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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Jillian, sollte es erst einmal zum Ehegelübde kommen, nicht den Mut haben würde, ihren Eltern und Quinn Schande zu bereiten - ganz zu schweigen von sich selbst -, indem sie sich weigerte, ihn zu heiraten?
    »Wenn einer der hier Anwesenden einen Grund kennt, weshalb dieses Paar nicht in den heiligen Stand der Ehe treten sollte, so möge er nun sprechen oder für immer schweigen.«
    Der Saal war totenstill.
    Die Pause dauerte einige Herzschläge.
    Als sie sich unerträglich über Minuten ausdehnte, begannen einige Leute zu gähnen, mit den Füßen zu scharren und sich ungeduldig zu strecken.
    Stille.
    Jillian blies gegen ihren Schleier und lugte zu Quinn hinüber. Er stand stocksteif neben ihr, die Hände gefaltet. Sie flüsterte seinen Namen, doch entweder hörte er es nicht oder er wollte es nicht hören. Sie sah den Priester an, der in Trance gefallen zu sein schien und auf das gebundene Buch in seinen Händen starrte.
    Was um alles in der Welt ging hier vor? Sie tappte mit dem Fuß auf den Boden und wartete darauf, dass ihr Papa sich zu Wort meldete, um das Debakel mit einem großen Knall zu beenden.
    »Ich sagte, wenn irgendeiner der hier Anwesenden einen Grund kennt...«
    Der Priester intonierte dramatisch.
    Stille.
    Jillians Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Was tat er da? Wenn ihr Vater sie da nicht rausholte, zur Hölle mit ihm. Sie weigerte sich, sich aus Furcht vor einem Skandal einschüchtern zu lassen. Sie war die Tochter ihres Vaters, bei Gott, und er hatte niemals vor dem trügerischen Götzenbild des Anstandes das Knie gebeugt. Sie blies gegen ihren Schleier, warf ihn ungeduldig zurück und sah den Priester finster an. »Oh, um Gottes willen ...«
    »Nicht frech werden, Fräulein«, fuhr der Priester sie an. »Ich tue hier nur meine Pflicht.«
    Jillians Courage war durch seine unerwartete Zurechtweisung augenblicklich verflogen.
    Quinn ergriff ihre Hand. »Stimmt etwas nicht, Jillian? Fühlst du dich nicht wohl? Dein Gesicht ist gerötet.« Sein Blick war besorgt und voller ... Sympathie?
    »Ich - ich kann dich nicht heiraten«, hob sie an zu sagen, als die Türen zum Hauptsaal aufkrachten und einige überraschte Gäste an die Wand drückten. Ihre Worte gingen unter in dem Getöse aus empörtem Kreischen und spitzen Schreien.
    Alle Augen richteten sich auf den Eingang.
    Ein großer grauer Hengst stand im Türrahmen und sein Atem mattierte die Luft mit Dampfstößen. Es war eine Szene wie aus den Liebesmärchen, die sie gelesen hatte: Der schöne Prinz stürmte auf seinem edlen Hengst ins Schloss, entflammt von Verlangen und Ehre, und erklärte vor aller Augen seine unsterbliche Liebe. Ihr Herz schien vor Freude zu zerspringen.
    Dann legte sich ihre Stirn in Falten, als sie sich ihren Prinzen genauer betrachtete. Nun, es war fast wie im Märchen. Nur dass dieser Prinz mit nichts als einem durchnässten und verschlammten Tartan bekleidet war, blutverschmiert im Gesicht und an den Händen und mit Kriegsflechten im Haar, die an seinen Schläfen baumelten. Obwohl sein Blick vor Entschlossenheit sprühte, schien für ihn die Erklärung unsterblicher Liebe nicht das Wichtigste zu sein.

»Jillian!«, dröhnte er.
    Ihre Knie gaben nach. Seine Stimme brachte sie wieder ins Leben zurück. Der ganze Raum trat in den Hintergrund und es gab nur noch Grimm, glühende blaue Augen und seine beeindruckende Gestalt, die den Türrahmen ausfüllte. Er war majestätisch, erhaben und unbarmherzig. Hier stand ihr wilder Krieger, bereit, es für ihre Liebe mit der ganzen Welt aufzunehmen.
    Er drängte Occam in die Menge und hielt auf den Altar zu.
    »Grimm«, flüsterte sie.
    Er blieb neben ihr stehen, glitt von Occams Rücken und stand neben Braut und Bräutigam. Er sah zu Quinn. Die beiden Männer blickten sich einen spannungsgeladenen Moment in die Augen, dann nickte Quinn kaum wahrnehmbar mit dem Kopf und trat einen Schritt zurück. Der Hauptsaal verstummte, als fünfhundert Menschen gebannt dem packenden Schauspiel zusahen.
    Plötzlich fehlten Grimm die Worte. Jillian war so schön, eine Göttin, gekleidet in glänzenden Satin. Er dagegen war voller Blut, schlammverschmiert und verfilzt, während hinter ihm der unvergleichliche Quinn stand, perfekt herausgeputzt, geadelt und vornehm - Quinn, der alles das hatte, was ihm fehlte.
    Das Blut, das an seinen Händen klebte, war eine unbarmherzige Mahnung, dass es trotz seiner innigen Schwüre, den Berserker verborgen zu halten, immer noch die McKane gab. Sie hatten ihm

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