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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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zurückzukommen«, knurrte er, und seine Stimme klang angespannt. »Die anderen, einschließlich Stanhope, können von mir aus auf dem Berg verrotten. Keine Gnade«, endete er, nickte kurz und trat dann das Gaspedal des Schneemobils durch.
    Grey bewegte sich schnell den Berg hinauf und folgte mit dem wendigen Schneemobil über die steil ansteigende Skipiste der Spur der gestohlenen Schneeraupe.
    Die Männer, die Grace entführt hatten, hatten vier Stunden Vorsprung, aber das war ihr einziger Vorteil. Grey kannte den Berg, und sein Schneemobil war schneller und leichter zu manövrieren als die Schneeraupe. Er konnte um gefallene Bäume herumfahren, über Stümpfe und steilere Hänge hinauf.
    Grey lenkte das Schneemobil in den Wald Richtung Nordfinger-Kamm
und die Absturzstelle, duckte sich unter tief hängende Äste und kümmerte sich nicht um das Eis, das in sein Gesicht stach. Zum dritten Mal in nur vier Tagen wiederholte er seine gewohnte Litanei von Gebeten, in denen er Gott um Hilfe bat.
     
    Grace war überrascht, wie sehr ihr der Anblick der Absturzstelle zusetzte. Plötzlich kamen Erinnerungen in ihr hoch – das kreischende Geräusch von reißendem Metall, der beißende Geruch von ausgelaufenem Treibstoff in der Nase, der Schrecken des Falls im Chaos, die plötzliche Stille.
    Und das seltsame blaue Schimmern, das danach in der Luft lag.
    Sie erinnerte sich an Greys stählernen Griff, der sie sicher hielt. Sein Atem, der das Baby wieder belebte. Und sein leidenschaftlicher Kuss.
    Grace wischte die Feuchtigkeit vom Fenster der Schneeraupe, um besser hinaussehen zu können, und betrachtete die Reste des Flugzeugs. Es war kaum noch zu erkennen, weil es völlig von Eis bedeckt war. Sie beobachtete, wie Frank und Tom um das Wrack herumwanderten, und wie die Lichter ihrer Taschenlampen auf dem Boden ein Glitzern erzeugten, als ob sie auf Juwelen treffen würden.
    Es war jetzt völlig dunkel, eine düstere, eisig-regnerische Februarnacht. Sie hatten auf dieser gefährlichen Strecke Stunden gebraucht, um bis hierher zu kommen, und Grace machte sich Sorgen, weil es vielleicht unmöglich sein würde, über den West-Schulter-Kamm zu gelangen.
    Dieser gierige Frank brachte sie alle in Gefahr. Und wenn Grey nicht bald kam, um sie zu retten, würde sie am Ende hier doch noch sterben. Sie war erneut auf dem Berg. Und zum zweiten Mal in nur vier Tagen war Greylen MacKeage ihre einzige Überlebenshoffnung.
    Frank, der offensichtlich noch keinen Erfolg beim Finden der CDs gehabt hatte, kam zurück zur Schneeraupe, öffnete die Fahrertür und fasste sie rau am Kinn.
    »Wo sind sie?«, knurrte er. »Wo sind die CDs?«
    Grace entzog ihm ihr Kinn und zuckte nachlässig mit den Schultern. »Ich weiß es nicht genau«, sagte sie und fühlte sich zu müde, um einen Kampf der Willenskraft gegen ihn auszufechten. »Ich erinnere mich, dass ich sie aus der Tasche nahm, als ich dicht außerhalb des Flugzeugs saß. Vielleicht sind sie unter die Wrackteile gerutscht.«
    Frank trottete zum Flugzeug zurück, ohne sich die Mühe zu machen und die Tür zu schließen, so dass das Licht in der Kabine der Schneeraupe anblieb und Grace nicht mehr nach draußen sehen konnte. Grace schaute zu Wayne, der neben Jonathan saß, der anscheinend eine leichte Gehirnerschütterung hatte. Wayne hob seine Pistole etwas und sah sie warnend an.
    Plötzlich kamen Tom und Frank zurück. Tom stieg auf den Fahrersitz und griff unter das Steuer, um zwei lose Kabelenden zu verbinden, die er kurzgeschlossen hatte, um die Schneeraupe zu stehlen.
    »Warte«, sagte Frank, der noch mit zur Seite gewandtem Kopf draußen stand. »Horch!«, befahl er und deutete auf Tom.
    Tom kletterte wieder hinaus, und Grace horchte ebenfalls. Doch sie hörte nichts als den unter der Last des Eises knackenden Wald.
    »Das ist ein Schneemobil«, sagte Tom. Er duckte sich und schaute durch die Kabine der Schneeraupe Frank an. »Es fährt in diese Richtung.«
    Frank erklomm die Kabine und knallte seine Tür zu. Tom setzte sich wieder auf den Fahrersitz und griff nach den Kabeln, sah aber Frank an, bevor er den Motor startete. Frank starrte schweigend aus der Windschutzscheibe. »Wir fahren weiter«, beschloss Frank endlich. »Wir müssen nur zum West-Schulter-Kamm
hinauf. Von dort dürfte es ein Signal geben, damit ich in Greenville anrufen kann. Ich sage unseren Männern, sie sollen uns mit dem Schneemobil entgegenkommen und uns auf der Strecke treffen.«
    Grace hob ihre gefesselten Hände

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