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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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plötzlicher Reichtum von mir stammt! Im Gegenteil. Helen würde darauf bestehen, daß Sie das Geld zurückgeben und die Polizei einschalten."
    „Es ist nicht nötig, daß sie erfährt, woher ich das Geld habe", meinte Milton.
    „Sie sind naiv! Wollen Sie ihr erzählen, Sie hätten es auf dem Rennplatz gewonnen?"
    „Warum nicht? Mir wird schon etwas einfallen.“
    Donaldson schüttelte den Kopf. „Darauf kann ich mich nicht einlassen.".
    „Ich bin es, der jetzt die Forderungen stellt", sagte Milton scharf.
    „All right", erwiderte Donaldson mit leiser Stimme. „Aber Sie können mich durch keinerlei Zwang in einen Zauberer verwandeln. Helen schwimmt auf hoher See. Sie brauchten nautische Kenntnisse und einen Hubschrauber, um sie zurückzuholen. Außerdem müßten Sie eine Mannschaft von Piraten anheuern, die das Schiff kentern können. Nein, selbst wenn ich die Absicht hätte, Ihnen entgegenzukommen und Helen wieder herbei zu schaffen, es wäre völlig unmöglich! Verdammt noch mal, warum sind Sie nur so stur? Wir können uns auf finanzieller Basis einigen. Durch mich werden Sie, falls Sie es wünschen, ein reicher Mann. Das wird Sie in die Lage versetzen, jedes Mädchen zu gewinnen, nach dem Ihnen gerade der Sinn steht. Warum wollen Sie unter diesen Umständen diese Helen haben, die Ihnen davongelaufen ist?"  
    „Es war meine Schuld, daß Helen mich sitzengelassen hat", erklärte Milton.
    „Rührend, diese Selbstbezichtigung!" spottete Donaldson. „Aber selbst, wenn Sie recht hätten, Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den Tatsachen abzufinden. Und die sind ganz klar. Helen ist nicht länger diskutabel."
    „Am liebsten möchte ich Ihnen den Hals brechen!" preßte Milton zwischen den Zähnen hervor und ballte beide Fäuste.
    Donaldson lächelte schwach. „Ich kann Ihren Zorn verstehen. Aber sehen Sie mich an! Glauben Sie, es würde mir leicht fallen, mich von meinem mühsam erworbenen Geld zu trennen? Das ist eine harte Strafe für mich, mein Lieber."
    „Wann kann ich die hunderttausend haben?"
    „Frühestens in zwei Tagen."
    „Das ist zu spät."
    „Mann, was denken Sie eigentlich! Ich brauche eine gewisse Zeit, um soviel Geld flüssig zu machen!“
    „Wieviel haben Sie in der Wohnung?"
    „Höchstens fünfhundert Dollar."
    „Die nehme ich mit. Sie können den Betrag von der Endsumme absetzen."
    „Okay, soll mir recht sein."
    „Den Rest kassiere ich dann in zwei Tagen. Um siebzehn Uhr in dieser Wohnung."
    „Einverstanden."
    „Mir ist klar, daß Sie im Augenblick nicht Vorhaben, zu zahlen", murmelte Milton. „Sie suchen einen Ausweg, um sich von Ihrer Verpflichtung zu drücken. Wenn es sein muß, mit Gewalt. Ich warne Sie. Wenn mir etwas zustößt, wird ein von mir beauftragter Notar mein schriftliches Geständnis bei der Polizei ab liefern. Das würde Ihr Ende bedeuten!"
    „Keine Angst, ich weiß schon, daß ich es nicht mit einem Anfänger zu tun habe."
    „Nur noch eine Bedingung", sagte Milton. „Ich muß den Namen des Skippers haben."
    „Ausgeschlossen! Sie wissen, daß ich keine Namen nennen darf."
    „Der Mann wird nicht erfahren, woher ich seine Adresse bekommen habe."
    „Versprechen Sie mir das?"
    „Ja, zum Teufel."
    Donaldson zog die Unterlippe zwischen die Zähne und überlegte. Dann sagte er: „Rond Britten, West Pier Road 44."
    „Vielen Dank! Jetzt die fünfhundert Dollar, bitte."
    Donaldson ging zu einem Schrank, und entnahm ihm eine Stahlkassette. Er nahm ein Bündel Banknoten heraus und begann zu zählen. „Sie haben Glück", sagte er. „Es sind sechshundertvierzig Dollar. Davon können Sie sechshundert bekommen. Den Rest brauche ich für mich."
    Milton nahm das Geld entgegen. Er nickte und verließ das Zimmer. Minuten später stand er auf der Straße. Von einem Taxi ließ er sich in die Hafengegend bringen. Er brauchte etwa eine halbe Stunde, um die West Pier Road zu erreichen. Es war eine lange, schmale Straße, die auf einer Seite von langgestreckten Lagerschuppen, und auf der anderen von vereinzelt stehenden Wohnhäusern begrenzt wurde. Das Haus Nummer 44 war ein grauer Steinkasten, von dessen Fassade der Putz bröckelte. Das Gebäude hatte drei Stockwerke. Im Erdgeschoß befand sich eine Kneipe. Milton warf einen Blick auf das Klingelbrett. Britten wohnte in der Mansarde.
    In dem Haus war es dunkel. Es roch säuerlich. Im obersten Stockwerk mußte Milton sein Feuerzeug anzünden, um Brittens Namensschild an einer Tür zu finden. Da keine Klingel da

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