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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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unter langen Wimpern.
    Das Gesicht paßte zu der Art, wie Laverne sprach. Es war das Gesicht eines profilierten Mannes.
    „Genügt Ihnen das?" fragte Laverne.
    „Gehen Sie weiter!"
    „Wohin?"
    „Erst mal zur Mitte der Straße", sagte Milton. „Ich möchte das Messer an mich nehmen."
    „Und dann?"
    „Dann fahren wir zu Ihnen."
    „Sie akzeptieren also meinen Vorschlag?"
    „Das wird sich zeigen. Wenn Sie mir beweisen, daß Sie in der Lage sind, eine Million Dollar zu zahlen, läßt sich über Ihr Angebot reden."
    Laverne stieß die Luft aus. „Na, endlich werden Sie vernünftig!"
    „Aber keine Faxen, verstehen Sie?"
    Sie schritten bis zur Mitte der Straße.
    „Stehenbleiben!"
    Laverne gehorchte. Miltons Griff ließ ihm gar keine andere Möglichkeit. Milton bückte sich, um das Messer aufzuheben. Laverne nutzte seine Chance. Mit einer jähen Bewegung erreichte er es, daß Milton das Gleichgewicht verlor. Um nicht vollends zu fallen, ließ Milton seinen Gegner los und stützte sich auf.
    Im nächsten Moment war er wieder auf den Beinen, aber Laverne war noch schneller.
    Die Faust des Mörders schnellte nach vorn und traf Milton am Kopf, einmal, zweimal, dreimal.
    Milton versuchte zu kontern, aber die Schläge seines Gegners prasselten auf ihn ein, als kämen sie aus einer Maschine. Milton bückte sich erneut nach dem Messer. Das ist meine einzige Chance, schoß es ihm durch den Kopf. Ein zweites Mal werde ich nicht das Glück haben, ihn am Handgelenk zu erwischen.
    Laverne trat mit dem Fuß nach Miltons Kopf, der stürzte lang hin und spürte, wie die Feuchtigkeit der Pfütze seine Kleidung durchdrang. Das machte ihn wieder munter. Er hatte das Messer jetzt fest im Griff. Als er sich auf richten wollte, traf ihn Lavernes Fuß zum zweiten Mal am Kopf. Schützend legte Milton einen Arm um den Kopf. Er rollte zur Seite und kam auf die Füße.
    Laverne blieb einen Moment unentschlossen stehen. Sein Blick heftete sich auf das Messer in Miltons Hand. Dann floh er die Straße hinab. Milton wollte ihm nachsetzen, aber schon nach dem zweiten Schritt gab er mit einem Wehlaut auf. Bei dem Sturz hatte er sich offenbar am Knöchel verletzt. Er sah nur noch, wie der Mörder hinter der nächsten Straßenecke verschwand. Milton verfluchte sich und seine Dummheit. Warum hatte er den Mörder entkommen lassen? Milton hinkte zurück zur Hauptstraße. Der Regen hatte weiter zugenommen. Milton war zumute, als wäre er nach einem Ausflug in die Hölle dem Leben wiedergegeben worden.
    Mußte er nicht froh sein? Er war der erste und einzige, der dem Kinomörder bis jetzt ein Schnippchen geschlagen hatte! Aber so sehr er sich auch darum bemühte, ein Triumphgefühl zu empfinden, es gelang ihm nicht.
    Er hatte sich bluffen und einen Mörder entkommen lassen. Aber er wußte, wie der Kinomörder aussah. Milton blieb stehen.
    Laverne! Ich gehe einfach zu ihm, überlegte er. Ich gehe hin und fordere die Million! Und wenn er sich weigert zu zahlen, dann —
    Er blieb stehen, als er an einen Drugstore gelangte, der noch geöffnet war. War es nicht besser, zwei Häuser weiter zu gehen? Dort befand sich das Polizeirevier. Milton zuckte die Schultern und betrat den Drugstore. Für die Polizei blieb noch immer Zeit.
    In dem Drugstore roch es nach Parfüm und Kaffee. Er bestellte einen Kaffee und verlangte das Telefonbuch. Laverne wohnte tatsächlich hier in der Stadt, drüben am Central Park.
    Milton notierte die Nummer. Der Clerk stellte ihm den Kaffee hin. „Kann ich mal telefonieren?" fragte er.
    „Da drüben ist die Zelle."
    Milton blickte über die Schulter. Tatsächlich, die hatte er noch gar nicht bemerkt. Er glitt von seinem Hocker und betrat die Zelle. Dann wählte er Lavernes Telefonnummer. Es vergingen einige Sekunden, bevor sich eine spröde männliche Stimme meldete. „Hier bei James Laverne."
    „Verbinden Sie mich mit Mr. Laverne", sagte Milton und grinste, weil er sicher war, welche Antwort er bekommen würde.
    „Wer ist am Apparat?"
    „Ein alter Freund von ihm."
    „Bedaure, Sir, ich kann Sie nicht verbinden, ohne zu wissen, wer Mr. Laverne zu sprechen wünscht."
    „Soll das heißen, daß er zu Hause ist?" fragte Milton, dem allmählich dämmerte, daß der Mörder ihn auch in diesem Punkt betrogen hatte.
    „Ja, Mr. Laverne ist in der Bibliothek", sagte die ungeduldige Stimme. „Wollen Sie mir endlich erklären —"
    „Ich bin überfallen worden", sagte Milton rasch. „Als ich den Täter vorübergehend in meine Gewalt

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