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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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strähnigen, strohgelben Haare fielen auf den Tisch herab. Seine Augen waren weit aufgerissen. Er rührte sich nicht, und selbst sein Kehlkopf stand still, als Devorax den Dolch auf sein Gesicht senkte. «Ich hasse dich. Wir sehen uns in der Hölle wieder.»
    «Nein!», schrie Hervey. Die Klinge fuhr ihm in den Mund. Er versuchte, sie mit den Zähnen aufzuhalten, doch der große Mann lachte nur und stieß zu. Er stemmte den Dolch mit solcher Wucht durch die Kehle, dass die Spitze im Nacken hervortrat und in der Tischplatte darunter stecken blieb.
    «Gleich bist du tot, Dreckskerl.»
    Den Rücken über die Stuhllehne gekrümmt, gab Hervey entsetzliche Laute von sich. Er trat mit beiden Beinen aus und griff nach dem Heft des Dolches. Devorax achtete nicht weiter auf ihn und wandte sich der Haushälterin zu, die ihre Augen vor Entsetzen so weit aufgerissen hatte wie der Sterbende. Devorax versperrte ihr die Sicht. «Hast du meine Tochter schikaniert?»
    Zitternd schüttelte sie den Kopf.
    «Ich werde sie befragen und in zwei Wochen zurück sein. Berichte Sir Grenville, was ich gesagt habe.»
    Sie nickte.
    Das gequälte, kehlige Röcheln war verstummt. Blut überschwemmte den Tisch und tropfte auf den Teppich. Devorax ging zu dem Toten und zog die Klinge heraus. Sie kratzte an den Zähnen entlang und ließ den Kopf hochfahren. Als er den Dolch am Vorhang abgewischt und in die Scheide zurückgesteckt hatte, wandte er sich wieder der Haushälterin zu. «Mit den besten Empfehlungen an Sir Grenville. Und sag ihm, dass Christopher Aretine nichts vergisst.»
    Er nahm die Kleider der jungen Frau, schloss die Tür auf und ging nach unten. Eingehüllt in ihren Umhang und mit einem zweiten Mantel bedeckt, den sie in der Eingangshalle gefunden hatte, hockte sie auf der unteren Treppenstufe. «Geh besser nicht nach oben, Herzchen.»
    Zitternd blickte sie zu ihm auf.
    Er lächelte. «Wie heißt du?»
    Sie nannte ihm Namen und Adresse. Devorax warf ihr die Kleider vor die Füße. «Dein Mann dient in der Armee?»
    Sie nickte.
    «Du willst doch bestimmt nicht, dass er von deinem Besuch hier erfährt, oder?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Nein, bitte, nur das nicht!»
    Er legte einen Finger an die Lippen. «Die Sache bleibt unter uns.» Er beugte sich herab und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie lachte. Devorax gab ihr einen Kuss auf die Wange. «Bis bald. Und vergiss nicht, was ich gesagt habe. Geh nicht nach oben. Versprochen?»
    Sie nickte. «Versprochen.»
    Er ließ sie zurück, dachte, was für ein hübsches Geschenk sie in dieser üblen Nacht war und eilte in Richtung Aldgate, wo er Mason mit den Pferden warten sah. Lachend schwang er sich in den Sattel. «Was ist, Oberst?», fragte Mason.
    «Ach, nichts.» Er lachte immer noch. «Da zieht man los, um einen Mann zu töten, und findet eine Frau. Nicht schlecht, oder? Hast du einen Schluck für mich?»
    Mason reichte ihm ein Steingutfläschchen. Devorax setzte es an die Lippen und spürte, wie der Branntwein heiß durch die Kehle rann. «Himmel, das tut gut. Und jetzt gib mir meine Sachen.»
    Devorax legte den schwarzen Rock ab und trat die Schuhe von den Füßen, zog dann sein Lederwams an, stieg in seine hohen Stulpenstiefel und gürtete das Schwert. Wieder fing er an zu lachen.
    «Was ist?»
    «Nichts, John.» Er stellte sich die Miene von Sir Grenville vor, wenn dieser von der Haushälterin zu hören bekäme, dass Aretine zurückgekehrt sei. Er nahm noch einen Schluck aus der Flasche und sagte: «Du machst dich jetzt auf den Weg zu Mr   Slythe, John.»
    «Sofort?»
    «Ja. Sag ihm, dass wir uns Montagabend in Bradwell treffen. Spätestens um sieben.»
    Mason wiederholte, was er auszurichten hatte.
    «Und sag ihm, wenn ihn bis morgen Vormittag um zehn noch keine Nachricht von Aretine erreicht hat, soll er eine Patrouille zum Haus von Pfarrer Hervey schicken. Er weiß, wo es ist.»
    «Sir.»
    «Und wir zwei treffen uns morgen Abend vor dem Haus des Mädchens in Oxford.»
    Mason schien nicht bange davor zu sein, eine so weite Strecke in so kurzer Zeit zurücklegen zu müssen. «Oxford, morgen Abend, Sir.»
    Devorax lachte. «Die Katze steckt im Taubenschlag und kommt da nicht mehr raus. Ab mit dir!»
    Er schaute Mason nach und hörte die Hufschläge von den Häusern der Leadenhall Street widerhallen. Dann trieb er das eigene Pferd an, ließ Schuhe und Rock in der Gasse zurück und passierte die Aldgate. Den Torwachen brüllte er zu, dass sie gefälligst die Augen offen halten

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