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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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vollen Schönheit bewundern, Zahirah.«
    Als ob sie plötzlich aus einem Traum erwacht sei, schlug sie abrupt die Augen auf und blickte ihn panisch an. »Nein!«, stieß sie keuchend hervor. Sie entriss ihm die losen Zipfel ihrer Tunika und hielt sie so fest vor dem Körper zusammen, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Kopfschüttelnd wich sie einen Schritt zurück. Feuchte Flecken auf dem Stoff kündeten von den Stellen, an denen sie sich einen Moment zuvor noch berührt hatten. »Nein«, sagte sie. »Das dürft Ihr nicht … das dürft Ihr nicht.«
    Er stieß einen Fluch aus. »Zahirah, ich werde dir nicht wehtun.«
    Obwohl er sie hatte beschwichtigen wollen, ähnelten die Worte eher einem Knurren und trugen nicht dazu bei, den panischen Ausdruck aus ihrem Gesicht zu wischen. Er war zu schnell vorgegangen, zu kühn für eine unberührte Frau, die keinerlei Erfahrung im Liebesspiel besaß. Er war nicht geschickt im Umgang mit Jungfrauen, hatte keine Erfahrung darin, eine Frau mit Sanftheit zu betören, damit sie seine fleischlichen Gelüste befriedigte. Von seinem ersten linkischen Liebesspiel mit fünfzehn Lenzen bis zu den berauschenden Wonnen, die er später aus einer Vereinigung zog, war er nie anders vorgegangen. Er war kein Mann, der aus seinem Begehren einen Hehl machte und sich mit langem Vorgeplänkel aufhielt; bisher war das auch nie nötig gewesen.
    Aber er besaß Ehrgefühl, wenngleich es in der Nähe von Zahirah ständig auf die Probe gestellt wurde. Wenn es ihm nicht gelang, sie aus seinen Gedanken zu verbannen, würde er früher oder später noch den Verstand verlieren.
    »Zahirah«, sagte er, doch sie wich bereits zurück, sah ihn an, als wäre er ein Ungeheuer.
    Als ob er gerade bewiesen hätte, dass er durch und durch der Barbar war, für den sie ihn hielt.
    Vielleicht kannte sie ihn besser als er sich selbst. Er konnte sein Tun kaum rechtfertigen – ganz zu schweigen von dem, wozu er womöglich imstande gewesen wäre, hätte sie ihn nicht zurückgewiesen. Jede Entschuldigung für sein Verhalten musste in ihren Ohren wie Hohn klingen, denn noch immer loderte heiße Begierde in ihm, verzehrte er sich danach, sie zu liebkosen, und wie zum Beweis war sein Körper immer noch deutlich sichtbar hart vor Erregung, pochte das Verlangen schwer in seinen Lenden.
    Er machte nicht einmal den Versuch, sie aufzuhalten, als sie sich von ihm abwandte und in aller Eile das Badehaus verließ. In ihrer Hast stieß sie gegen das Podest, auf dem ihr Korb mit den Badeutensilien stand. Der Korb wackelte, fiel zu Boden und verteilte seinen Inhalt über die Kacheln.
    »Allmächtiger«, murmelte Sebastian. Während Zahirahs Schritte im Korridor verklangen, ließ er sich auf die Bank fallen und stützte den Kopf in die Hände. »In was bin ich da nur hineingeraten!«
    »In Schwierigkeiten, würde ich sagen«, antwortete eine Stimme mit starkem schottischen Akzent. »Offenbar sitzt du tief in der Patsche, nach dem Ausdruck im Gesicht der jungen Frau zu urteilen, die soeben an mir vorbeigestürmt ist. Du siehst reichlich mitgenommen aus, mein Freund.«
    Sebastian gab einen knurrenden Laut von sich und warf einen matten Blick über die Schulter, der ihm verriet, dass Logan zu ihm herüberkam.
    Die Sporen des vierschrötigen Ritters klirrten bei jedem Schritt auf den nassen Kacheln, ein amüsierter Zug spielte um seine Mundwinkel. Neben dem heruntergefallenen Korb hielt er inne und hob ein zerbrochenes Stück Seife auf. Genießerisch hielt er es sich unter die Nase und atmete den Duft einen Augenblick lang ein, bevor er es auf das Podest legte.
    »Weißt du, Engländer, selbst der ungehobeltste Highlander wendet ein wenig Charme und Finesse an, wenn er ein holdes Weib zu verführen gedenkt. Vielleicht solltest du es auch einmal damit versuchen, damit deine hübsche Braut sich bei deinem Anblick nicht jedes Mal zu Tode erschreckt.«
    »Sie ist nicht meine Braut«, grollte Sebastian. Er war nicht in der Stimmung, sich von dem glücklich verheirateten Schotten an die missliche Situation erinnern zu lassen, die seinem Freund in den vergangenen Tagen so überaus viel Vergnügen bereitet hatte. »Und ich habe auch nicht versucht, sie zu verführen.« Er fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar und stieß einen Seufzer aus. »Sobald ich in ihrer Nähe bin, setzt mein Verstand offensichtlich aus, und ich weiß nicht mehr, was ich tue.«
    Er rechnete es Logan hoch an, dass er zu dieser Feststellung schwieg.
    »Ich war gerade auf

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