter ihm hervorzukommen, während sein Knie sich zwischen ihre Schenkel drängte und sein steifes Geschlecht über ihre Leiste rieb.
    »Ich will dich«, murmelte er heiser gegen ihren Hals, in den er seine Zähne grub. »Ich will dich so sehr.« Seine Hände kneteten ihre Schultern; der dünne Stoff der Kebaya riss, als de Jong den Ausschnitt beiseitezerrte, um seinen Mund über ihre Schlüsselbeine wandern zu lassen, dann tiefer, auf ihr Brustbein hinab, um unter dem Ausschnitt des Hemdchens nach ihren Brüsten zu suchen.
    »Nicht! Nein!« Jacobina zischte und fauchte; sie wand sich, strampelte mit den Füßen und bekam sich dennoch nicht frei.
    Seine andere Hand strich ihre Hüfte abwärts, rieb über ihren Oberschenkel und raffte den Saum des Sarongs; es ratschte, und seine Finger wanderten unter den aufklaffenden Stoff und tasteten nach dem Bund ihrer Unterhose.
    »Nicht«, schluchzte sie. »Bitte nicht!«
    Schwer atmend hielt er inne und fixierte einen Punkt irgendwo hinter Jacobina. Sie neigte den Kopf im weichen Sand zurück, und ihre Augen trafen sich mit denen Margaretha de Jongs, klarblau und starr wie Glas.
    Sie stand einfach nur da, am Fuß der Treppe, weich umflossen von Sarong und Kebaya, aber ihre versteinerte Haltung ein einziger Vorwurf. Dann wandte sich Frau de Jong um und ging wieder die Stufen hinauf.
    Grunzend rollte sich de Jong von Jacobina herunter, lehnte sich mit dem Rücken an die Böschung und fuhr sich durch das Haar. Zitternd robbte sie rückwärts fort von ihm, rappelte sich auf und stolperte davon, die Treppen hinauf.
    »Frau de Jong!«, rief sie, während sie ins Haus hineinrannte, ihr loses Haar hinter ihr herwehend, die zerrissene Kebaya mit der einen, den aufgeschlitzten Sarong mit der anderen zusammenhaltend. »Frau de Jong!« Im Korridor holte sie sie ein, doch Margaretha de Jong drehte sich nicht einmal um.
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Fräulein van der Beek«, sagte sie nur, öffnete die Tür zum Schlafzimmer und zog sie hinter sich zu; Jacobina hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde.
    Einige Herzschläge lang harrte sie noch auf der Stelle aus, während Schrecken, Scham und Schuld sich durch sie hindurchwühlten, dann schlich sie in ihr Zimmer.
    Lange saß sie

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