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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Helen ist es, die an der Angel hängt."
    „Ob er sie töten wird?" fragte Mr. Desmond mit bebender Stimme.
    „Wir wissen nicht, was er vorhat“, meinte Inspektor Barker.
    „Immerhin haben wir über hundert Hinweise von eifrigen Zeitungslesern erhalten, die davon überzeugt sind, den Mann zu kennen, den die veröffentlichte Zeichnung zeigt", schaltete sich der Leutnant ein. „Natürlich wird es einige Tage dauern, ehe wir allen Hinweisen nachgegangen sind. Aber eine reelle Chance ist das schon!"
    „Wenn er nach New York zurückkommt, kann es bereits zu spät sein", sagte Desmond mit tonloser Stimme. Er gab sich einen Ruck. „Deshalb müssen Sie ihn gleich finden, noch heute! Sie verfügen doch über alle Hilfsmittel, Sie können doch die Polizei der ganzen Vereinigten Staaten alarmieren!"
    „Ist bereits geschehen", sagte Barker ruhig. „Aber Sie dürfen nicht außer acht lassen, wie ungenau unsere Informationen sind. Wir können den gesuchten Mann nur beschreiben. Das ist für eine erfolgversprechende Fahndung verdammt wenig."
    Das Telefon klingelte. Der Inspektor entschuldigte sich bei seinen Gesprächspartnern und nahm den Hörer ab. „Hm", brummte er und nickte, „geht in Ordnung. Ich schicke ihn gleich los." Er legte den Hörer auf die Gabel zurück und sagte zu Milton gewandt: „Ein Auftrag für Sie, Mr. Perry. Der Erkennungsdienst hat noch zwei Alben, die Sie bislang nicht gesehen haben. Würden Sie bitte rübergehen und sich die Bilder anschauen?“
    Milton erhob sich seufzend. „Allmählich habe ich die Nase gestrichen voll von dieser Ganovengesichterparade."
    Er ging hinaus, marschierte den langen Korridor bis zum Fahrstuhl hinab, und fuhr zwei Stockwerke höher. Der Sergeant vom Erkennungsdienst erwartete ihn schon. „Hallo, Perry", sagte er. „Hier sind noch zwei hübsche Bilderbücher für Sie."
    „Schwere Fälle?" fragte Milton und setzte sich an den Tisch.
    „Kommt darauf an", meinte der Sergeant, ein kleiner, dicker Mann mit dunkel gewelltem Haar und einer rosigen Gesichtshaut, „was da drin steht, umfaßt ja meistens nur einen Teil der uns bekannten Verbrechen."
    Milton begann zu blättern. Die Tatsache, daß die Bilder jeweils im gleichen Abstand, mit der gleichen Kamera und bei der gleichen Beleuchtung gemacht worden waren, einmal von vorn und einmal im Profil, ließ den Eindruck entstehen, als wären die meisten der auf den Fotos abgebildeten Männer irgendwie miteinander verwandt.
    Er durchblätterte das Album langsam und ohne die geringste Hoffnung, auf den Gesuchten zu stoßen.
    Dann, als er die Mitte des zweiten Albums erreicht hatte, stockte er plötzlich.
    „Na?" fragte der Sergeant, der mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte und Milton beobachtete. „Haben Sie was gefunden?"
    „Er ist ihm ähnlich“, murmelte Milton.
    „Wer?" fragte der Sergeant. Er stieß sich von der Wand ab und blickte Milton über die Schulter. „Graham Donaldson", buchstabierte er. „Ein Hochstapler."
    „Hm", machte Milton und rieb sich das Kinn, „nein, er ist es doch nicht."
    „Sind Sie ganz sicher?"
    „Ganz sicher", sagte Milton.
    Der Sergeant ging zurück zur Wand. „Suchen Sie weiter!"
    Nach zwanzig Minuten war Milton fertig. Er schob die Alben von sich und stand auf. „Ein Jammer", sagte er, „wieder nichts!“
    „Sie sind Ihrer Sache ganz gewiß?"
    „Ja. Warum?“
    „Ich frage mich, ob es nicht klüger wäre, Sie mal mit diesem Donaldson zu konfrontieren."
    „Wohnt er denn in New York?"
    „Ja. Er hat ein Nachtlokal in der 29ten Straße."
    „Ein Nachtlokal? Wie kommt er denn an die Konzession? Ich denke, er ist als Hochstapler vorbestraft?"
    Der Sergeant zuckte die Schultern und seufzte. „Die Strafe hat er schon vor Jahren abgesessen. Und der Teufel mag wissen, wie gut seine Beziehungen zur Stadtverwaltung sind."
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag", sagte Milton. „Ich sehe mir den Mann mal näher an. Einverstanden?"
    „Ich hoffe, Sie nehmen sich dabei in acht."
    Milton grinste. „Wenn mir was zustoßen sollte, wissen Sie ja, warum das passiert sein muß."
    „Warten Sie", sagte der Sergeant und schleppte die Alben zu seinem Schreibtisch. „Ich will mal nachsehen, was über Donaldson in der Kartei steht."
    Er ging in das angrenzende Büro und kam nach fünf Minuten wieder zurück. „Donaldson muß ziemlich reich sein", berichtete er. „Ihm gehören einige Häuser in der Nähe des Central Parks, außerdem hat er eine Reihe von Anteilen der Hughes

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