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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Hausmeister. „Ich kann nicht sagen, ob einer von ihnen bei Mr. Donaldson war."
    „Wann ist Mr. Donaldson heute weggegangen?"
    „Weggegangen? Nicht, seit daß ich hier bin."
    „Haben Sie diese Glasbox irgendwann einmal verlassen?" fragte Barker.
    „Ich war einmal in meiner Wohnung, um Mittag zu essen. Zwischen ein und zwei Uhr. Aber um diese Zeit dürfte Mr. Donaldson kaum aus dem Haus gegangen sein, da hält er seine Mittagsruhe. Außerdem hörte ich ihn ja gegen drei Uhr schießen!“
    „Sie haben einen Zweitschlüssel zu seiner Wohnung?"
    „Natürlich, Sir."
    „Nehmen Sie sich den Schlüssel und kommen Sie mit!"
    „Das darf ich nicht, Sir! Nicht einmal, wenn Sie es sagen. Ich kenne mich in den Gesetzen aus. Ohne besondere Erlaubnis dürfen weder Sie noch ich Mr. Donaldsons Wohnung betreten."
    „Ich verantworte das schon", meinte Barker.
    Der Hausmeister zögerte. „Ich verstehe nicht recht, was das bedeuten soll."
    „Wie oft hat Mr. Donaldson beute geschossen?"
    „Zweimal. Kurz hintereinander."
    „Und sonst?"
    „Oh. Da hat er es häufiger probiert."
    „Los, nehmen Sie den Schlüssel und folgen Sie mir!"
    Zusammen mit dem Hausmeister stieg Barker ins zweite Stockwerk hinauf. Dem Hausmeister bebten die Hände, als er die Tür öffnete. „Hoffentlich gibt es für mich keine Scherereien", murmelte er. „Mr. Donaldson kann manchmal verdammt unangenehm sein."
    Barker betrat die Wohnung als erster.
    Er ging durch den Flur auf die halb offenstehende Wohnzimmertür zu und drückte sie mit dem Fuß ganz auf. Auf der Schwelle blieb er stehen. In Nähe des breiten Fensters lagen auf dem Boden ein Mann. Er lag mit dem Gesicht zum Boden.
    Barker trat langsam näher. Hinter sich vernahm er einen erstickt klingenden Laut.
    Der Hausmeister klammerte sich an den Türrahmen und starrte mit weit aufgerissenen Augen zu dem Toten hin. Denn das der Mann am Boden tot war, konnte nicht bezweifelt werden.
    Die seltsam starre Haltung seines Körpers, insbesondere die verkrampften Finger zwangen zu dieser Schlußfolgerung ebenso wie die Blutlache, in der er lag.
    Neben dem Toten blieb Barker stehen. „Da hat es ihn also erwischt", murmelte er.
    Der Hausmeister ließ den Türrahmen los und durchquerte zögernd das Zimmer. Hinter Barker blieb er stehen. „Erwischt, Sir?"
    „Das sehen Sie doch!"
    „Wer ist das, Sir?"
    Barker wandte überrascht den Kopf. „Mr. Donaldson, denke ich?"
    „Nein, Sir. Das ist nicht Mr. Donaldson!"
    „Sondern?"
    „Ich kenne den Mann nicht, Sir."
    „Aber Sie haben ihn schon gesehen? Er muß doch irgendwie hier rauf gekommen sein!"
    „Wenn ich sein Gesicht sehen könnte", murmelte der Hausmeister und tupfte sich die schweißfeuchte Stirn ab.
    „Später", sagte Barker. „Jetzt dürfen wir hier nichts berühren!" Trotz dieser Feststellung ließ er sich auf die Knie nieder und bemühte sich, von der Schulter her in das Jackett des Toten zu fassen.
    In diesem Moment hörte er das Schließen einer Tür. Er stand auf und blickte mit dem Hausmeister zur Tür. In deren Rahmen erschien Mr. Donaldson, ein sehr erstaunter Mr. Donaldson, der konsterniert fragte: „Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?"
     
    13
     
    „Die Beantwortung dieser Frage erhoffe ich mir von Ihnen", sagte Barker. Er trat zur Seite, so daß Donaldson den Mann am Boden sehen konnte.
    „Was ist geschehen?" fragte Donaldson. Er stellte eine Reisetasche ab, die er mitgebracht hatte, und trat langsam näher.
    „Dieser Mann ist tot", sagte Barker.
    „Tot?" murmelte Donaldson mit weitaufgerissenen Augen. „Wer hat ihn getötet?"
    „Kennen Sie ihn?" wollte Barker wissen.
    „Nein! Wie kommt er hierher? Und wie kommen Sie in meine Wohnung?"
    „Überlassen Sie das Fragen erst einmal mir", sagte der Inspektor bestimmt. „Wann sind Sie weggegangen?"
    „Ich? In der Mittagszeit. So gegen ein Uhr, glaube ich."
    „Und wo waren Sie?"
    „In der City. Bei Lanrys habe ich gegessen."
    „Der Hausmeister hat gegen drei Uhr zwei Schüsse gehört", sagte Barker. „Ich hielt diese Beobachtung für wichtig genug, um mich von ihm —"
    „Wer sind Sie überhaupt?" unterbrach Donaldson.
    „Oh! Habe ich mich noch nicht vorgestellt? Entschuldigen Sie, bitte. Mein Name ist Barker. Inspektor Barker vom Homecide-Squad."
    Donaldson nickte. „Well, ich verstehe. Der Hausmeister hat Schüsse gehört und Sie angerufen?"
    „Ganz so war es nicht", meinte Barker. „Jedenfalls hat er meiner ausdrücklichen Bitte entsprochen und mich in diese Wohnung

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