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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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das hingenommen. Nun allerdings fürchtete er um das Leben eines anderen Menschen.
    Und diese Furcht begann zur Panik zu werden.
    Ian gesellte sich zu den drei anderen, mit vorsichtigen, unsicheren Schritten, denn er litt an Arthritis in den Beinen. »Es sind viele Stunden vergangen. Das Mädel lebt womöglich nicht mehr«, gab er leise zu bedenken.
    »Sie sollte verdammt noch mal besser lebendig sein«, sagte Grey ohne aufzusehen. Und in dieser Minute sah er es, ein kaum erkennbares Schimmern von blauem Licht, dicht unter der Eiskruste. »Hier«, sagte er, warf die Axt zur Seite und fiel auf die Knie. »Fangt an zu graben, aber mit den Händen, nicht mit Werkzeug.«
    Morgan und Callum begannen ebenfalls mit ihren bloßen, schwieligen Händen auf die Eiskruste einzuschlagen. Ian nahm die Schaufel und schob die Eisbrocken weg, die die anderen lösten.
    In fliegender Eile hatten sie den Brocken erreicht, mit dem Grey die Höhle über Grace zugedeckt hatte. Sie schoben ihn zur Seite und Grey schloss gequält die Augen über dem Anblick, der sich ihm bot.
    Sie war tot. In ihrem Gesicht war keinerlei Farbe mehr außer dem Blau ihrer Lippen. Mit ihren Armen umklammerte sie die Dose mit Marys Asche, und als er versuchte, sie ihr wegzunehmen, war das unmöglich. Ihre Arme waren nicht zu lösen.
    Grey richtete sich Schmerz erfüllt auf, hielt sein Gesicht in den nicht enden wollenden Regen und brüllte mit der Gewalt eines verwundeten wilden Tieres.
    »Bei Gott, das erweckt die Tote zum Leben«, sagte Ian beeindruckt
und schob Callum beiseite, um näher zu treten. »Sie ist zusammengezuckt. Ich sag’s euch, das Mädel hat sich eben bewegt.«
    Grey fuhr zusammen, als hätte ihm jemand einen Faustschlag versetzt. Er stürzte zurück, fasste Grace an den Schultern und zog sie vorsichtig heraus. In Sekundenschnelle hatte er sie in die Arme gehoben und trug sie zu der Schneeraupe.
    »Morgan, hol du ihre Sachen aus dem Loch«, sagte er. »Callum, mach mir die Tür auf. Ian, lass diese verfluchte Schneeraupe an. Du hättest den Motor nicht abschalten sollen.«
    »Du wolltest Ruhe«, erinnerte Ian ihn und schwang sich auf der anderen Seite auf den Fahrersitz.
    Callum hielt die Tür auf, während Grey einstieg, ohne nur eine Sekunde seinen Griff um die Furcht erregend steife Frau zu lockern, die in seinen Armen zusammengerollt lag wie ein Ungeborenes.
    Obwohl Callum und Ian ein paar Jahre älter waren als Grey, waren doch die Männer alle in einer Zeit aufgewachsen, als man die Worte, Befehle und Launen eines Lairds noch sehr ernst nahm.
    Grey war froh, dass man sich von manchen alten Gewohnheiten nicht trennte.
    Er wusste, dass er nicht vernünftig dachte, aber er konnte nicht anders. Die Frau in seinen Armen war leblos. Sie hatte ihm gestern Abend das Geschenk ihres Vertrauens gemacht, und er hätte sie beinah enttäuscht.
    Grey nahm den ganzen Rücksitz der Raupe ein, was bedeutete, dass Morgan hinten im offenen Laderaum im Regen mitfahren musste. Der junge Krieger beklagte sich nicht. Er warf lediglich Graces Tasche zu Grey hinein und schlug die Tür zu. Kurz darauf klopfte er von oben aufs Dach und gab damit Ian das Zeichen zum Losfahren.
    Die riesige, erstaunlich wendige Schneeraupe kam brüllend
in Bewegung, drehte um und begann behäbig den Berg hinunterzufahren, wobei sie sicher gelenkt genau der Spur folgte, die sie beim Anstieg hinterlassen hatte. Vereiste Zweige krachten gegen die Scheiben und das Dach, und sie ließen sirrende Eisstücke und abgebrochene Äste hinter sich. Morgan drückte sich eng an das Rückfenster und hatte die Arme zum Schutz über den Kopf gehoben.
    Grey bekam von alledem nichts mit. Er bemerkte nicht einmal, dass die Raupe in Bewegung war. Er war völlig auf Grace konzentriert, die Hand über ihr Herz gelegt, in dem Versuch, ihren Herzschlag zu ertasten.
    »Mein Gott«, sagte Callum, der vom Beifahrersitz nach hinten lugte, »ihre Haare sind ganz hart gefroren.«
    Grey berührte sie und löste mit den Fingern das Eis, das wie Kristallstückchen auf den Boden regnete.
    »Du solltest ihren Kopf zuerst auftauen«, schlug Ian vom Fahrersitz aus vor, ohne den Blick von der Fahrbahn zu wenden. »Man glaubt immer, dass man das Herz zuerst wärmen sollte, aber das Gehirn ist wichtiger.«
    Grey wollte jeden Zentimeter von ihr erwärmen, und das gleichzeitig. Er drehte ihr sanft die Dose aus den Armen und steckte sie vorsichtig in die Tasche zu seinen Füßen. Dann begann er einen Kampf mit dem Knopf und dem

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