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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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war, klopfte er. Niemand meldete sich. Milton versuchte sein Glück zum zweiten Male und stieg dann die Treppe wieder hinab. Er betrat die Kneipe, einen großen, von Bierdunst und Tabakqualm erfüllten Raum, in dem ein paar Farbige saßen und bei seinem Eintritt kurz in die Höhe schauten. Milton trat an die Theke, hinter der der Wirt lehnte und sich mit einem Zahnstocher im Gebiß herumbohrte.
    „Ein Bier, Chap?"
    Milton nickte. „Ich wollte zu Britten", sagte er. „Wo kann ich ihn erreichen?"
    „Wenn er zu Hause ist, verbringt er seine Abende hier unten bei mir."
    „Wo hat er sein Boot?"
    „Im Jachthafen. Sind Sie 'n Freund von ihm?''
    „Ein Bekannter", sagte Milton. „Ich muß ihn dringend sprechen."
    „Moment", murmelte der Wirt und trat an das Telefon, das neben der Kasse stand. Er nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Dann meldete er sich und fragte: „Ist Ronny da? Well, hier ist jemand, der ihn sprechen will." Er legte eine Hand über die Sprechmuschel. „Wie heißen Sie?"
    „Perry", sagte Milton, dem nichts Besseres einfiel, als seinen richtigen Namen zu nennen.
    „Perry heißt der Guy." Der Wirt legte erneut die Hand über die Sprechmuschel. „Worum es geht, will Ronny wissen. Er scheint nicht zu wissen, wer Sie sind."
    „Geben Sie her", sagte Milton und nahm den Hörer entgegen. „Britten?" fragte er. „Ich kann Ihnen am Telefon leider nicht erklären, worum es sich handelt. Aber es ist sehr wichtig und betrifft Ihren letzten Ausflug. Können Sie nicht herkommen?"
    „All right", ertönte eine rostige Stimme vom anderen Ende der Leitung. „In einer halben Stunde bin ich dort."
    „Ich warte", sagte Milton und gab den Hörer zurück. Der Wirt legte ihn auf die Gabel.
    „Wohnt Ron schon lange hier?" fragte Milton und sah zu, wie der Wirt das Bierglas füllte.
    „Hm", machte der Wirt und warf Milton einen raschen, mißtrauischen Blick zu. „Zwei Jahre."
    „Das Haus gehört Ihnen?"
    „Sie fragen verdammt viel, junger Mann."
    „Haben Sie was dagegen? Ich dachte, das wären Sie von Ihren Kunden gewöhnt."
    „Meine Kunden sind Hafenarbeiter. Die trinken ihr Bier ohne dumme Fragen zu stellen."
    „Well, ich will versuchen, es genau so zu halten."
    „Eine gute Idee", sagte der Wirt und wandte sich ab, um ein paar Gläser zu spülen.
    Milton setzte sich mit seinem Bier an einen freien Tisch und wartete. Zwanzig Minuten später ging die Tür auf und ein sommersprossiger Mann mit dünnem, blondem Haar trat ein. Der Mann trug eine Drillichhose und ein kariertes Hemd. Seine Füße steckten in Segeltuchschuhen. Milton spürte instinktiv, daß es sich um Britten handelte.
    Britten ließ seine Blicke durch das Lokal schweifen. Der Wirt wies mit einer Kopfbewegung auf Milton. Britten trat an Miltons Tisch. „Sie wollen mich sprechen?"
    „Ja, deshalb bin ich hier."
    „Bring mir 'n Bier, Fred", rief Britten dem Wirt zu und setzte sich. Er musterte Miltons Züge sehr genau. „Ich kenne Sie nicht", meinte er.
    „Ich heiße Perry, Milton Perry."
    Britten legte die Stirn in Falten. „Komisch! Mir ist's so, als hätte ich Ihren Namen kürzlich mal irgendwo gehört oder gelesen. Ist das möglich?"
    „Hm, man hat mich im Zusammenhang mit dem Kinomörder erwähnt", erwiderte Milton und beobachtete, wie Britten darauf reagierte.
    Der Skipper blieb ruhig. „Richtig, der Kinomörder; möchte wissen, wann die Polizei endlich mal zuschlagen und ihn schnappen wird."
    „Kommen wir zur Sache", sagte Milton. „Wohin haben Sie Helen gebracht?“
    Britten starrte Milton hart in die Augen. Es vergingen Sekunden, bevor er fragte: „Helen? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.“
    „Helen Desmond", sagte Milton. „Wo ist sie jetzt?"
    „Wovon reden Sie eigentlich?"
    „Von Mädchenhandel", erklärte Milton. „Wissen Sie, was darauf steht?"
    „Ich glaube, bei Ihnen ist 'ne Sicherung durchgebrannt.
    „Ich bin nicht überrascht, daß Sie's abstreiten", meinte Milton. „Aber ich würde Ihnen raten, es zuzugeben. Wenn Sie nicht auspacken, könnte es passieren, daß die Polizei sich um Sie kümmert!"
    Der Wirt trat an den Tisch und brachte das Bier. „Danke, Fred", sagte Britten. Er hob das Glas zum Mund und leerte es mit einem Zug. Dann wischte er sich mit dem Handrücken die Lippen ab.
    „Wer hat Sie zu mir geschickt?" fragte er dann.
    „Niemand schickt mich. Ich komme in eigener Sache. Helen ist mein Mädchen."
    „Was Sie nicht sagen!“
    „Sie war es", berichtete Milton, „bevor sie mit einem

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