Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
Vom Netzwerk:
ihren kümmerlichen Flügeln hilflos in der Luft schlug, während sie der Erde immer näher kam. Kaleida wandte ihren Kopf und warf dem Diamanten einen letzten Blick zu, bevor sie ihre Flugbahn änderte und mit einem entschlossenen Schrei auf Fanjolia zu hielt. Sie breitete ihre Arme aus und flog dem fallenden Kind entgegen.
Nur noch wenige Armlängen trennten sie. Der Diamant raste derweil weiter auf den Boden zu.
Die rettenden Arme umschlossen das weinende Kind und weiche Flügel legten sich beschützend um seinen zitternden Körper. Gerade als sich Kaleida wieder in Richtung Himmelreich aufmachen wollte, gab es unter ihr einen gewaltigen Knall und ihre grünen Augen suchten die Augen ihres Mannes. Sie formte mit ihrem Mund noch drei Worte, bevor die Explosion des Juwels ihre Flügel zerriss. »Ich liebe dich.«
Leondron brüllte und schrie auf, als er seine Frau mitsamt seinem Kind ungebremst nach unten fallen sah. Die Reste ihrer Flügel flatterten im Wind und weiße, schillernde Federn wirbelten wie kleine Schneeflocken durch die Luft. Sie hielt ihre Arme um das Kind geschlungen, die Knie angezogen, den Kopf eingerollt stürzte sie unaufhaltsam nach unten. Leondron raste ihnen hinterher. Er ließ sich fallen, tat keinen einzigen Flügelschlag, um sein Tempo zu bremsen. Unter ihm war inzwischen die Hölle ausgebrochen, viele tausende, glühende Funken stoben über das Land und explodierten immer wieder in neuen, funkelnden Wolken.
»Kaleida«, schrie er über den Lärm hinweg, doch seine Worte erreichten sie nicht mehr. »Ich liebe dich.« Kaleida schlug auf den harten Steinboden auf. Sie starb in einem bunten Farbenmeer, das Kind immer noch fest an sich gedrückt, war es ihr gelungen, Fanjolia zu retten.
Fanjolia drehte ihren Kopf weg. »Hör auf«, flüsterte sie schwach. »Ich kann das nicht mehr ertragen.«
Die Bilder verschwammen und Fanjolia sank in sich zusammen. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und weinte.
»Bald darauf tauchten die ersten Menschen mit Diamanten auf«, raunte der Spiegel in die Stille hinein, die nur durch Fanjolias leises Schluchzen durchbrochen wurde.
Die Fangarin hob den Kopf aus ihren Händen. »Die Geburt der Diamantaner, ich habe sie erst möglich gemacht. Hätte meine Mutter sich für den Stein entschieden, wäre das Gleichgewicht von Elowia nie zerstört worden. Ich bin schuld.«
»Fanjolia, deine Mutter hat das getan, was Elowia fehlte und das Herz verrotten ließ. Sie hat dir Leben und Liebe geschenkt.«
Fanjolia befühlte mit ihren Fingern die schwarzen Schwingen, die sie nun trug, und erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter. »Sie hat das alles kommen sehen. Sie hat meine schwarzen Flügel und den Untergang Elowias gesehen.«
Der Spiegel funkelte auf und die matten und brüchigen Stellen erhellten sich kurz. »Ja und dennoch hat sie sich geirrt. Deine Flügel sind schwarz und du hast mich verraten, aber in deiner dunkelsten Stunde hast du erkannt, wer du wirklich sein willst. Du hast den falschen Traum nicht weiter gelebt, wie es viele Diamantaner tun, sondern hast die Scherben deiner Seele neu geordnet. Du bist nicht verloren, so wie es deine Mutter geglaubt hatte. Du wirst das Herz von Elowia wieder vereinen, damit Elowias Kinder wieder träumen können.«
»Aber das Gefüge«, begann Fanjolia, die, die Worte ihres Vaters noch gut im Gedächtnis hatte. »Es hat sich verändert.«
»Ja es hat sich verändert. Neue, machtvolle Träume sind entstanden und das Herz von Elowia wird Wunden davon tragen. Nicht alle Splitter werden den Weg zurückfinden, aber deine Aufgabe wird es sein, die zu finden, die noch nicht zurückgekehrt sind.«
»Wo finde ich diese Splitter?«
Der Spiegel ächzte auf. Große Teile seiner Oberfläche lösten sich und zerfielen vor Fanjolias Augen zu Staub.
»In Iben, wohin du fliegen sollst.«

Finsternis und Leid

Hanak riss ihr die Arme hinter den Rücken und Lilith machte, um dem Schmerz zu entkommen, einen ungewollten Schritt auf Persuar zu, der sie aus verschlagenen Augen betrachtete. »Weißt du eigentlich, wie lange ich nach dir gesucht habe?«
Sie schüttelte den Kopf, was blieb ihr auch anderes übrig bei dieser rhetorischen Frage.
»Unendlich lange«, sagte er und sein Juwel funkelte auf. Lilith war überrascht, wie friedlich es wirkte, jetzt wo es so ruhig und schillernd vor ihr lag.
Persuar beugte seinen Oberkörper nach vorne und zeigte ein gespieltes Lächeln, was so falsch wirkte, dass Lilith sich angewidert wegdrehte.
»Hanak, sei ein

Weitere Kostenlose Bücher