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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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großen Vermögen, dass es allenfalls in einem Kindermärchen Platz fand. Doch Toby glaubte ihr. Er hatte ihm gegenüber von Sir Grenville Cony gesprochen, von Lopez und Aretine, von einer Kette samt goldenem Anhänger. Was für ein Unsinn, dachte Sir George.
    Sir Grenville Cony war ein angesehenes Mitglied des Parlaments und am Kanzleigericht als Advokat zugelassen. Mehr noch, er saß in diversen Regierungsausschüssen und war mit Vollmachten ausgestattet. Was hatte dieser Sir Grenville mit einem puritanischen Landjunker zu schaffen?
    Lopez. Sir George kannte ein Dutzend Männer dieses Namens, allesamt spanische Juden. Angeblich hatten alle Juden England verlassen, allerdings vermutete Sir George, dass einige wenige nach wie vor still und zurückgezogen in der Stadt lebten. Lopez. Was konnte ein spanischer Jude mit einem Mädchen aus Dorset zu schaffen haben?
    Und Aretine. Sir George erinnerte sich und empfand ein heimliches Vergnügen dabei. Christopher Aretine, kurz Kit, war ein Freund von Jack Donne gewesen und vermutlich längst verstorben. Einen anderen Aretine als diesen Kit kannte Sir George nicht. Aber vielleicht wusste Lady Margaret mehr, sie kannte alle führenden Familien des Landes.
    Sir George war Kit Aretine nie begegnet, hatte aber in seiner Jugend ungezählte Male von ihm gehört. Er sei, wie Jack Donne zu sagen pflegte, der wildeste Mann Englands gewesen, ein Mann, der es mit jedem anderen aufnehmen konnte, und das in jeder Beziehung. Er war Galan, Schelm und Poet. König James hatte ihn im Tower einsperren lassen. Zwar war er irgendwie wieder freigekommen, hatte aber England für immer verlassen müssen.
    Sir George zog an seiner Pfeife und hüllte sich in Rauch. Er glaubte sich zu erinnern, dass Aretine ein dürftiger Dichter gewesen war, voller Gefühl, aber ohne Disziplin. Kein Zweifel, er weilte längst nicht mehr unter den Lebenden, denn ein Mann, der einmal ein Gedicht von sich in Druck sah, würde gewiss weitere veröffentlichen wollen, und von Aretine waren seit zwanzig Jahren keine Verse mehr erschienen. Gütiger Gott! Was hatte ein toter Dichter mit der Familie Slythe zu schaffen?
    Toby sagte, das Mädchen sei wunderschön. Sir George schnaubte. Einem jungen Mann von vierundzwanzig Jahren würde wohl jedes Mädchen schön erscheinen, machte einem Hungerleider nicht schließlich so gut wie jede Speise Appetit? Sir George lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte wehmütig auf die leeren Bücherregale. Sämtliche Bände waren eingepackt worden und lagen in Kisten für den Abtransport bereit.
    Immerhin hatte Toby versprochen, nach Lazen Castle zurückzukehren, sobald das Mädchen seine törichte Angelegenheit erledigt haben würde. Sir George fürchtete allerdings, dass sein Sohn diese Slythe unterwegs heiraten würde, obwohl er gelobt hatte, zuerst mit seiner Mutter zu sprechen. Sir George lächelte.
    Lady Margaret Lazender würde dem Mädchen gewiss alle Hoffnung nehmen. Sir George empfand fast Mitleid mit ihr, denn es erwartete sie eine übermächtige Gegnerin. Er hatte dem Earl of Fleet einen Brief mitgegeben, der vor Toby Lazen Castle erreichen würde und Lady Margaret vorwarnen sollte. Und vorgewarnt war Lady Margaret noch viel gefährlicher.
    «Das Mädchen ist nach Tobys Bekunden mehr schlecht als recht gebildet und weiß allenfalls die Heilige Schrift zu lesen. Sie kennt keine Sitten außer denen der Puritaner. Über Herkunft und Stand dieser jungen Frau ist damit wohl alles gesagt.
    Sie hat sich an Toby herangemacht und ihm eingeredet, dass ihr ein großes Erbe zustünde. Eine abenteuerliche Geschichte, eine Romanze, die so aberwitzig ist wie die Phantasien unseres Sohnes.»
    Sir George erinnerte sich an seine Worte. Wusste sein Sohn nicht, dass für ihn nur eine gute Partie in Frage kam? Gütiger Himmel! Das Dach des Alten Hauses von Lazen musste neu gedeckt werden, und die Wassermühle brauchte ein neues Rad. Sir George wusste, was das alte Rad seinen Großvater seinerzeit gekostet hatte. Er mochte nicht einmal daran denken, wie teuer so etwas heutzutage sein würde. Wenn Toby kein reiches Mädchen heiratete, würde auf Lazen der Pachtzins erhoben werden müssen, ein Schritt, vor dem Sir George und Lady Margaret zurückschreckten.
    Es war auch nicht bloß eine Frage des Geldes. Geburt, Stand und Manieren von Tobys Zukünftiger fielen ebenso sehr ins Gewicht. Bekümmert schüttelte Sir George den Kopf.
    «Er hat mir getreulich versichert, Euch zu Rate zu ziehen, bevor er

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