Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
unsympathische Geliebte einer Schauspielerin mit dem schwachsinnigen Namen Pepper.«
»Pepper Franklin?«
»Ja, sie kommt mir ziemlich echt vor, aber dieser Typ …« Plötzlich brach sie ab und sah Roarke, der gerade seinen Löffel in den Nachtisch tauchte, mit zusammengekniffenen Augen an. »Du kennst sie.«
»Mmm. Das hier ist wirklich lecker und vor allem ungemein erfrischend.«
»Du hast sie gefickt.«
Obgleich sein Mund ein wenig zuckte, schob er sich mit ernster Miene den Löffel in den Mund. »Das ist eine äußerst unfeine Bezeichnung. Ich würde es anders formulieren. Wir hatten eine kurze und reife Beziehung zueinander, bei der es hin und wieder auch ums Ficken ging.«
»Ich hätte es mir denken können. Sie ist genau dein Typ.«
»Ach ja?«, wollte er von ihr wissen.
»Prachtvoll, elegant, weltgewandt und sexy.«
»Liebling.« Er griff nach seiner Kaffeetasse und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Du bist ganz schön eingebildet. Auch wenn du natürlich alle diese Eigenschaften und noch viele andere hast.«
»Ich spreche nicht von mir.« Sie runzelte einen Augenblick die Stirn, beugte sich dann aber über ihr Parfait. »Als ich das Porträt gesehen habe, hätte ich mir denken können, dass sie eine deiner alten Flammen ist.«
»Ah, dann hat sie das Gemälde also noch? Das Titania-Porträt?«
Sie schob sich ihren Löffel in den Mund. »Jetzt willst du mir bestimmt erzählen, du hättest ihr dieses Bild geschenkt.«
»Es war das, was allgemein als Abschiedsgeschenk bezeichnet wird.«
»Wie am Ende einer Spielshow, bei der die ausgeschiedenen Teilnehmer noch Trostpreise bekommen?«
Er brach in lautes Lachen aus. »Wenn du willst. Himmel, ich habe sie schon seit sieben, acht Jahren nicht mehr gesehen. Wie geht es ihr?«
»Anscheinend bestens.« Ohne ihn aus den Augen zu lassen, leckte sie ihren Löffel ab. »Auch wenn ihr Geschmack in Bezug auf Männer merklich nachgelassen hat.«
»Vielen Dank.« Er packte ihre Hand und küsste sie. »Während der meine in Bezug auf Frauen im Verlauf der Jahre immer besser geworden ist.«
Sie hätte nichts dagegen gehabt, eine gewisse Eifersucht zu spüren, einfach, um zu wissen, was für ein Gefühl das war. Nur bekam sie es selbst jetzt einfach nicht hin. »Ja, ja. Sie ist mit einem gewissen Leo Fortney zusammen. Ein aalglatter Typ, der unter anderem wegen sexueller Nötigung schon mehrfach vor Gericht gestanden hat.«
»Klingt ganz anders als die Männer, die Pepper normalerweise hat. Ist er dein Hauptverdächtiger?«
»Momentan steht er ganz oben auf der Liste, obwohl er zur Tatzeit offenbar zu Hause war. Das hat sie uns bestätigt, auch wenn sie zu der Zeit geschlafen hat, weshalb das Alibi ein bisschen wacklig ist. Außerdem hat er mich belogen und behauptet, dass sie beide zusammen ins Bett gegangen sind. Ehe sie gemerkt hat, dass sie ihn damit in die Pfanne hauen würde, hat sie uns etwas anderes erzählt. Trotzdem hat sie echt auf mich gewirkt.« Sie machte eine Pause und sah ihn abwartend an.
»Ja, das ist sie auch.«
»Und ob er nun dort war oder nicht, denkt sie es auf jeden Fall, und bis wir ihm das Gegenteil beweisen können, habe ich für morgen eine Reihe anderer Gesprächstermine ausgemacht, darunter mit Carmichael Smith.«
»Dem König der Popmusik. Texte, von denen man Zahnschmerzen bekommt, und übertrieben schwülstige Melodien.«
»Das wurde mir bereits erzählt.«
»Was man dir vielleicht bisher verschwiegen hat, ist, dass Smith eine Vorliebe für junge Frauen hat - möglichst gleich im Doppelpack - und dass er nicht nur jede Menge Groupies, sondern auch Professionelle dafür nutzt, sich zwischen Studioaufnahmen und Auftritten zu entspannen.«
»Minderjährige?«
»Gerüchteweise sollen hin und wieder nicht volljährige Fans unter seinen Gespielinnen gewesen sein, obwohl er für gewöhnlich bei der Auswahl größtmögliche Vorsicht walten lässt. Davon, dass er Gewalt anwendet, habe ich bisher noch nichts gehört. Obwohl er Fesselspielchen durchaus gern zu haben scheint, ist er derjenige, der sich in Fesseln legen lässt.«
»Ist er bei dir unter Vertrag?«
»Nein, er ist noch bei seiner alten Plattenfirma. Wahrscheinlich könnte ich ihn abwerben, nur geht mir seine Musik ganz einfach auf den Geist.«
»Okay, machen wir weiter. Außerdem steht auf meiner Liste ein gewisser Niles Renquist, Stabschef des UN-Botschafters Marshall Evans.«
»Ich kenne Renquist flüchtig. Du übrigens auch.«
»Ich?«
»Du hast ihn,
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