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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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mich nicht störte, dass er mir nur dabei zusah - einladen dürfe.

    Ich erlaubte es. Allerdings nur zu einem Latte und das auch nicht in der Mall, sondern in einem kleinen Café ein paar Blocks weiter. Der Latte mit Karamell dort schmeckte einfach nur göttlich. Natürlich war Bastien damit einverstanden.
    Wir waren schon beinah aus der Mall heraus, als ich vor einem Schaufenster abrupt stehen blieb und zwei Schritte zurückmachte. Die Boutique war klein und edel, führte normalerweise nichts, was meinem Stil entsprach - eher dem meines Großvaters Radu -, und hatte auch keine Halloween-Kostüme im Sortiment. Dafür hing im Schaufenster ein Kleid, dessen Anblick mir die Sprache verschlug: weiße Spitze über etwas, das für mich wie Satin aussah. Mit einem bodenlangen weiten Rock, schmal geschnittenem Oberteil - bei dem ich vielleicht sogar ein wenig hätte schummeln müssen, um es ganz auszufüllen - und Ärmeln, die nur aus Spitze bestanden und knapp unter den Ellbogen endeten. Es war ... wunderschön - und sein Preis beachtlich. Nicht dass das bei 10 000 Dollar Taschengeld im Monat ein besonders schwerwiegendes Argument gewesen wäre. Das war die Tatsache, dass Julien mein Kleid besorgen wollte.
    »Anprobieren?« Bastien war meine Bewunderung natürlich nicht entgangen. Nun stand er hinter mir und musterte anscheinend abwechselnd mich und den weißen Traum, als versuche er abzuschätzen, ob ich hineinpassen könnte.
    »Nein.« Entschieden schüttelte ich den Kopf, ließ den Blick noch einmal über die Spitze gleiten und drehte mich dann zu Bastien um. »Es sei denn, du ...« Er hatte mich noch auf der Fahrt zur Mall gebeten, ihn bei seinem Vornamen zu nennen und zu duzen. »... möchtest auf den Besuch im Café verzichten.«

    »Wenn ich wählen muss, nehme ich den Besuch im Café«, erklärte er mit diesem gewissen Lächeln. Es hatte bisher imzur Folge gehabt, dass alles, was weiblich war und sich in einem Umkreis von vier oder fünf Metern befand, sich nach ihm umdrehte. Auch jetzt blieben die entsprechenden Reaktionen nicht aus. Wenn die anderen nur gewusst hätten, dass sie Bastien meinetwegen mehr als gerne haben konnten, hätten sie mich vielleicht nicht mit solch eisigen Blicken bedacht. Ich verbiss mir ein genervtes Zischen, machte kehrt und marschierte zum Ausgang der Mall. Er folgte mir dichtauf.
    Das kleine Café war gut besucht. Dennoch brachte Bastien es zustande, uns einen relativ ruhigen Tisch in einer Ecke im hinteren Teil zu verschaffen. Vor einer ziemlich großen Grünpflanze machte er es sich bequem, nachdem er mir zuvor den gegenüberliegenden Stuhl zuerst zurückgezogen und dann wieder zurechtgerückt hatte. Die Kellnerin hatte überraschend schnell Zeit für uns. Manchmal war es doch von Vorteil, mit einem Jungen unterwegs zu sein, der das Aussehen eines Engels hatte - in diesem Fall eines sehr verführerischen Engels. Ich bestellte für mich einen Latte macchiato mit Karamell, während Bastien nur ein Wasser nahm. Wir schwiegen, bis die Kellnerin mit unseren Getränken zurückkam. Bastien beobachtete, wie ich angelegentlich im Schaum meines Latte herumstippte und schließlich ganz vorsichtig umzurühren begann, um den Karamell am Boden in der ganzen Glastasse zu verteilen.
    »Ich hoffe, du hast den Nachmittag mit mir genossen«, sagte er dann ganz unvermittelt.
    »Ja danke.« Ich leckte den Löffel ab und legte ihn auf den Untersetzer. »Ich hoffe, für dich gilt dasselbe?«
    Vorsichtig nippte ich an meinem Latte. Mmmh, er war noch immer genauso gut, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
    »Oh, keine Sorge, es war recht angenehm. Immerhin hast du ja darauf verzichtet, deinen Leibwächter mitzunehmen««
    »Ich wusste nicht, dass ich ihn hätte mitbringen dürfen.« Langsam stellte ich die Tasse zurück.
    »Andererseits: Der Rat und mein Großonkel wussten, dass du mir heute deine Aufwartung machen wolltest. Ich denke, vor diesem Hintergrund war ich bei dir auch ziemlich sicher, oder?«
    »Aber naturlich.« Bastiens Lächeln war pure Sanftmut. »Wobei ich mich, um ehrlich zu sein, frage, warum man dich ausgerechnet dem Schutz eines der DuCraniers anvertraut hat.«
    Ich zwang mich weiterzuatmen und seinen hinter der Sonnenbrille verborgenen Blick ruhig und gelassen zu erwidern. »Und warum?«
    »Nun, die Du-Cranier-Zwillinge haben den Ruf, nur sich selbst und jeweils dem anderen gegenüber loyal zu sein. Vor allem Julien hat mehrfach bewiesen, dass er absolut keine Skrupel kennt. Und Adrien ist

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