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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Aircraft Company. Ganz klar ist die Entstehung seines Vermögens nicht. Aber wir sind schließlich nicht das Finanzamt."
    „Wie heißt sein Lokal?"
    „Topsy-Bar."
    „Okay, dann weiß ich ja Bescheid."
    „Donaldson wurde vor vier Jahren entlassen. Seitdem ist er nicht mehr in Schwierigkeiten geraten", meinte der Sergeant. „Das bedeutet natürlich nicht, daß er die ganze Zeit nicht gegen das Gesetz verstoßen hat."
    „Ich sehe ihn mir an", versprach Milton.
    „Sie halten es für möglich, daß er der Gesuchte ist?"
    „Nein", sagte Milton, „ich tu's nur, um auch nicht die kleinste Möglichkeit auszulassen."
    „Das ist richtig“, nickte der Sergeant.
    Milton ging hinaus. Am liebsten wäre er durch die Korridore zum Fahrstuhl gerannt. Er hatte ihn! Er hatte den Mörder! Graham Donaldson. Milton hatte ihn sofort erkannt. Jetzt ist meine Stunde gekommen, dachte Milton triumphierend. Ich kann Helen befreien, falls es noch nicht zu spät ist. Und ich kann abkassieren. Wenn Donaldson zahlungsunfähig sein sollte, kann ich noch immer die Polizei informieren und mir die Belohnung sichern. Schließlich habe ich mir für diesen Fall ein Hintertürchen offen gelassen. Er verzichtete darauf, nochmals zu Barker zu gehen. Minuten später saß er in einem Taxi.
    „29ste Straße", sagte er.
    Auf der Fahrt zu seinem Ziel wurde ihm klar, daß es gefährlich sein würde, Donaldson ohne Waffe entgegenzutreten. Aber diesen Gedanken wischte er beiseite. Das Wissen, Donaldson gestellt zu haben, gab ihm zusätzliche Kraft und stärkte sein Selbstbewußtsein. Die ,Topsy-Bar‘ war noch geschlossen. Ein kleines Schild an dem mit einem arabesken Mosaik verkleideten Eingang wies darauf hin, daß die Bar erst, um zweiundzwanzig Uhr öffnete. Eine kleine Notiz darunter sagte: ,Büro im ersten Stock.'
    Milton betrat den Hauseingang und stieg ins erste Stockwerk hinauf. Auf einer schwarzlackierten Tür stand: „Topsy-Betriebe. Eintreten ohne anzuklopfen."
    Milton ging hinein. Das Office war nicht sehr groß. Eine hölzerne Barriere trennte die Besucher von dem eigentlichen Arbeitsraum. Zwei Schreibtische, ein Geldschrank, einige Aktenschränke und ein Fernschreiber bildeten die Einrichtung. An einem der Schreibtische saß eine Blondine mit harten Zügen. Das Mädchen war etwa fünfundzwanzig Jahre alt und rauchte eine Zigarette. Sie blieb sitzen, als Milton an die Barriere trat. „Sie wünschen?" fragte sie nur und musterte ihn aus hellen, kalten Augen.
    ,Jch möchte Mr. Donaldson sprechen.“
    „In welcher Angelegenheit?"
    „Es ist privat."
    „Da müssen Sie noch mal wiederkommen", sagte das Mädchen. „Er ist nicht im Büro.“
    „Ich weiß. Er ist seit ein paar Tagen verreist, nicht wahr?“ erkundigte sich Milton.
    „Warum fragen Sie, wenn Sie's wissen?"
    „Ich dachte, er wollte gestern schon zurückkommen", meinte Milton aufs Geratewohl.
    „Wollte er auch", sagte das Mädchen und drückte ihre Zigarette in einem Ascher aus. „Leider war er verhindert, diese Absicht in die Tat umzusetzen. Aber heute kommt er bestimmt zurück."
    „Wann?"
    „Gegend Abend, schätze ich."
    „Wird er dann unten im Lokal sein?“
    „Bestimmt nicht", sagte das Mädchen.
    „In seiner Wohnung?“
    „Wer sind Sie eigentlich?" wollte das Mädchen wissen. Sie erhob sich und kam mit aufreizend langsamen Bewegungen auf ihn zu. Es war klar, daß sie sich der Wirkung, die sie mit ihrer Figur auf Männer ausübte, nur allzu deutlich bewußt war.
    „Ich habe eine Aversion dagegen, mich vorzustellen", sagte Milton grinsend, „obwohl ich Ihnen zuliebe gern eine Ausnahme machen möchte."
    „Dann machen Sie sie."
    „Ich bin Charly."
    Das Mädchen runzelte die Augenbrauen und stützte eine Hand auf die Hüfte. „Charly? Kenn' ich nicht!"
    „Der Chef kennt mich."
    „Schon möglich. Soll ich was hinterlassen?"
    „Nicht nötig."
    Das Mädchen zuckte die Schultern. „Wie Sie wollen."
    Er ging hinaus. Im nächsten Drugstore suchte er Donaldsons Telefonnummer und Adresse heraus. Dann ließ er sich von einem Taxi zur Hershey Road bringen. Dort stieg er aus und bezahlte. Das Haus, in dem Donaldson wohnte, war zehn Stockwerke hoch. Es war nicht mehr ganz neu, machte aber einen soliden und seriösen Eindruck. Die gepflegte Fassade und die Nachbarschaft zeigten, daß hier keine armen Leute wohnten. Donaldson wohnte im zweiten Stockwerk. Milton klingelte einige Male. Niemand öffnete. Der Hausmeister, den Milton in der Halle traf, informierte ihn, daß Mr.

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