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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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machen kann, wohin ich dich bringen kann und wie oft ich dich dorthin bringen kann.«
     
    Für Grimm gab es in jener Nacht keine Ruhe. Unruhig marschierte er über den steinernen Fußboden, trat gegen die Lammfellteppiche und fragte sich, wie er sich wohl dieses Mal dazu bringen könnte, das Richtige zu tun. In seinem ganzen Leben hatte er es noch nie dazu kommen lassen, sich allzu sehr an etwas oder jemanden zu binden, denn er hatte stets gewusst, dass er jeden Augenblick gezwungen sein könnte fortzugehen, um sich der Jagd zu entziehen, die die McKane gegen jeden veranstalteten, den sie für einen Berserker hielten.
    Sie hatten ihn in Durrkesh aufgespürt. Quinn hatte Recht. Was sollte sie davon abhalten, nach Caithness zu kommen? Mit Leichtigkeit hätten sie dem schwerfälligen Wagen folgen können, auf dem sie die kranken Männer transportiert hatten. Und sollten sie wiederum über Caithness herfallen, welches Leid würde dieser gesegnete Ort zu ertragen haben? Welches Leid könnten sie Jillians Heim zufügen und Jillian selbst? Edmund hatte bei dem letzten Angriff der McKane sein Leben verloren. Vielleicht war er an einer Lungenentzündung gestorben, doch wäre er zuvor nicht verwundet worden, hätte er sich diese Krankheit nie zugezogen, die ihn schließlich sein junges Leben gekostet hatte.
    Grimm konnte nicht mit dem Gedanken leben, erneut Leid über Caithness und Jillian zu bringen.
    Er blieb am Bett stehen, sah zu ihr hinunter und beobachtete sie, und das Herz schlug ihm höher. Ich liebe dich, Jillian, teilte er der schlafenden Frau mit. Ich habe dich immer geliebt und werde dich immer lieben. Aber ich bin ein Berserker und du - du bist die Krönung des Lebens. Ich habe einen wahnsinnigen alten Vater und einen zerklüfteten Steinhaufen, den ich mein Heim nenne. Das ist kein Leben für eine Dame.
    Er zwang seine dunklen Gedanken in die Knie und zerschmetterte sie mit seinem eisernen Willen. In ihren Körper zu versinken war alles, woran er denken wollte. Diese beiden letzten Tage mit Jillian waren die besten Tage seines Lebens gewesen. Er sollte sich damit zufrieden geben, sagte er sich.
    Sie drehte sich im Schlaf um und ihre Hand öffnete sich mit entspannten Fingern. Ihr goldenes Haar lag ausgebreitet auf den weißen Kissen und ihre vollen Brüste überragten das flauschige Laken. Nur ein Tag noch, gelobte er sich, und nur noch eine weitere magische, unglaubliche Nacht voller Wonnen. Dann würde er gehen, bevor es zu spät war.

 
Kapitel 19
    Im Morgengrauen plünderten Quinn und Ramsay die Küchen von Caithness. Nicht eine einzige Frucht, nicht das kleinste Stückchen Fleisch, nicht ein einziger schmackhafter Bissen wurde verschmäht.
    »Jesus, ich komme mir vor, als hätte ich seit Wochen keine feste Nahrung zu mir genommen!«
    »Da waren wir auch verdammt nah dran. Brühe und Brot zählen nicht als feste Nahrung.« Mit den Zähnen riss Ramsay ein großes Stück aus einem geräucherten Schinken. »Ich hatte bis heute keinen Appetit. Dieses verfluchte Gift hat mich so krank gemacht, dass ich schon glaubte, ich würde nie wieder etwas essen wollen!«
    Quinn nahm einen Apfel in die Hand und biss mit Genuss hinein. Platten und Teller türmten sich aufs Geratewohl auf jeder verfügbaren Fläche. Die Dienstmädchen würden in Ohnmacht fallen, wenn sie entdeckten, dass die Männer sämtliche Vorräte für das nächste Wochenende vertilgt hatten.
    »Wir werden auf die Jagd gehen und die Speisekammern wieder nachfüllen.« Quinn überkam ein schlechtes Gewissen, als sein Blick in die geplünderte Vorratskammer fiel. »Hast du Lust, ein wenig auf die Jagd zu gehen, Ram, mein Alter?«
    »Solange die Beute einen Rock trägt«, sagte Ramsay mit einem innigen Seufzer, »und auf den Namen Jillian hört.«
    »Da hast du schlechte Karten«, antwortete Quinn säuerlich. »Vielleicht ist es dir entgangen, aber Jillian hat eine echte Schwäche für mich. Wäre ich in Durrkesh nicht krank geworden, hätte ich um ihre Hand angehalten und wir wären jetzt schon verlobt.«
    Ramsay nahm einen tiefen Schluck Whisky und knallte die Flasche mit einem dumpfen Schlag auf den Tisch. »Du bist wirklich schwer von Begriff, nicht wahr, de Moncreiffe?«
    »Du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass du dich für den Auserwählten hältst?« Quinn verdrehte die Augen.
    »Natürlich nicht. Es ist dieser Bastard Grimm Roderick. Schon vom ersten Moment an.« Ramsays Miene verdüsterte sich. »Und nach dem, was vor zwei Nächten passiert

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