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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Donaldson von seiner Reise noch nicht zurückgekehrt sei.
    „Fährt er oft weg?" erkundigte sich Milton.
    „Es geht", sagte der Hausmeister ausweichend. „Kann ich etwas für Mr. Donaldson hinterlassen?"
    „Nicht nötig, ich komme morgen wieder", sagte Milton.
    Er ließ den Hausmeisteer stehen und trat auf die Straße. Schräg gegenüber befand sich ein Restaurant. Milton überquerte die Fahrbahn und betrat das Lokal. Er setzte sich an eines der Fenster. Von hier aus konnte er den Gebäudeeingang gut im Auge behalten. Etwa zwei Stunden später, Milton hatte inzwischen drei Tassen Kaffee und zwei Cognacs getrunken, hielt vor Donaldsons Haus ein Wagen. Milton zuckte zusammen, als er Donaldson sah.
    Donaldson angelte sich eine Reisetasche aus dem Wageninnern und betrat das Haus. Eine Minute später erschien der Hausmeister und klemmte sich hinter das Lenkrad von Donaldsons Wagen. Offenbar hatte er den Auftrag, das Fahrzeug in die Garage zu bringen. Milton bezahlte rasch. Als er auf die Straße trat, bog Donaldsons Wagen gerade um die Ecke. Milton eilte über die Fahrbahn und betrat das Haus, in dem Donaldson wohnte. Der Lift brachte ihn in die zweite Etage. Er klingelte und hörte kurz darauf Schritte. Die Tür wurde geöffnet.
    Donaldson starrte ihn an, als sähe er einen Geist. Die Verblüffung währte nur wenige Sekunden. Dann fragte er kühl: „Was wünschen Sie?"
    Milton grinste. „Ich hätte Sie gern mal gesprochen, Laverne."
    Donaldsons Mundwinkel zuckten. „Laverne? Sie haben sich in der Wohnung geirrt, mein Lieber."
    „Sie wissen, daß das nicht der Fall ist. Ich habe mir nur angewöhnt, Sie in Gedanken Laverne zu nennen."
    „Kommen Sie zur Sache!" sagte Donaldson ungeduldig.
    „Wünschen Sie, daß wir uns hier auf dem Flur unterhalten?" fragte Milton spöttisch.
    Donaldson zögerte. „Kommen Sie herein", sagte er dann barsch. Er führte Milton in das Wohnzimmer. Es war ein großer, mit skandinavischen Möbel eingerichteter Raum, dem etwas Unpersönliches anhaftete. Man hatte nicht das Gefühl, daß das Zimmer bewohnt würde.
    „Also?" fragte Donaldson, der die Tür hinter sich ins Schloß zog.
    Donaldson verschränkte die Arme vor der Brust. „Dieses Versteckspiel ist albern. Sie wissen genau, wer ich bin, und ich weiß, wer Sie sind!"
    Donaldson ging zu der breiten Couch und setzte sich. Von einem niedrigen Clubtisch nahm er aus einem Holzkästchen eine Zigarette. Er steckte sie in Brand, ohne sich die Mühe zu machen, Milton eine anzubieten. Dann lehnte er sich zurück und inhalierte tief. „Angenommen, es verhielte sich so, wie Sie sagen, was wäre dann?" fragte er lauernd.
    „Dann stünden die Dinge für Sie nicht sonderlich gut", erklärte Milton lächelnd. „Oder wollen Sie das bestreiten?"
    „Sie haben nichts gegen mich in der Hand."
    „Sie vergessen das Messer."
    „Ich hatte Handschuhe an."
    „Genau wie bei den anderen Morden", nickte Milton. „Aber das wird Ihnen nicht viel helfen, mein Freund. Erstens haben Sie kein Alibi, und zweitens dürfen Sie mich nicht vergessen. Ich bin der Kronzeuge."
    „Alles Unsinn!"
    „Da ist noch ein kleiner Punkt", meinte Milton. „Das Mädchen von der Kinokasse kann sich an Sie erinnern."
    „Sie bluffen!“
    „So? Dann will ich Ihnen noch etwas verraten. Von dem Mädchen an der Kasse weiß ich, daß Sie Helen kennen."
    Donaldson schluckte und wurde blaß. „Helen?"
    „Ja", sagte Milton. „Was würden Sie zum Beispiel von einer Gegenüberstellung mit den Desmonds halten?“
    „Gegenüberstellung? Wozu sollte das gut sein?" fragte Donaldson mit heiserer Stimme.
    „Muß ich Ihnen das wirklich erst erklären?" höhnte Milton. „Die Eltern sind in begreiflicher Sorge um ihre Tochter. Wo ist sie jetzt?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Donaldson verstockt.
    „Los! Raus mit der Sprache!" zischte Milton.
    Donaldson blickte in die Höhe. „Ich bin mit ihr weggefahren", gab er zu, „aber dann ist sie plötzlich verschwunden."
    „Erzählen Sie mir keinen Blödsinn!"
    Donaldson drückte die kaum angerauchte Zigarette im Ascher aus. „Was wollen Sie von mir?" fragte er. „Geld, nicht wahr?"
    „Kein übler Gedanke", sagte Milton.
    „Wieviel?" fragte Donaldson.
    „Sie wissen doch, was Sie mir geboten haben!"
    Donaldson lachte kurz. Es klang wie ein Bellen. „Mensch, diesen Nonsens haben Sie doch hoffentlich nicht geglaubt? Wenn ich zwei Millionen hätte, würde ich mich nicht mit diesem idiotischen Mädchenhandel abgeben."
    Aprupt schwieg er und

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