Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
Dann würde Supermann in Erscheinung treten.
Sie hoffte nur, dass er eine Schusswaffe mitbringen würde und nicht sein Schwert.
KAPITEL 20
G rey rückte das Schwert auf seinem Rücken zurecht, als er die Brücke von Gu Brath überquerte und sich auf den Weg zur Garage mit der Ausrüstung machte. Morgan ging neben ihm, befestigte ebenfalls sein Schwert an seinem Rucksack und hängte ihn sich über die Schultern. Morgan trug dazu noch ein Gewehr.
»Verdammt, Grey, ich komme mit. Das Schneemobil kann uns beide tragen«, sagte Morgan. »Ian hat behauptet, es wären drei Männer, die Grace entführt haben.«
»Drei Heutige«, betonte Grey.
»Heutige mit Schusswaffen«, hielt Morgan dagegen und blieb direkt vor der offenen Garagentür stehen. »Ich sollte dich begleiten.«
Grey schüttelte den Kopf und steckte seine Hände in warme Handschuhe. »Ich komme allein schneller voran.« Er spähte zum Berg hoch und sah Morgan wieder an. »Sie haben eine von unseren Schneeraupen gestohlen, weil der einzige Weg aus diesem Tal über den West-Schulter-Kamm führt. Wenn sie erst Graces CDs in dem Wrack gefunden haben, wollen sie sicher über die Schneemobil-Strecke weiterfahren. Und genau dahin fährst du mit Callum. Nehmt die andere Schneeraupe und fahrt direkt zum West-Schulter-Kamm.«
Morgan hielt ihm das Gewehr hin, das er trug. »Nimm wenigstens das hier noch mit«, sagte er.
Grey wandte sich ab, ohne die Waffe zu würdigen, und stieg auf das Schneemobil. »Brauch ich nicht«, sagte er und ließ den Motor an. »Ich habe nicht die Absicht, mich auf eine Schießerei
mit den Männern einzulassen. Nicht wenn Grace dazwischen steht«, beendete er laut, um das Brummen des starken, dröhnenden Schneemobil-Motors zu übertönen.
Er gab Gas und lenkte die Maschine aus der Garage und auf den eisbedeckten Schnee. Er hielt an, als er Ian und Callum aus dem Hotel kommen sah. Ian, den Kopf verbunden, stützte sich auf Callums Arm. Er hinkte auf Grey zu wie ein Mann, der entschlossen war, bei der Rettung der Frau zu helfen, die er nicht gut genug geschützt hatte.
Grey wischte sich mit dem Handschuh den Regen aus dem Gesicht. Es waren mehr als vier Stunden vergangen, seit Grace entführt worden war. Ian hatte nur wenige Minuten gebraucht, um zum Hotel zu torkeln und zu erklären, was geschehen war. Aber John Bigelow hatte zu Grey fast zwei Stunden gebraucht, um die sechs Meilen vom Wintersportzentrum nach Pine Creek zurückzulegen. Weitere Bäume hatten die Straße blockiert. Irgendwie war es John gelungen, die letzte Meile zu Fuß zurückzulegen, ohne sich den Hals zu brechen, bevor er Grey informieren konnte.
Der einzige Grund, warum Grey nicht vor Sorge um Grace den Verstand verlor, war, dass die Entführer Grace wegen ihres Wissens brauchten.
Sie würden ihr nichts tun. Nicht absichtlich. Aber sie konnten alle möglichen Probleme bekommen, vor allem wegen dieses verfluchten Wetters, das wirklich die größte Bedrohung darstellte. Falls die Schneeraupe den Geist aufgab, beschädigt wurde oder die Strecke aus einem anderen Grund nicht befahrbar war, würde Grace erneut zu Fuß über den Berg gehen müssen. Diesmal aber mit Männern, die sich weniger für Graces Sicherheit interessierten als für ihre eigene.
»Ich komm mit euch«, schrie Ian, um den Motor zu übertönen.
Grey schüttelte den Kopf. »Du würdest uns nur behindern.«
»Ich kann doch die Schneeraupe fahren«, sagte Ian trotzig und finster entschlossen, nicht zurückbleiben zu wollen. »Ich habe schon meine Pflicht nicht getan, deine Frau zu beschützen«, sagte er mit rauer Stimme. »Ich bin weggelaufen wie ein verängstigtes Kind, als Grace anfing, über Blitze zu reden. Es tut mir Leid, Laird MacKeage, dass meine Feigheit unsere Grace in Gefahr gebracht hat. Und ich will meinen Fehler wieder ausmerzen.«
Er trat näher zum Schneemobil, die Hände vor sich gefaltet, damit man ihr Zittern nicht sehen konnte. »Das Mädel glaubt, ich wäre ihr böse, dass sie uns gebeten hat, MacBain zu helfen«, fuhr er mit bebender Stimme fort. »Es … es ist wichtig, dass sie weiß, dass es nicht so ist. Lass mich mit Callum und Morgan fahren. Ich verspreche, nicht hinderlich zu sein. Wenn doch, könnt ihr mich oben auf dem Berg lassen.«
Grey wischte sich noch einmal den Regen vom Gesicht und holte langsam tief Atem. Er konnte diesen Mann nicht zurücklassen. Er sah Ian an und nickte, dann wandte er den Blick Morgan und Callum zu.
»Nur wir vier und Grace brauchen
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