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Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Titel: Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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streichelte ihr Haar so zärtlich und tröstend, als könne sie die Liebkosung spüren.
    Nadir zuckte die Achseln. »Das hätte ich, ja.«
    »Aber du hast es nicht getan«, versetzte Billy anklagend. »Du hast es nicht getan.«
    »Nein«, gab Nadir ungerührt zurück. »Die besten Lektionen lernt man immer auf die harte Art. Der Brunnen sieht in Rosa wunderschön aus, findest du nicht?«

4
    Ein Blizzard hatte eingesetzt, schlimmer, als sie erwartet hatten. Feuchter Schnee huschte durch den Strahl von Esthers Kopflampe. Die Sicht war so gering, dass es war, als befände sich jeder in seinem eigenen, privaten Schneesturm. Sie würden Doug niemals finden; außer er entdeckte sie und konnte sich bemerkbar machen, oder sie stolperten direkt über ihn. Oder seine Leiche.
    »Wir müssen systematisch vorgehen«, schrie Bird. »Wir brauchen bessere Ausrüstung.« In dem lilagrauen Halbdunkel trat er auf Esther zu. Schneeflocken huschten durch das Halogenlicht, das ihn kugelförmig umgab.
    »Okay«, rief Esther, denn sie wusste, dass er recht hatte. »Nur noch ein paar Minuten.«
    Sie hatte ein schlechtes Gewissen und Angst. Die Schuldgefühle hatte sie wegen der Situation zwischen ihr und Doug. Sie hatte ihn an dem Tag, nachdem sie Sex gehabt hatten, zurückgewiesen, und wahrscheinlich befand er sich in einem geistigen Zustand, in dem er mit solch widersprüchlichen Signalen nicht gut umgehen konnte. Ihr war nicht klar gewesen, wie verletzlich er geistig und emotional war, und sie wäre behutsamer vorgegangen, wenn sie das erkannt hätte.
    Und Angst hatte sie, weil da draußen etwas war, ein grünäugiges Wesen, das sich schneller als irgendetwas auf Erden bewegte. Was immer es war, es hatte keine erkennbaren Spuren hinterlassen, nur ein paar verwischte Abdrücke im Schnee vor dem Fenster. Doug hatte sie als Spuren eines kleinen Säugetiers oder Vogels abgetan.
    Er glaubte nicht, dass Esther etwas gesehen hatte, so viel war klar. Wie ärgerlich. Falls er glaubte, sie wäre eine Frau, die solche steinzeitlichen Manöver einsetzte, um sich zu verteidigen, dann kannte er sie überhaupt nicht. Im Allgemeinen zog sie es vor, sich deutlich auszudrücken; und wenn Worte ihren Zweck verfehlten, war Esther durchaus dazu in der Lage, ihre Argumente mit einem wohlplatzierten Tritt in die Weichteile zu unterstreichen. Doch leider war Esther sich in diesem Fall selbst nicht sicher, was sie wollte, und daher hatten sie jetzt den Salat.
    »Komm schon, Essie! Adrian!«, brüllte Bird. »Zurück nach drinnen.«
    In der Hütte war es ruhiger, und die Laternen strahlten weißes, sanftes Licht aus. Johannes ging nervös in dem engen Raum auf und ab, während Margret ihr Satellitentelefon, dessen dicke Antenne ausgefahren war, umklammerte.
    »Nichts«, erklärte Esther und stampfte mit den Stiefeln auf, um den Schnee abzuschütteln.
    »Wir werden es weiter versuchen«, sagte Johannes. »Margret und ich.«
    »Hallo, macht mal halblang. Lasst uns erst mal nachdenken«, gab Bird zurück. »Es hat doch keinen Sinn, wenn wir uns gegenseitig vor die Füße laufen. Weit kann er ja nicht gekommen sein. Ich vermute, er ist verletzt. Wir müssen einen Plan schmieden, Essen einpacken und mit ein paar Schneemobilen hinausfahren. Und weiter versuchen, die Basis zu erreichen, sie informieren. Für die nächsten paar Tage ist unser Programm ausgesetzt. Wenn wir ihn finden, wird er in keinem Zustand sein, in dem er weiterkönnte. Und bei diesem Wetter kann hier kein Hubschrauber landen. Esther, du bleibst hier für den Fall, dass er zurückkommt.«
    »Bird«, sagte Esther. »Ich glaube nicht, dass ich die geeignete Person bin, um auf ihn zu warten.«
    »Doch, bist du, Essie«, entgegnete Bird. »Ich diskutiere nicht darüber. Falls dir das hilft, stell dir vor, dass er sowieso nicht wiederkommt. Nicht aus eigener Kraft jedenfalls.«
    Eine Viertelstunde später waren die vier unterwegs. Esther versuchte vergeblich, das Hauptquartier zu erreichen, spülte die Töpfe von ihrem Frühstück – Porridge mit Preiselbeeren – und schmolz auf dem Ofen etwas Eis, um Tee zu kochen. Es kam ihr zwar dekadent und verschwenderisch vor, Brennstoff für nur eine Person zu verschwenden, aber falls Doug zurückkam, würde er etwas Heißes brauchen. Wenn Doug wiederkam, verbesserte sie sich. Sobald er wieder da war.
    Das leiseste Geräusch zerrte an Esthers Nerven; das Pfeifen des Windes um die Wände der Blockhütte, das Klappern einer Tür oder das Knarren von Holz aus der

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