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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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Nicken und wollte sich wieder Diego zuwenden, doch das vereitelte Clodagh.
    »Hauptmann, ich habe mir etwas überlegt. Ich meine, wenn Ihre Ärzte glauben, daß Dr. Metaxos nicht wieder genesen wird, vielleicht sollten er und Diego dann hierherkommen und bei uns leben? Dr.
    Margolies auch, sofern die Firma ihn hier stationieren möchte.
    Vielleicht könnte er die Arbeit, die er für Sie leisten soll, besser erledigen, wenn er unter uns lebte?«
    Yana fragte sich, was Clodagh wohl im Schilde führte. Sie wußte zwar, daß die Dorfbewohner beim Latchkay gut auf Diego reagiert hatten, andererseits hätte man Dr. Metaxos in vielen geschlossenen Gemeinschaften doch indirekt für Lavelles Tod verantwortlich gemacht. Vielleicht waren diese Leute ja nur ungewöhnlich großmütig, doch sie konnte sich nicht vorstellen, daß sie einen
     
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    bekannten Firmenvertreter auf ihrem Gelände willkommen heißen würden.
    Andererseits war Sean theoretisch auch ein Firmenmann.
    Torkel wirkte ebenso verblüfft von Clodaghs Angebot wie Yana, und er antwortete auf seine übliche charmante Art: »Das ist sehr freundlich von Ihnen, und ich werde es ganz bestimmt Dr. Margolies und Oberst Giancarlo vorschlagen. Es könnte tatsächlich ganz nützlich sein, wenn Dr. Margolies hier in Kilcoole wäre, wenigstens vorübergehend; und für den jungen Diego wäre es ebenfalls gut, wieder mal unter Gleichaltrigen zu sein. Jedenfalls so lange, bis die Firma eine dauerhafte Lösung für dieses Problem gefunden hat.«
    Clodagh zuckte mit den Schultern. »Für uns ist das kein Problem, Hauptmann. Sie mögen das vielleicht nicht wissen, aber das, was Dr.
    Metaxos passiert ist, kann auf Petaybee einer Menge Leuten passieren.
    Für manche kann dieser Planet etwas hart sein.«
    »Danke für Ihre Fürsorge, gnädige Frau.«
    Yana hatte ihren Mantel bereits angelegt, bevor er auch nur einen Fuß aus der Tür geschoben hatte. Sie hakte sich bei ihm ein und sagte:
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Torkel. Wie wäre es, wenn Bunny Diego zu Basis zurückbrächte und ich Ihnen auf der Rückfahrt Gesellschaft leistete und mitkäme?«
    »Nichts würde mir besser gefallen«, erwiderte er.
    Sean sagte: »Nun, dann kehren wir alle zum Latchkay zurück.
    Bunka, sorge dafür, daß ihr Mädchen rechtzeitig zu den Nachtgesängen zurück seid. Die wird Majorin Maddock nicht verpassen wollen.«
    Für jemanden, der kurz zuvor noch so eifrig gewirkt hatte, verhielt sich Torkel Fiske während ihrer zweistündigen Schnokelfahrt zur Raumbasis merkwürdig still. Der Flußweg war flach, hin und wieder blitzte klares Eis auf. Wo es den Schnee verweht hatte, funkelten die Monde weiß und spiegelten sich auf der Planetenoberfläche. Als das Schnokel aus den Bäumen hervorkam und auf die Raumbasis zuhielt, schossen weiße, blaue und rote Lichter am Himmel empor oder rieselten wie bunte Schneeflocken den Landerampen entgegen.
     
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    »Sieht so aus, als würde nicht nur in Kilcoole eine Party stattfinden«, bemerkte Yana scherzhaft.
    »Nun ja«, erwiderte er, und in der Enge der beheizten Luft des Schnokels konnte sie sein moschushaltiges Rasierwasser riechen. Der Mann, der alles hat, dachte sie, während sie sein klassisches, edles Profil bewunderte. Eigentlich sollte sie viel bewegter sein, dachte sie sich. Wirklich.
    »Yana? Ich dachte, Sie seien hier aus medizinischen Gründen im Ruhestand. Und doch habe ich bisher nicht feststellen können, daß Ihnen etwas fehlt. Haben Sie sich vielleicht einmal überlegt, daß Sie Ihre Karriere nicht unbedingt so abrupt beenden müßten? Ich könnte dafür sorgen, daß Sie eine Weile nur leichten Dienst tun müßten, bis Sie wieder voll auf dem Damm sind.«
    »An was für einen leichten Dienst haben Sie denn dabei gedacht, Torkel? Um ganz ehrlich zu sein, hier ist es gar nicht so übel.«
    Er schnaubte. »Beinahe hätten Sie mich hereingelegt. Aber tatsächlich habe ich mir gedacht, daß Sie, solange Sie schon hier sind und bei den Leuten gut ankommen, Giancarlo ersetzen könnten. Er hat die Sache jetzt endgültig versiebt, indem er es zuließ, daß die Frau nach ihrer Verbringung vom Planeten gestorben ist. Das ist genau die Art von Idiotie, wie sie das Massaker von Bremport provoziert hat.«
    »Da haben Sie wohl meine Gedanken gelesen«, meinte sie. »Der Bursche hat nicht das geringste Feingefühl.«
    »Ganz genau. Nun brauche ich Ihnen nicht zu erklären, daß man manchmal eine ganz schön harte Peitschenhand führen muß, wenn man einen

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