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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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die drei Männer. Bleiernes, betäubendes Schweigen legte sich über den Raum.
    »Das ist die Voraussetzung, wenn unsere Seilbahn gerettet werden soll. Wir stellen die Schneemaschine bei MacBain auf, und Grace sorgt dafür, dass das Eis von den Seilen verschwindet. Oder unser beider Unternehmen können zusammen mit diesem verfluchten Wetter zur Hölle gehen. Wofür entscheidet ihr euch?«
    Ian schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist eindeutig Erpressung.« Er musterte sie, und Widerwillen erfüllte seinen Blick. »Und woher wissen wir, dass sie wirklich tun kann, was sie vorgibt?«
    »Sie kann es«, beschied Grey ihn knapp.
    »Verstehen Sie eigentlich, was Sie da von uns verlangen?«, fragte Callum sie, erneut ins Förmliche zurückgehend.
    »Nein, ehrlich gesagt nicht«, erwiderte sie, reckte das Kinn und versuchte, einen Schritt auf sie zuzugehen. Grey hielt sie jedoch eisern fest. »Warum erklärt ihr es mir nicht?«, sagte sie an Callum gerichtet.
    Callum, der offensichtlich überrascht war, eine Antwort auf
seine rein rhetorisch gemeinte Frage zu erhalten, schaute Grey an. Grace ebenfalls. Sie sah, wie er kurz nickte.
    »Michael MacBain«, begann Callum und klang, als wäre es schon schmerzlich, den Namen nur auszusprechen, »glaubte, er wäre in die Verlobte des MacKeage verliebt«, erklärte er. »Und er lockte sie in sein Bett. Maura war damals ein sehr naives junges Mädchen und hatte die romantische Vorstellung, er und sie wären ein ganz besonderes Paar. Sie ließ sich auf MacBain ein und stellte bald fest, dass sie ein Kind erwartete.« Seinem Gesichtsausdruck war es abzulesen, wie unangenehm ihm die Geschichte war.
    »Wer ist Maura?«
    »Sie war Ians Tochter.«
    »War?«, fragte Grace und schaute Ian erschreckt an.
    »Sie nahm sich das Leben, als ihr klar wurde, dass sie ihre Familie entehrt hatte und dieser Hundesohn MacBain sie nicht mehr heiraten wollte«, beendete Callum die traurige Geschichte.
    Graces Blick zuckte zu Ian. Seine Züge waren verzerrt, seine mattgrünen Augen starr vor Schmerz. Sie schaute Callum wieder an. »Wenn Michael Maura liebte, warum wollte er sie dann nicht heiraten?«, fragte sie.
    Morgan gab diesmal schnaubend die Antwort. »Sie sind wohl genauso naiv, wie sie es war. MacBain hat sie nicht geliebt. Er wollte sie nur dem MacKeage abspenstig machen.«
    »Wer ist ›der MacKeage‹, von dem ihr redet?«, fragte Grace. »Und wo ist er jetzt?«
    Morgan schnaubte. »Er steht neben Ihnen«, sagte er und deutete mit einem Nicken auf Grey, »und hält Ihre Hand.«
    Grace zog ihre Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. Entsetzt fixierte sie Grey. »Du warst mit dieser Maura verlobt? Mit Ians Tochter?« Sie musterte Ian und versuchte zu schätzen, wie alt er war. »Wie alt war sie?«
    »Mein Mädchen war damals sechzehn«, antwortete Ian.
»Sie hätte an ihrem siebzehnten Geburtstag heiraten sollen. Nur hat sie den nie erreicht.«
    Grace schloss die Augen und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Kein Wunder, dass diese Männer am liebsten Michaels Kopf auf einem Tablett gesehen hätten. Natürlich nur, falls es wahr war, dass Michael Maura nicht mehr gewollt hatte, als sich herausstellte, dass sie schwanger war. Ihr kam ein Gedanke, und sie wandte sich an Grey.
    »Wie alt warst du?«
    Jetzt sah er sie endlich an, und im Gegensatz zu Ians todtraurigem Blick war der seine ohne jedes Gefühl. »Ich war achtundzwanzig.«
    Grace verließ abrupt das Zimmer und donnerte die Tür hinter sich zu. Sie hatte nichts mehr zu dem Thema zu sagen, zu keinem von ihnen. Sie durchquerte die Eingangshalle, öffnete die Tür – und stand vor der trügerischen Brücke. Krampfhaft hielt sie sich an beiden Seiten am Geländer fest und tappte vorsichtig hinüber.
    Verdammter Grey. Der Mann war mit einem Kind verlobt gewesen.
    Verdammte Kerle, alle miteinander. Sie waren alle solche … solche … Männer , einschließlich Michael MacBain. Sie verdienten es, einander zu hassen bis in die Hölle und zurück, es war ihr egal. Sie würde jetzt zu den Bigelows fahren und das Baby abholen, dann würde sie nach Hause gehen, die Tür hinter sich abschließen und keinen von ihnen je wieder auf ihren Grund und Boden lassen. Und sobald dieses schreckliche Wetter vorbei war, würde sie sich in Marys alten verbeulten Pritschenwagen setzen und mit dem Baby zurück nach Virginia fahren.
     
    »Folgst du ihr nicht?«, fragte Callum stirnrunzelnd und betrachtete die vibrierende Tür, die Grace hinter sich

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