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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Könnte es mich in Gefahr bringen?
    Oh, natürlich! Das ist es mal wieder! - Verdammt noch mal, Julien, wenn es mich in Gefahr bringt, habe ich da nicht das Recht, zu erfahren, was es ist?«
    »Lass es gut sein, Dawn. Ich will mich nicht streiten. Nicht mit dir.« Plötzlich klang er sehr müde.
    »Aber du wirst es mir auch nicht erzählen.«
    »Nein.«
    »Dann wirst du dich mit mir streiten .müssen.«
    Abermals schüttelte er den Kopf. »Bitte, Dawn, es ist ...«
    Er verstummte, holte angespannt Luft. »Pass einfach auf, dass du heute Nachmittag nicht denfalschen Namen benutzt, ja?« Für den Bruchteil einer Sekunde schaute er zur Seite.Dann kehrte sein Blick zu mir zurück. »Ich bin gleich wieder unten, dann können wir los.« Damit stieg er die Treppe hinauf.
    Wie belämmert starrte ich ihm nach. Er ließ mich stehen. Einfach so? Ich rieb mir übers Gesicht und versuchte meinen Ärger zu beherrschen. Seine Gründe waren klar: Er wollte wie stets nichts anderes, als mich schützen. Aber ich war es leid, dass er sich deshalb weigerte, mir jene Dinge aus seiner Vergangenheit und über seinesgleichen zu erzählen, von denen er offenbar dachte, dass sie mich möglicherweise in Gefahr brachten. Ich schloss die Augen. Und dann war da noch das, was Bastiens Worte außerdem bedeuteten: Die Jagd auf
    »Julien DuCranier« war eröffnet.
    Irgendwie unsicher auf den Beinen ging ich in die Küche zurück. Mein Toast lag unberührt auf dem Teller. Der Appetit war mir gründlich vergangen. Mechanisch räumte ich den Tisch ab, pappte Frischhaltefolie auf die Teller mit Käse, der Wurst und den Gurkenscheiben und schob sie in den Kühlschrank. Kalter Toast, Müsli und Rührei wanderten in den Mülleimer, der Orangensaft in den Ausguss. Ich wusste, dass Julien hinter mir im Türrahmen stand, noch bevor ich mich umdrehte.
    Schweigend nahm ich ihm meine Tasche aus der Hand, ging an ihm vorbei und aus dem Haus zum Schuppen. Er sagte nichts, kam nur hinter mir her und fuhr die Corvette heraus. Die ganze Zeit glaubte ich seinen Blick auf mir zu spüren. Der schwarze Lack der Vette glänzte in der Sonne.
    Wortlos stieg ich ein. Julien schloss das Tor des Schuppens und legte die Kette wieder vor. Sein Rucksack lag im Fußraum der Beifahrerseite. Ich stopfte meine Tasche dazu. Einen Moment später glitt er hinters Steuer und der Motor erwachte mit einem Schnurren zum Leben.
    Ich starrte aus dem Fenster, während wir vom Zufahrtsweg des Hale-Anwesens auf die Straße einbogen, und versuchte die mageren Informationen, die mir das erste Stelldichein mit Bastien beschert hatte, zu einem halbwegs verständlichen Bild zusammenzufügen. Es gelang mir nicht. In diesem Puzzle fehlten mir einfach zu viele Teile. Ich zuckte zusammen, als Julien unvermittelt meine Hand ergriff, mit dem Daumen leicht über meinen Handrücken strich, sie zu seinen Lippen hob und sacht meine Knöchel küsste. Über den Rand seiner dunklen Brille hinweg konnte ich seine Augen sehen. In ihnen stand die stumme Bitte, nicht länger ärgerlich zu sein. Es brauchte nur ein Lächeln, um ihm zu sagen, dass alles wieder zwischen uns in Ordnung war, selbst ein Nicken wäre genug. Ich entzog ihm meine Hand und sah weiter aus dem Fenster. Auch wenn ich mich dabei schlecht fühlte: Wenn das der einzige Weg war, ihn dazu zu bringen, endlich keine Geheimnisse mehr vor mir zu haben - aus welchen Gründen auch immer -, würde ich ihn gehen.
    Wortlos nahm Julien seine Hand zurück ans Steuer und richtete den Blick auf die Straße. Für eine Sekunde umklammerte er es so hart, dass ich glaubte, den ledernen Überzug unter seinem Griff knarren zu hören, während er zugleich die Vette gekonnt in den Verkehr der Hauptstraße einfädelte.
    Wir waren spät, aber nicht spät genug. Der Parkplatz der Montgomery-High glich noch immer - wie jeden Morgen - einem Wespennest, und Julien musste zweimal mit voller Wucht auf die Bremse treten, weil jemand einfach zwischen zwei bereits geparkten Wagen hervorkam oder beim Rangieren nicht auf die anderen Autos achtete. Und wie an jedem Morgen löste die Vette auch heute in ihrer schwarzen Eleganz neidvolle Blicke aus.
    Endlich fand er einen Parkplatz etwas abseits des schlimmsten Trubels. Wortlos stieg ich aus, zerrte unsere Sachen aus dem Fußraum. Julien kam um die Schnauze der Vette herum und nahm mir seinen Rucksack ab. Schweigend gingen wir nebeneinander zum Schulgebäude hinüber. Ich hielt mich mit beiden Händen am Riemen meiner Tasche fest. Mochten

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