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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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er. Jetzt hatte die Sache schon so lange gewartet, da konnte sie auch noch bis zum Tagesanbruch warten. Er würde seine Frau nach oben bringen und neben ihr ein wenig Schlaf finden.
    Er trug sie durch den Flur und die Treppe hinauf. Er lächelte bei dem Gedanken, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie aufwachte und sich in seinem Bett wiederfand.
    »Gehen wir jetzt?«, rief Jonathan Stanhope aus der Eingangshalle unten und sah aus, als ob er gerade wach geworden wäre. Er gähnte und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. In der anderen Hand hielt er eine Landkarte.
    Grey blieb stehen und drehte sich um. »Nein«, wisperte er, weil er Grace nicht wecken wollte. »Das hat Zeit bis mittags.«
    Jonathan wurde vollständig wach, hastete zur Treppe und griff nach dem Pfosten am Geländer. »Aber das ist zu spät!«, protestierte er. Er starrte die Frau in Greys Armen an, und seine Augen weiteten sich überrascht. »Wo gehen Sie mit Grace hin?«
    »Ins Bett«, sagte Grey nur, machte kehrt und ging weiter die Treppe hinauf.
    »Warten Sie! Grace!«, brüllte Jonathan.
    Grey spürte, wie die Frau in seinen Armen sich bewegte. Er blieb noch einmal stehen und fixierte Jonathan. »Sie fangen an, mir auf die Nerven zu gehen, Stanhope«, knurrte er. »Und jetzt verschwinden Sie aus meinem Haus.«

KAPITEL 17
    G race fand es leicht beunruhigend, mit einem Mann neben sich im Bett aufzuwachen. Oder besser gesagt, mit einem Mann, der quer über ihr lag.
    Sie konnte sich nicht rühren. Grey hatte sein Bein über ihre Schenkel gelegt und seinen Arm über ihre Brust, was sie mehr oder weniger unbeweglich machte, so als hätte er Angst, sie könnte verschwinden, während er schlief.
    Also sah Grace sich in Greys Schlafzimmer um.
    Sie befand sich in einer mittelalterlichen Burg.
    Und sie selbst war das modernste Ding im ganzen Zimmer. Die Decke aus dunklem Holz lag zirka vier Meter über ihr. Zwei der Wände waren wie im unteren Stockwerk aus glänzend poliertem, schwarzem Stein gebaut, die beiden anderen mit honigfarbenem Eichenpaneel bedeckt. Nirgends entdeckte sie eine Steckdose oder einen Schalter. In Wandhaltern steckten Kerzen, und auf einem Tisch neben dem Bett befand sich ein ganzer Kandelaber mit halb heruntergebrannten Kerzen und eine Schachtel Streichhölzer.
    In die gegenüberliegende Wand war ein riesiger Kamin eingebaut, auf beiden Seiten von schmalen Fenstern flankiert, die so hoch oben in der Wand angebracht waren, dass sie nicht einmal hätte hinausschauen können, wenn sie davor hochgesprungen wäre. Das Bett, in dem sie lag, war ungefähr so groß wie ihre ganze Küche zu Hause und thronte einen guten Meter über dem Fußboden.
    Und das waren nur die Dinge, die sie sehen konnte. Der
Rest des Zimmers wirkte, als käme er direkt aus einem Bilderbuch über mittelalterliche Burgen. Ein langes, schmales Stück Stoff in Farben genau wie das Hemd, das sie Grey stibitzt hatte, war über das Kaminsims drapiert. In einer Ecke des Zimmers stand ein seltsamer Sattel auf einem hölzernen Bock, und vorne hing ein dicker Lederzügel daran.
    Zudem lag ein Schwert über den Armlehnen eines Stuhls, als wäre es von einem Drachentöter irrtümlich liegen gelassen worden.
    Ein Schwert! Sie verstand nicht viel von Antiquitäten, aber Grace würde wetten, dass es ein Vermögen wert war. Es sah aus, als wäre es genauso hoch und schwer wie sie. Die Klinge war nicht glänzend poliert wie bei den anderen Schwertern, die sie in Museen gesehen hatte, sondern hatte die Patina von Alter und Abnutzung. Der Griff war nicht verziert und wirkte abgenutzt – so als hätte er schon oft in einer großen, schwieligen Männerhand gelegen. Das Schwert war offensichtlich ein Nutzwerkzeug, kein Ausstellungsstück.
    Ein Schwert. Ein antiker Sattel. Kerzen. Und eine Burg.
    Grace betrachtete mit gerunzelter Stirn den Kamin, während sie sich an Michaels Geschichte über seine Reise durch die Zeit erinnerte. Zehn Männer, hatte er gesagt, waren von dem Sturm mitgerissen worden, sechs MacBains und vier andere, über die zu sprechen er sich weigerte. Erst recht wollte er ihre Namen nicht nennen.
    Eine Schlacht. Feinde. Und sieben Jahre Hass.
    Nein, ihr Gedankengang war absurd. Nicht einer der vier MacKeages zeigte das kleinste Anzeichen dafür, dass er sich Dinge einbildete.
    Sie waren Schotten, also warum sollten sie nicht in einer Burg leben wollen? Wahrscheinlich erinnerte es sie an ihr Zuhause. Schließlich gehörten Burgen zu ihrer Kultur.
    Und außerdem:

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