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Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Angst. Bei mir bist du sicher.«
    Brianne warf einen Blick zurück zu ihrer Mutter, die sich mit Gary unterhielt und nicht mitbekam, dass sie weggingen. Lächelnd griff sie nach Haydens Hand. »Ich habe keine Angst«, sagte sie.

KAPITEL 14
    »So, jetzt musst du mir alles über deine Scheidung erzählen«, sagte Val.
    Gary lachte.
    »Das ist mein Ernst. Ich will sämtliche grausigen Details hören.« Was soll’s, dachte sie. Er wohnte in Connecticut. Wahrscheinlich würde sie ihn nie wiedersehen. Also konnte sie den Abend auch so unterhaltsam gestalten wie möglich. »Du hast gesagt, sie sei hässlich gewesen.«
    »Und ob.«
    »Inwiefern? Und sag mir bitte nicht, dass mich das nichts angeht. Das weiß ich.«
    Gary lachte erneut, ein kehliger Laut, der die Abendluft teilte wie eine Axt ein Holzscheit. »Die Dame will also alle hässlichen Einzelheiten hören.«
    Val nickte und entdeckte eine leichte Röte auf Garys stoppeligen Wangen. Vielleicht war es aber auch nur ein Widerschein des Feuers, überlegte sie und hoffte, dass die Flammen ihrem Teint einen ähnlich vorteilhaften Glanz verliehen. »Ich nehme an, es gab eine dritte Partei.«
    »Soweit ich weiß, waren mindestens drei Parteien beteiligt«, sagte Gary.
    »Deine Frau hatte Affären?«
    »Du klingst überrascht.«
    »Es ist bloß so, dass normalerweise …«
    »… der Ehemann untreu ist?« Gary blickte zu Jennifer. »Hast du die Erfahrung gemacht?«
    »Wir reden über dich, schon vergessen?«
    »Ach ja. Nun, wo war ich stehen geblieben?«
    »Deine Frau hatte Affären.«
    »Die erste mit ihrem Personal Trainer. Die zweite mit einem Hausmann und Vater aus unserer Straße.«
    »Und du hattest nie einen Verdacht?«
    »Nicht den leisesten. Du?«
    »Ich habe es nie vermutet«, sagte Val. Ich wusste es, fügte sie stumm hinzu.
    »Ich habe tatsächlich geglaubt, wir wären glücklich. Wir haben nie gestritten. Wir waren kaum je unterschiedlicher Meinung. Wir hatten guten Sex und tausend Freunde. Zu viele, wie sich herausstellte. Zumindest ihrerseits.«
    »Das tut mir leid.«
    »Die Wahrheit ist, dass ich es wahrscheinlich nie herausgefunden hätte, wenn ihre Schwester nicht alles verraten hätte.«
    »Die Schwester deiner Frau hat es dir erzählt?«
    »Sie war ziemlich wütend.«
    »Wieso war sie denn wütend?«
    »Weil meine Frau ihre dritte Affäre mit dem Mann ihrer Schwester hatte.«
    »Im Ernst?«
    »Ich glaube, ab da wird es hässlich«, sagte Gary.
    Val dachte an ihre eigene Schwester Allison, die drei Jahre jünger war als sie. Sie hatten sich nie besonders nahegestanden, aber Schwestern waren Schwestern. Manche Grenzen überschritt man einfach nicht. Selbst Evan würde vor einer Affäre mit ihrer Schwester zurückschrecken. Oder? »Hat deine Frau dir je erklärt, warum sie sich gerade ihren Schwager ausgesucht hat?«
    »Weil er da war?«, fragte Gary zurück.
    »Das ist ziemlich gemein. Ihre Schwester muss am Boden zerstört gewesen sein.«
    »Das war sie.«
    »Sind sie noch zusammen?«
    »Nein. Trennung allenthalben.«
    »Und ist deine Exfrau zurzeit mit jemandem zusammen?«
    »Mein Sohn erzählt mir, dass sie gerade etwas mit einem meiner ehemaligen Partner hat.«
    Val verdaute diese letzte Info. Die ehemalige Mrs Parker suchte ihre Liebhaber offenbar im Freundes- und Bekanntenkreis. Val fragte sich, ob sie es auch zu Hause mit ihnen getrieben hatte, so wie Evan. »Und wie denkst du darüber?«
    »Einerseits tut mir das arme Schwein leid. Andererseits finde ich, es geschieht ihm recht. Ich konnte den Typen sowieso nie leiden.«
    »Und was hält Hayden von der ganzen Sache?« Val sah sich nach Garys Sohn um, konnte ihn aber nirgendwo am Lagerfeuer entdecken.
    »Die Scheidung hat ihn ziemlich mitgenommen. Für ihn kam es völlig unerwartet.« Gary zuckte die Achseln. »Für mich im Grunde ja auch.«
    »Weiß er …?«
    »Von seiner Mutter und seinem Onkel? Ich glaube nicht. Ich habe es ihm zumindest nicht erzählt. Aber Kids haben so ein Talent, Sachen herauszubekommen, die man ihnen verschweigen will.«
    Val nickte. »Er scheint es ziemlich gut verkraftet zu haben«, sagte sie.
    »Kann sein. Bei Hayden weiß man das nie so ganz. Er ist ein stiller Typ, der dazu neigt, alles in sich reinzufressen. Ich warte immer noch auf den Ausbruch.«
    Eine Zeitlang schwieg er, als würde er wirklich auf irgendeine Explosion warten. Immerhin ließ sich das Lagerfeuer mit einem unregelmäßigen Knacken vernehmen, das klang wie vereinzelte Schüsse.
    »Was tun wir unseren

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