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Das Herz einer Löwin: Roman (German Edition)

Das Herz einer Löwin: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz einer Löwin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Scholes
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meine Kinder. Ich liebe sie, und sie lieben mich. Aber bei den meisten Löwen besteht die Gefahr, dass etwas schiefgeht und sie angreifen. Ich habe Narben, die das beweisen.« Er hob seine Haare und zeigte zwei tiefe, rote Narben auf seinem Nacken. Daniel zuckte zusammen, als er sie sah. George lächelte schief. »Einer meiner Jungs. Später hat es ihm schrecklich leidgetan. Aber bei Moyo ist es etwas anderes. Ihr würde ich in jeder Situation vertrauen. Absolut.« George wies über den Tisch. »Wenn dieses Kind bei Moyo ist, dann lebt es. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.«
    Emma blickte in die grauen Augen des Löwenmannes. Neue Hoffnung stieg in ihr auf. Vielleicht würden sie Angel finden.
    »Könnte es nicht sein, dass die Verletzung an ihrer Pfote sie verändert hat?«, fragte Daniel.
    »Nein, es ist eine alte Wunde. Sie hatte sie schon, als sie hierherkam. Die Pfote wurde von einem Tierarzt behandelt, verheilte gut und bereitete ihr nie Probleme.«
    Daniel schwieg einen Moment lang, dann stieß er seinen Stuhl zurück und stand auf. »Haben Sie eine Landkarte?«
    »Ja, natürlich.« George holte eine zusammengefaltete Karte vom Kühlschrank und breitete sie auf dem Tisch aus. »Zeigen Sie mir, wo Sie die Spuren gesehen haben.«
    Emma zeigte auf die Stelle, wo der Grabhügel gewesen war. Vor Aufregung krampfte sich ihr Magen zusammen.
    George warf ihr einen prüfenden Blick zu, dann lächelte er sie beruhigend an. »Keine Sorge. Wir finden Moyo. Und wir finden auch das kleine Mädchen.«
    »Angel«, sagte Emma. »Sie heißt Angel.« Irgendwie hatte sie das Gefühl, es sei wichtig, dass er ihren Namen wusste.
    George nickte, dann beugte er sich über die Karte. Nachdenklich strich er sich über den Bart. »Ich habe nicht erwartet, dass sie sich dort aufhält. Aber da sie ihre Jungen ernähren muss, war sie vielleicht gezwungen, weiter in die Wüste vorzustoßen. Das kommt um diese Jahreszeit schon vor.« Er blickte auf und wandte sich an Daniel. »Dann wollen wir mal losfahren. Wir nehmen meinen Landrover. Ich muss nur noch die Batterie vom Solar-Akku ausbauen. Warten Sie am Tor auf mich.«
    Emma warf Daniel einen Blick zu. Ob er wohl damit einverstanden war, sein Fahrzeug hier stehenzulassen? Aber er nickte bereits zustimmend. Sie fragte sich, ob er sich Georges Landrover angeschaut hatte oder es einfach für selbstverständlich hielt, dass der Löwenmann die Führung übernahm.

    Sie saßen zu dritt vorn in Georges Landrover. Emma saß in der Mitte, die Knie an Daniels Beine gepresst, um nicht an den Schaltknüppel zu stoßen. Während das Fahrzeug dahinholperte, war sie sich der Berührung seiner muskulösen Waden und der seiner Schultern nur allzu bewusst. Wenn er sich ihr zuwandte und sie ansah, wurden ihre Wangen heiß, und sie musste unwillkürlich daran denken, wie er ihr nach dem Picknick die Hand zum Aufstehen gereicht hatte.
    George schaute beim Fahren in die Landschaft und kommentierte ab und zu einen Baum, der vom Blitz getroffen worden war, oder zeigte auf einen Vogel und sagte ihnen, wie er hieß. Sie kamen an einer Gazellenherde vorbei.
    »Sehen Sie diesen alten Bock da«, sagte er und zeigte auf ein Tier, das die Herde anführte. »Er war vor ein paar Monaten schlimm verletzt, aber jetzt sieht er wieder ganz gut aus.«
    Ein Stück weiter wies er auf tiefe Lastwagenspuren im Boden. »Das war ich, vor sechs Monaten. Ich hatte mich so festgefahren, dass ich schon Angst hatte, den Wagen nie wieder herauszubekommen. In der Regenzeit ist es hier überraschend nass, aber auf diesem Boden wächst natürlich nicht viel. Eigentlich ist es nur Asche vom Vulkan, und sie liegt noch nicht lange genug hier, um sich in fruchtbare Erde verwandelt zu haben.« Er warf ihnen einen Blick zu. »Man kann sich nur schwer vorstellen, dass das hier eines Tages – wahrscheinlich lange nach den Menschen – einmal fruchtbares Grasland sein wird wie die Serengeti.«
    Innerhalb einer Stunde waren sie wieder in der Savanne. Die Landschaft war Emma vertraut, aber doch auch wieder anders. Es schien mehr Bäume und Büsche zu geben. Das Gras wuchs länger und dicker und spross wie gelbe Haare aus dem Boden. Selbst die Steine waren vielfältiger gefärbt: Sie waren nicht nur grau, sondern schimmerten bläulich im Schatten und silbern und golden, dort, wo der Boden von der Mittagssonne beschienen wurde.
    »Die Wüste sieht ganz anders aus als die, in der wir waren«, sagte sie zu Daniel. »Sie ist nicht so grau und

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