Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
mit der Zeit zu Leiden und sogar zu tödlichen Krankheiten wie zum Beispiel Krebs führen kann. Krebs und Herzleiden haben nicht nur mit Vererbung und hohem Cholesterinspiegel zu tun. Zum Beispiel hat die Forschung ergeben, dass es für einen Mann, der eine ihn liebende Ehefrau hat, sehr viel weniger wahrscheinlicher ist, an einem Herzleiden zu sterben, als für einen Mann, der keine solche Frau hat.
Weitere Studien haben ergeben, dass unterdrückte negative Gefühle den Kortisolspiegel eines Menschen erhöhen. Kortisol wird oft als das »Stresshormon« bezeichnet, und ein erhöhter Kortisolspiegel hat unmittelbar zur Folge, dass das Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert. Dann können sich die in jedem Menschen existierenden Krebszellen vermehren und Tumore bilden. Denken Sie daran: Körper, Gefühle und Geist existieren nicht voneinander getrennt. Wenn wir unsere Gefühle nur in uns hineinstopfen und runterschlucken, können sie gären und schwären, dann zum Unwohlsein führen, zur Krankheit und schließlich zur Ursache eines vorzeitigen Todes werden.
Die zweite Konsequenz von nicht zum Ausdruck gebrachtem emotionalen Schmerz ist: Er kann unsere Beziehungen zerstören. Wenn wir emotionale Verletzungen mit uns herumschleppen, tendieren wir dazu, die Menschen zu verletzen, die wir am meisten lieben. Unaufgelöster Groll steckt tief in unserem Herzen wie ein Dorn.
Stellen Sie sich eine Person vor, die offene Wunden hat. Wir können diese Wunden nicht sehen, weil sie von Kleidern bedeckt sind, aber wenn wir diese Person umarmen, reagiert sie zuweilen wie ein verwundetes Tier. Sie schlägt um sich, weil wir unwissentlich ihre unter der Kleidung verborgenen Wunden berührt haben. Auch wenn wir sie kaschieren, sind unsere Verletzungen nach wir vor da. Wenn Menschen, die wir lieben, uns nahekommen, werden sie unbeabsichtigt, aber unvermeidlich unsere Wunden berühren, und wir werden unbeabsichtigt, aber ebenso unvermeidlich um uns schlagen und der Beziehung vielleicht großen Schaden zufügen.
Der Einfluss unserer Eltern
Wenn bei Ihnen zu Hause Ihre Eltern häufig schlechte Laune hatten, bekamen es alle zu spüren. Papa oder Mama kamen gestresst, mit schrecklicher Laune nach Hause, und alle gingen nur noch auf Zehenspitzen. Es vergiftete die Atmosphäre im ganzen Haus. Kamen Papa oder Mama hingegen gut gelaunt, heiter und fröhlich nach Hause, wirkte sich das ebenfalls auf den ganzen Haushalt aus. Sie liefen zu Ihren Eltern, wurden freudig umarmt und fühlten sich geschützt und geliebt. Täglich bringen Leute in der Therapie ihren Wunsch zum Ausdruck, ihre Eltern hätten sich so gezeigt. Stellen Sie sich vor, Ihre Eltern hätten sich jeden Tag vor der Haustür zehn Minuten Zeit genommen, um Atemübungen zu machen und ihre Gefühle ins Gleichgewicht zu bringen, bevor sie das Haus betraten. Wie sehr hätte sich das auf Ihr Leben ausgewirkt?
Nun liegen die Dinge bei uns. Wir sind die Erwachsenen. Wir sind die, die gestresst nach Hause kommen. Ist es nicht Gold wert, wenn wir imstande sind, uns selbst zu heilen, so dass wir nicht als völlig gestresster Vater oder als völlig genervte Mutter ins Haus einmarschieren? Ist es nicht Gold wert, wenn wir imstande sind, uns selbst zu heilen, so dass wir nicht wegen irgendeiner Kleinigkeit ausrasten, statt darüber zu lächeln? Atemübungen können unser Leben verändern, weil sie unser Verhalten und auch unsere Entscheidungen verändern, und das wirkt sich auf alle unsere Beziehungen aus und kann unserem Schicksal eine andere Wendung geben.
Kummer wird in den Lungen gespeichert
Viele Menschen stopfen ihren Kummer in die Lungen hinunter, indem sie Zigaretten oder Marihuana rauchen. Ich habe mit einigen Akupunkteuren über den Zusammenhang zwischen Atmung und Zigarettenrauchen gesprochen. Häufig sagten sie so etwas wie: »Wir nennen die Zigarettenraucher ›Feuer-Atmer‹. Rauchen ist eine Methode, um die Gefühle runterzudrücken. Ist dir aufgefallen, dass die meisten mit zwölf oder dreizehn, also in der Pubertät, anfangen zu rauchen? So versuchen junge Leute, die nicht wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollen, ihre Probleme zu sublimieren oder zu unterdrücken.«
Die meisten Leute fangen in der Pubertät mit dem Rauchen an, wenn sie mit so vielen neuen und schwierigen Gefühlen und Hormonen fertig werden müssen. Das Leben zu Hause und in der Schule kann eine Herausforderung darstellen, und dann entdeckt der Teenager vielleicht, dass er sich bis zu einem
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