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Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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dachte sie, als sie zwischen den Bäumen immer mehr freien Himmel aufscheinen sah. »Ich glaube, da drüben könnte die Straße sein.«
    »Gott sei Dank.«
    Ein paar Minuten später hatten sie den Wald hinter sich gelassen und fanden sich am Rand einer langen gewundenen Schotterstraße wieder. Hundert Meter weiter war der Shadow Creek zu sehen, der sich träge dahinwand wie eine Schlange in der Sonne.
    »Was ist denn da drüben?«, Jennifer schirmte blinzelnd die Augen ab und zeigte dann in eine Richtung. »Ist das ein Haus?«
    »Ich sage, was immer es ist, wir gehen zurück zum Zeltplatz«, wiederholte James ihre gemeinsame Entscheidung.
    Aber Val hatte sich schon umgedreht und sich, ein Gebet auf den Lippen und Briannes besudelten Schuh in der Hand, auf den Weg zu der Hütte am Ende der Straße gemacht.

KAPITEL 28
    »Da kommt jemand.«
    »Was?«
    »Du hast mich sehr wohl verstanden.« Nikki presste die Stirn an das Fenster auf der Vorderseite der Hütte. »Am Ende der Straße. Sieht aus wie ein ganzer Haufen Leute.«
    Henry war sofort an ihrer Seite und riss an ihrem Arm, um sie aus dem Sichtfeld der Fremden zu zerren.
    »Autsch«, sagte sie und bemerkte, dass er seine Ranger-Uniform gegen eine besser passende Jeans und ein T-Shirt getauscht hatte, auf dem ein blasses Abbild von Keith Richards’ zerfurchtem Gesicht prangte, komplett mit Zigarette im Mundwinkel. Die Pistole des toten Rangers lag auf dem Sofa, wohin er sie vorhin achtlos geworfen hatte.
    »Runter«, sagte er und spähte durch das Fenster. »Scheiße.«
    »Sind es die Bullen?«
    »Ich glaube nicht.« Henry riskierte einen weiteren Blick. »Sie sind noch zu weit weg, um sicher zu sein, aber eine von ihnen sieht aus wie Jennifer.«
    »Jennifer? Wer zum Teufel ist Jennifer?« Gab es eine weitere Frau, deretwegen sie sich Sorgen machen musste?
    »Die, die ich gestern Abend getroffen habe. Die heute Morgen angerufen und mir von Brianne erzählt hat.«
    »Du hast ihr gesagt, wo sie uns finden kann?«
    »Natürlich nicht. Sei nicht dumm.«
    Nikki spürte, wie sich ihr ganzer Körper vor Wut sträubte. Wie oft hatte sie ihn gebeten, sie nicht als dumm zu bezeichnen? Er war hier der Dummkopf, nicht sie. Wenn er auf sie gehört hätte, wären sie längst weg. »Wer ist bei ihr?«, fragte sie und kehrte ans Fenster zurück.
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich Briannes Mutter und ihre schrägen Freunde. Es sind jedenfalls definitiv keine Bullen.«
    »Und welche von ihnen ist Jennifer?«, fragte Nikki, als das abgerissen aussehende Quartett näher kam.
    »Das ist doch egal. Los runter«, befahl Henry noch einmal. »Oder willst du, dass sie dich sehen?«
    »Die können nichts sehen. Sie sind noch zu weit weg. Ist sie die mit den langen, blonden Haaren?«
    »Ich weiß nicht mehr«, sagte er, obwohl sein Tonfall etwas anderes andeutete. »Ich hab der blöden Kuh gesagt, sie soll warten.«
    »Sieht so aus, als hätte sie nicht besonders gut zugehört.«
    »Wenn sie mit den Park Rangern gesprochen und ihnen von Henry Voight erzählt hat …«
    »Findest du sie hübsch?«
    »Welchen verdammten Unterschied macht das?«
    »Von hier aus wirkt sie nicht besonders außergewöhnlich. Sieht aus wie Millionen andere Mädchen. Ziemlich durchschnittlich, wenn du mich fragst.«
    Er winkte ihre Einschätzung ungeduldig beiseite. »Niemand fragt dich.«
    »Ich meine ja nur …«
    »Kannst du mal einen Moment die Klappe halten, ja? Ich muss nachdenken.«
    Jetzt sagte er ihr also schon, sie solle die Klappe halten. Nikki bis sich auf die Unterlippe, um nichts zu sagen, was sie bereuen könnte. »Sieht so aus, als ob sie in diese Richtung kommen«, stellte sie stattdessen fest. »In ein paar Minuten sind sie hier, schätze ich.«
    »Scheiße.«
    »Wollen wir einfach dasitzen und warten, bis sie an die Tür klopfen?«
    Er blicke zu der Pistole auf dem Sofa.
    »Was? Willst du vier Leute umbringen?«, fragte Nikki ungläubig. »Hast du überhaupt schon mal mit einer Pistole geschossen? Was, wenn du danebenschießt? Was, wenn einer von ihnen entkommt? Ich sage, das ist viel zu riskant.«
    »Und seit wann entscheidest du hier? Jetzt halt’s Maul und lass mich nachdenken.«
    Das war das zweite Mal, dass er ihr sagte, sie solle den Mund halten. »Ich meine ja nur«, sagte sie und versuchte, die aufsteigenden Wutblasen zu unterdrücken, »dass sie fast hier sind. Und vielleicht kommt die Staatspolizei direkt hinterher. Wenn wir jetzt abhauen, sind wir weg, bevor sie da sind.«
    Er schien

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