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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Donaldson.
    „Danke, nicht jetzt und hier", sagte Milton und zog den Reißverschluß zu. „Haben Sie einen Drink da?"
    „Natürlich", sagte Donaldson. Er holte eine Flasche und zwei Gläser aus dem Wandschrank. Dann ging er in die Küche, um Eis zu besorgen. Als er mit einer Schale voll Eiswürfel zurückkam, fragte er wie beiläufig: „Sie waren bei Britten?"
    „Ja, ich habe mir die Auskünfte geholt, die ich brauche."
    Donaldson warf Eis in die Gläser und goß Whisky darüber. Dann reichte er Milton ein Glas und sagte: „Im Grunde können Sie mit Ihrem Erfolg zufrieden sein.“
    „Ich werde nicht eher zufrieden sein, bis Helen wieder hier ist.“
    „Sie wollen sie zurückholen?”
    „Genau das habe ich vor", sagte Milton und nahm einen Schluck aus dem Glas.
    Donaldson trank nicht. „Sie begehen einen Fehler, Perry", sagte er.
    „Im Gegenteil", sagte Milton. Ich tue genau das Richtige."
    „Sie glauben, es wird Ihnen gelingen, Helen in der Rolle des Helden zu imponieren, nicht wahr?"
    „Ach, halten Sie den Mund."
    „Helen wird Ihnen natürlich dankbar sein. Vielleicht wird sie sogar bereit sein, Sie zu heiraten. Aber eins wird sie nicht tun. Sie wird nicht bereit sein, das von mir stammende Geld als Mitgift zu akzeptieren. Und sie wird darauf bestehen, daß Sie ihr die volle Wahrheit sagen."
    „Na und?"
    „Wenn Sie alles auspacken, was Sie wissen, bedeutet das das Todesurteil für Britten und mich."
    „Nicht auszudenken, was?" spöttelte Milton.
    Donaldson verzog keinen Gesichtsmuskel. „Welche Garantien können Sie mir geben, daß Helen nicht aus der Reihe tanzen wird?" fragte er. „Sie werden verstehen, daß ich keine Lust habe, mich von meinem Geld zu trennen, nur um eine Woche später im Zuchthaus zu landen, weil es Helen oder Ihnen so gefällt. Ich brauche Garantien!"
    „Sie haben Pech, mein Freund! Eine solche Garantie kann ich Ihnen nicht geben."
    „Dann bedaure ich, Ihnen das Geld nicht aushändigen zu können“, meinte Donaldson.
    „Sie sitzen am falschen Ende, Donaldson. Ich bin es, der hier die Bedingungen diktiert."
    „Das glauben Sie!"
    Milton nahm einen weiteren Schluck. Er war nicht ganz so selbstsicher, wie er zu sein schien, und er konnte Donaldsons Wunsch nach Sicherheitsgarantien verstehen. Aber was half das alles? Milton vermochte nicht vorauszusagen, wie Helen nach der Befreiung reagieren würde. Gewiß würde sie darauf bestehen, daß der Mann, der sie in verbrecherischer Weise betrogen und verkauft hatte, der gerechten Strafe zugeführt wurde. Welche Mittel hatte er, Milton, sie davon abzuhalten?
    Denn soviel war klar. Wenn Donaldson auf den Stuhl kam, würden die Behörden das von Donaldson erpreßte Geld einziehen. Wahrscheinlich würde man ihn, Milton, sogar vor ein Gericht stellen und bestrafen!
    Nein, nach allem, was er für Helen zu tun beabsichtigte, mußte sie ihm Dankbarkeit erweisen. Sie konnte ihn einfach nicht um den kaum gewonnenen Reichtum bringen!
    „Ich werde Helen retten", sagte er langsam. „Ich werde auch dafür sorgen, daß sie nichts unternimmt, was Sie in Schwierigkeiten bringen könnte."
    Donaldson lachte voll bitterem Hohn. „Helen ist eigensinnig und starrköpfig. Das habe ich inzwischen feststellen müssen. Sie wird Ihnen in diesem Punkt nicht folgen."
    „Überlassen Sie das ruhig mir."
    „Schwören Sie mir, daß Sie mich warnen werden, wenn Gefahr für mich bestehen sollte?"
    „Okay. In diesem Fall benachrichtige ich Sie. Ich muß allerdings eine Bedingung stellen."
    „Sprechen Sie!"
    „Sie werden sofort aufhören, dieses schmutzige Geschäft zu betreiben. Sie werden auch Schluß damit machen, unschuldige Kinobesucher zu töten."
    „Wollen Sie mein Höllenventil verstopfen?" fragte Donaldson mit spöttischem Grinsen.
    „Genau das habe ich vor."
    „Was für ein kleiner Spießer Sie doch sind! Auf der einen Seite bringen Sie es fertig, mit mir, einem Mörder und Mädchenhändler Geschäfte zu machen. Auf der anderen Seite suchen Sie nach einer Lösung, um Ihr Gewissen zu beruhigen. Paßt nicht ganz zusammen, wie?"
    „Kümmern Sie sich nicht um meine Motive oder Gefühle", sagte Milton barsch. „Werden Sie meine Forderung erfüllen?"
    „Was bleibt mir denn anderes übrig?"
    „Warum haben Sie eigentlich diese Leute getötet?" wollte Milton wissen.
    „Das habe ich Ihnen doch schon erzählt. In der Nacht, als Sie dran glauben sollten!"
    „Das war doch alles Unsinn! Oder?"
    „Nein", sagte Donaldson mit zuckenden Mundwinkeln. „Das

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