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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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meine, über Be-, seinen Bruder, Adrien.«
    »Ich habe ihn heute Nacht zum ersten Mal gesehen. Aber wenn er so ist, wie sein Bruder ...« Ich verstummte. Nein, Adrien war nicht wie Julien. Ein wenig hilflos hob ich die Schultern. »Ich glaube, du kennst ihn besser als ich.«
    Zweifelnd sah sie mich an.
    »Warum nennst du ihn eigentlich Ben?« Vorsichtig nahm ich einen Schluck Tee. Heiß! Immer noch.
    »Er hat mir seinen richtigen Namen nicht gesagt.« Sie hob die Tasse und pustete nachdenklich darüber. »Und irgendwie musste ich ihn ja nennen.«
    »Wie hast du ihn kennengelernt?« Normalerweise mochte ich nicht so viel Zucker im Tee, aber heute Nacht schien ich Unmengen davon zu brauchen und schaufelte einen weiteren Löffel hinein. Bei einem dritten hielt ich inne, als Kate ihre Tasse beinah übertrieben bedächtig auf Tisch zurückstellte.
    »Er hat mich davor bewahrt, vergewaltigt zu werden.«
    Ich starrte sie mit offenem Mund an. Zucker rieselte von meinem Löffel.
    »Mein Auto ist nicht angesprungen. Es war mitten in der Nacht und ich wollte niemanden wecken, also bin ich zu Fuß nach Hause.« Sie drehte den Henkel der Tasse von einer Seite auf die andere - und zurück. »Im Nachhinein habe ich gehört, dass der Typ das bei den anderen genauso gemacht hat. Das Kabel von der Zündspule abgezogen und so ihre Wagen lahmgelegt, meine ich. Dann hat er sie ...«
    Lieber Himmel, bei Beths Käfer war auch das Zündspulenkabel abgezogen gewesen ... Wir alle hatten das für einen dummen Streich gehalten, den ihr irgendjemand gespielt hatte. Wenn ihr Kollege vom Ruthvens sie nicht nach Hause gefahren hätte, wäre sie vielleicht auch ... Ich schluckte und kippte den verbliebenen Zucker vom Löffel in meine Tasse, bevor ich den Rest mit der Hand vom Tisch wischte.
    »Be... Adrien kam dazu und hat den Kerl ...« Sie trank einen Schluck Tee.
    »Und dann hat er dich ... gebissen?«
    »Nein, das war ... später.« Anscheinend unbewusst hob sie die Hand an ihren Hals, nachdem sie die Tasse wieder abgestellt hatte. »Er hat gesagt, er hätte die Kontrolle verloren und es täte ihm leid.« Ihre Finger wanderten von ihrer Kehle zu ihrer Stirn. »Was hat er nur mit mir gemacht?«, murmelte sie wie zu sich selbst. Ihr Blick ging ins Leere. »Ich erinnere mich daran, wie sie uns in denKofferraum des BMWs gezwängt haben. Wie sie ihn verprügelt und immer wieder nach diesem
    >Blut< gefragt haben. Und wie sie uns irgendwann mit dem Seil um den Hals auf die Kisten gestellt haben ... Und an all das, was danach kam, wie du aufgetaucht bist... und der andere ... aber ... es fühlt sich so ... fremd an. So als wäre es gar nicht mir passiert. Als wäre es nur ein ... Film, den ich gesehen habe. Ich sollte hysterisch sein. Mindestens. Aber da ist ... nichts.« Sie sah mich an. »Was hat er mit mir gemacht?«
    Ich zögerte einen Augenblick, ehe ich antwortete. Aber hatte sie nicht ein Recht darauf, zumindest das zu wissen? »Sie können die Erinnerung von uns Menschen manipulieren. Ich schätze, er hat dafür gesorgt, dass das alles nicht mehr so schrecklich für dich ist.«
    Sie runzelte die Stirn, als wisse sie nicht, was sie davon halten sollte. »Hat er das bei dir auch gemacht?
    Oder sein Bruder?«
    Nun, zu glauben schien sie mir wenigstens.
    Ich .schüttelte den Kopf. »Bei mir funktioniert es nicht.« Zumindest nicht länger als ein paar Minuten, wie Julien und ich aus der Vergangenheit wussten. Auf ihren verwirrten Blick zuckte ich nur die Schultern. Ich war mir nicht sicher, wie sie darauf reagieren würde, wenn ich ihr sagte, dass ich zur Hälfte wie Julien und Adrien war. Anscheinend
    färbte
    Juliens
    Geheimniskrämerei
    allmählich auf mich ab.
    »Wie war es bei dir?«
    Ihre Frage überraschte mich. »Was?«
    »Wie hast du deinen Vampir kennengelernt?«
    Ich verbiss es mir, sie darüber aufzuklären, dass Julien kein Vampirwar. Und Adrien ebenso wenig.
    »Er hat mich zu einer Spritztour auf seiner Rennmaschine eingeladen und mich dann auf dem Peak - einem Aussichtspunkt hier in der Nähe - einfach stehen lassen. Mitten in der Nacht.«
    Jetzt war sie es, die mich geschockt ansah. Nach einem weiteren kurzen Zögern erzählte ich ihr vonJulien und mir. Dass er auf meine Schule ging und mich im Bohemien davor bewahrt hatte, von einer Arbeitsgalerie erschlagen zu werden; dass wir es geschafft hatten, an einem einzigen Tag zusammenzukommen, uns zu trennen und wieder zusammenzukommen. Doch von den Plänen, die Onkel Samuel mit mir

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