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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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zum Bett zurückkehrte und sich, leise murmelnd und mit seinem Rosenkranz in der Hand, daneben setzte.
    »Ich bete, du heidnischer Narr. Genau das ist die Aufgabe von Priestern.«
    Grey wandte sich um, als die Tür der Hütte aufging. Seine drei Männer kamen herein, bis auf die Haut durchnässt und offensichtlich aufgebracht.
    »Wir waren bei der Absturzstelle«, sagte Callum kopfschüttelnd. »Ich werde nie wieder fliegen, so wahr mir Gott helfe.«
    »Wir haben den Piloten mitgenommen«, fügte Ian hinzu. »Der Dummkopf flog seine Maschine barfuß!«
    Morgan stellte sich neben das Bett und sah zu Grace hinunter. »Sie scheint ja wirklich allmählich aufzutauen«, sagte er und grinste. Er musterte Grey. »Und du siehst aus, als ob du in einer Schwitzhütte steckst.« Er knöpfte seinen Mantel auf und zog ihn aus. »Verdammt heiß hier drin.«
    »Vielleicht könnte dich ein Fußmarsch nach Hause etwas abkühlen«, meinte Grey und schnaubte verdrießlich.
    Morgans Grinsen wurde noch breiter. »Sie ist hübsch.« Er hob eine Augenbraue. »Soll ich dich eventuell für eine Weile ablösen?«
    »Hau ab!«, zischte Grey mit zusammengebissenen Zähnen und tat so, als würde er aufspringen und sich auf Morgan stürzen wollen. Unbeeindruckt ging Morgan hinüber zum Herd, um sich eine Tasse Kaffee einzugießen.
    »Den ganzen Kram von euch konnten wir nicht mitbringen«,
informierte ihn Ian und setzte sich mit einem müden Ächzen auf einen Stuhl. Er knöpfte seinen Mantel auf und warf seinen triefenden Hut auf den Tisch. »Wir fahren später noch mal rauf. Wenn wir deine Freundin sicher von diesem Berg runtergebracht haben.«
    »Meinst du, wir sollten sie in ein Krankenhaus bringen oder so? Weil sie nicht aufwacht?«, fragte Callum.
    »Das ist vierzig Meilen weit entfernt«, erinnerte ihn Ian, bevor Grey antworten konnte.
    »Und wie wär’s mit Doc Betters?«
    »Der ist Pferdedoktor, du Idiot«, schimpfte Ian und rollte genervt die Augen gen Himmel.
    »Hat sie von dem Absturz irgendwelche Verletzungen?«, fragte der Priester nun.
    Grey schüttelte den Kopf. »Nichts Ernstes, soviel ich weiß. Sie sagte, sie hätte nur blaue Flecken. Und sie ist gute drei Stunden gelaufen, bevor sie so hart gestürzt ist, dass sie nicht mehr weitergehen konnte.«
    »Eventuell hat sie sich dabei ihren Kopf angeschlagen«, mutmaßte Callum und ging hinüber zum Bett, um sie sich genauer anzusehen. Plötzlich lächelte er. »Morgan hat Recht. Wirklich ein süßes Mädel.« Er fixierte Grey. »Du benimmst dich ziemlich besitzergreifend. Hast du vor, sie zu behalten?«
    Grey schaute auf die Frau in seinen Armen. »Könnte sein«, sagte er leise, als spräche er mit ihr. Er sah seinen Mann wieder an. »Regnet es noch?«
    »Ja. Und es sieht nicht danach aus, als ob es demnächst aufhören würde.«
    »Der Wetterbericht sagt, dass es noch einige Tage lang so bleiben könnte«, warf Morgan ein, der an der Anrichte lehnte und an seinem Kaffee nippte. »Ungewöhnliche atmosphärische Bedingungen halten kalte Luft dicht über der Erde fest, mit einer Schicht wärmerer Luft darüber.«
    »Die Bäume bekommen dabei ganz schön was ab«, sagte Ian. »Die Birken biegen sich schon ganz tief unter dem Druck. Und schwächere Äste brechen einfach.«
    »Auf die Art beseitigt die Natur die Schwachen und die Morschen«, sagte Callum. »In den schottischen Highlands hatten wir auch manchmal Eisregen.«
    »Bäume können brechen und wieder wachsen«, sagte Ian mit einem Ächzen, stand umständlich auf und goss sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein. »Aber unser Skilift wird nicht wieder wachsen, wenn er bricht. Durch das Eis werden die Seile zusehends schwerer.«
    Sorgfältig darauf bedacht, dass Grace zugedeckt blieb, richtete sich Grey auf und lehnte sich ans Kopfende des Bettes, wobei er sie eng an seine Seite presste. Die Luft war zwar nach wie vor sehr warm in der Hütte, aber so konnte er doch besser atmen, nachdem seine Brust nicht mehr unter den erstickenden Decken steckte.
    »Der Lift und die Kabel sind aus Stahl«, erklärte er Ian, dessen Sorge er nicht teilte. »Sie sind weitaus stärker als jeder Baum. Sie werden nicht brechen.«
    »Ich finde trotzdem, wir hätten Holzfäller werden sollen, anstatt dieser dummen Idee nachzugehen, einen Haufen verwöhnter Touristen zu versorgen, die nichts Besseres zu tun haben«, grummelte Ian.
    »Wir haben abgestimmt«, erklärte ihm Grey zum hundertsten Mal, und Ians Beschwerden fielen ihm inzwischen mächtig auf die

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