Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
Wäre Michael vor einem Jahr hierher gezogen,
wenn Grey und die anderen jene Männer waren, gegen die er während des Sturms gekämpft hatte?
Doch die MacKeages selbst hatten ihr von Maura erzählt. Vor sieben Jahren. Vor Michaels … Missgeschick.
Grace drehte den Kopf zur Seite und blinzelte den Mann neben sich an. Seine Augen waren geöffnet und betrachteten sie ruhig.
»Du lebst in einer Burg, Greylen MacKeage.«
»Jawohl, das tue ich.«
»Warum?«
»Ich mag Burgen.«
Sie wartete darauf, dass er mehr darüber sagte, doch offensichtlich war das alles, was ihm zu dem Thema einfiel. Grace wand sich, um aufzustehen. Vergeblich.
»Dies ist dein Schlafzimmer«, sagte sie lahm.
»Das stimmt.«
»Und ich liege in deinem Bett.«
»Ich bewundere deinen messerscharfen Verstand«, zog er sie auf, seine Augenwinkel in amüsierte Fältchen gelegt.
Verdammt. Irgendwie fehlte ihr die Willenskraft, sich zu bewegen.
»Wie bin ich in dein Bett gekommen?«
»Ich habe dich hergebracht.«
»Warum?«
»Weil du hierher gehörst.«
Da musste sie den Blick von ihm abwenden, damit sie sich daran erinnern konnte, weiterzuatmen. Sie starrte zur Decke hinauf.
»Du hast kein Hemd an«, fiel ihr als Nächstes ein, und sie nestelte mit ihrer freien Hand am obersten Knopf ihrer Bluse. Sie zumindest war noch voll bekleidet. Warum enttäuschte sie das?
»Es war mir zu heiß.«
Ihr wurde nun selbst ein wenig zu heiß. Warum lag er nur da und starrte sie an? Sie brauchte ihn gar nicht anzuschauen, um zu wissen, dass seine grünen Augen sie mit der Eindringlichkeit und Geduld einer Katze vor dem Sprung betrachteten.
Eventuell wäre es das Beste, wenn sie selbst zuerst sprang.
Grace wand sich plötzlich unter seinem Bein hervor, rollte sich auf ihn, stützte beide Hände auf seiner Brust ab und saß damit rittlings auf seiner Taille. Das erweckte seine totale Aufmerksamkeit.
»Ich habe eine Beschwerde über dein Wintersportzentrum vorzubringen«, erklärte sie ihm und wedelte seine Hände weg, als er nach ihren Hüften zu greifen versuchte. »Es hat den Anschein, als würden deine Gäste in dem einen Zimmer einschlafen und in einem anderen aufwachen. Ist es Ihre Gewohnheit, Frauen in Ihr Bett zu tragen, Mr MacKeage?«
Grey erkannte, dass sie seine Hände so lange nicht auf ihren Hüften dulden würde, bis er ihr Rede und Antwort stand. Also gab er nach, indem er die Hände hinter dem Kopf faltete und nur lässig mit den Schultern zuckte.
»Gewöhnlich nicht«, gab er zurück. »Nur die schönen.«
Grace grub ihre Finger fester in seine Brust, entschlossen, sich durch sein Kompliment nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
Und auch nicht durch diesen Glanz purer männlicher Lust, der aus seinen Augen sprühte.
Sie wollte sich auch nicht durch den wachsenden Beweis seiner Erregung ablenken lassen, den sie unter sich spürte.
Verdammt. Sie hatte doch gewusst, dass sie in seinem Bett landen würde, wenn sie nach Gu Brath kam. Aber das bedeutete schließlich nicht, dass sie sich auf ihn stürzen musste wie eine liebestolle Hyäne.
Sie stürzte allerdings, als Grey sich jetzt unvermittelt bewegte. Bevor sie einen Quietscher ausgestoßen hatte, lag sie
erneut flach auf dem Rücken – festgehalten von einem halb nackten Körper wie aus geschmiedetem Stahl. Und nicht zu vergessen die grünen Augen, in denen sie sich immer mehr verlor.
Grey strich das Haar aus ihrem Gesicht und lächelte sie so warm an wie ein Kater, der gerade sein Abendessen serviert bekommen hatte. »Ich nehme deine Beschwerde zur Kenntnis, Mädel. Und ich erwidere sie mit einer Beschwerde meinerseits. Du brauchst viel zu lange, um mich zu küssen.«
»Ich habe nicht die Gewohnheit, Arroganz zu belohnen.«
Er lehnte sich zurück. »Arroganz? Weil ich dir für deinen Schlaf ein bequemes Bett gegeben habe?«
»Weil es dein Bett ist«, gab sie zurück. »Und weil du mit mir darin liegst.«
Er senkte seinen Mund ganz nah an den ihren, lächelte und flüsterte: »Ach, Mädel, das ist nicht Arroganz, das ist Zugehörigkeit.« Er senkte den Kopf weiter und bedeckte ihren Mund mit dem seinen.
Grace hörte auf zu schimpfen und erwiderte den Kuss, umfasste sein Gesicht mit den Händen und schob ihre Finger in sein seidiges Haar. Es gefiel ihr, wie die wellige, braune Masse ihre Fingerspitzen kribbeln ließ. Er hatte wunderbar weiches Haar.
Und einen unglaublich harten Körper. Er war wie ein heißer Fels, und er bebte voller Spannung, die sie durch ihre Neckerei
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