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Das Herz der Hoelle

Titel: Das Herz der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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zu überzeugend, zu … indiskutabel.
       »Aber Ihr«, versetzte ich plötzlich, »glaubt Ihr daran?«
       »Es tut nichts zur Sache, was ich glaube. Wir müssen zusammenarbeiten.«
       »Sie haben meine Unterlagen.«
       »Wir wollen wissen, wie es weitergeht. Wir möchten über jedes neue Detail unterrichtet werden.«
       Er machte einen Schritt auf mich zu. Seine schwarze Robe roch nach Weihrauch und Vetiveröl.
       »Wir sind der gleichen Meinung, Sie und ich. Ein und derselbe Mörder. Sie glauben an einen Mörder aus Fleisch und Blut. Ich glaube an einen Übermörder, der sich in den geheimen Winkeln des Komas verbirgt. Nennen Sie ihn, wie Sie wollen, Teufel, Tier, Engel der Finsternis, aber dieser ›Anstifter‹ erteilt seine Befehle aus der Tiefe des Limbus. Wir müssen ihn entlarven. Gemeinsam.«
       »Ich kann Euch nicht helfen. Ich teile Eure Überzeugungen nicht. Ich …«
       »Schweigen Sie. Alles verändert sich gegenwärtig, und Sie stehen im Mittelpunkt dieser Wandlung.«
       »Was für einer Wandlung?«
       »Der Stil des Anstifters ändert sich. Früher begnügte er sich damit, den Besessenen Gewalt, Folter und Morde zu befehlen. Die Art und Weise spielte keine Rolle. Heute schreibt er ihnen ein bestimmtes Ritual vor. Die Insekten, die Flechten, die Bisswunden, die abgeschnittene Zunge … Er nennt all seinen Geschöpfen die Einzelheiten. Sie kennen den Fall Simonis. Wir haben den Fall Gedda. Es gibt noch andere.«
       Ich dachte an Raimo Rihiimäki, den Esten. Wie viele weitere gab es noch, weltweit? Van Dieterling hatte recht, und ich selbst hatte es bereits begriffen: Das war keine Mordserie, sondern eine Serie von Mördern. Mörder, die, nach dieser Logik, auf einen transzendenten, metaphysischen Mörder hinwiesen. Derjenige, der in der Tiefe des »Schlunds« die Fäden zog.
       Ich fragte:
       »Woher wisst Ihr, dass es weitere Fälle gibt?«
       »Wir wissen es. Wir ahnen es. Und jetzt brauchen wir einen Ermittler, der mit allen Wassern gewaschen ist. Einen Vollblut-Polizisten ohne Grenzen und ohne Prinzipien. Einen Mann wie Sie, der Spaß an Gewalt und Lüge hat. Der zu allem bereit ist, um seine Ziele zu erreichen.«
       Ich nahm die Beleidigung hin. Schließlich war sie nicht so weit von der Wahrheit entfernt. Der Kirchenmann fuhr fort:
       »Sie müssen diese Personen, die durch den Teufel geheilt wurden, aufspüren.« Er hob die Stimme. »Eine neue Generation von Killern tritt an. Wir müssen verstehen, weshalb der Teufel diese Männer und Frauen rettet und sie dazu drängt, sich auf eine genau reglementierte Weise zu rächen.«
       Ich antwortete kleinlaut:
       »Im Fall Simonis habe ich nicht einmal einen Verdächtigen ...«
       »Sie werden ihn finden. Es läuft jedes Mal nach dem gleichen Muster ab. Ein Mensch wird ermordet und dann durch den Teufel gerettet. Anschließend, manchmal sehr viel später, rächt er sich, indem er Säuren, Insekten, Flechten und was weiß ich sonst noch verwendet. Wir möchten eine Liste all dieser Morde. Wir wollen verstehen, weshalb der Teufel jetzt handelt, durch die Hand seiner Sendboten, wie ein Serienmörder, mit seinen Obsessionen, seiner Methode, seiner Signatur. Wir glauben, dass darin eine Botschaft liegt, die es zu entschlüsseln gilt. Eine Prophezeiung.«
       Das war es also. Die Namen des Teufels auf den Leichen der Opfer. Die Verstümmelungen, die die Waffen des Todes selbst aufgriffen. Eine Botschaft. Das Wort Luzifers …
       Mir wurde schwindlig. Meine Ermittlungen spielten sich nicht auf einer irdischen, sondern auf einer eschatologischen Ebene ab. Hinter den Morden standen nicht irgendwelche Mörder, sondern Satan persönlich, Ein Dämon, der durch seine Rachegeister brüllte und handelte …
       Wieder dachte ich an Luc. War er bei seinen Nachforschungen so weit gegangen? Hatte er die Prophezeiung des Bösen entdeckt? Ich tastete meine Taschen ab und fand sein zerknittertes Porträt.
       »Kennen Sie diesen Mann?«
       Der Kardinal verzog kühl die Lippen.
       »Nein. Wer ist das?«
       »Ein Freund von mir. Ebenfalls Polizist. Er arbeitete an diesem Fall.«
       »Was ist mit ihm passiert?«
       »Er hat einen Selbstmordversuch unternommen.«
       »Dann ist er gescheitert. Scheitern Sie nicht, Mathieu Durey. Enttäuschen Sie mich nicht!«
       Er drehte sich um. Seine Robe knatterte. Eine Warnung in Schwarz und Rot. Die Inquisition war

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