Das Horror-Restaurant
Küche sehen.
Dort verwehrten ihm die relativ hohen Tische und Jochzeilen eine weitere Sicht.
»Wo finde ich die verdammte Kammer?«
»Du mußt in die Küche.«
»Durch die Küche auch?«
»So ist es!«
»Dann geh mal vor.«
Der Ghoul beeilte sich plötzlich. Er hatte es dermaßen eilig, daß er Bill überraschte und sich die Mündung von seinem Schädel löste. »He, nicht so…«
Der Reporter sprach nicht weiter, weil er den Eindruck hatte, daß der Modergestank intensiver geworden war.
Das stimmte auch.
Eine winzige Sekunde später griff der letzte Ghoul aus der Küchenbrigade ein. Er hatte im toten Winkel hinter der Tür gelauert und legte Bill seine schleimigen Arme um den Hals…
***
Blitzartig wurde dem Reporter die Luft knapp. Wenn er durch die Nase atmete, bekam er nur den ekligen Gestank mit. Schmerz fraß sich durch seinen Hals. Der Ghoul besaß die Kraft, um ihm das Genick zu brechen. Vor ihm tauchte Landru weg. Er wollte zur Seite huschen, das ließ Bill nicht zu.
Zweimal feuerte er die Beretta ab.
Die erste Kugel jagte dicht hinter der linken Hacke des Ghouls gegen die Fliesen und jaulte als Querschläger davon.
Das zweite Geschoß traf.
Es nagelte schräg in die fette Hüfte des Dämons hinein und stoppte ihn auf der Stelle. Landru warf die Arme in die Höhe, durch seinen Körper raste der ihn vernichtende Schmerz, und er sackte dort zusammen, wo es ihn erwischt hatte.
Die Lache breitete sich aus und vergrößerte sich schon zu einem kleinen See.
Bill konnte sich nicht darum kümmern. Wichtiger war die Bestie, die seinen Hals umklammert hielt und ihn mit ihrer gewaltigen Kraft zu Boden reißen wollte.
Noch stand der Reporter. Lange würde er sich nicht mehr halten können, das war klar.
Er fiel.
Allerdings knallte er nicht auf den harten Boden, weil der Ghoul ihn nach wie vor festhielt. Dabei gab er schlimme Laute von sich und beugte sich so weit vor, daß Bill in dessen offenes Maul starren konnte, wo er die mörderischen Zähne sah, die ihn zerreißen konnten.
Der Kopf nahm an Größe zu. Es waren nur noch wenige Zentimeter bis zum Tod.
Genau in die Lücke hinein schob der Reporter den Lauf der Beretta und drückte zum drittenmal ab.
Die geweihte Silberkugel raste aus der Mündung und verschwand im Maul der Kreatur.
Sofort danach löste sich der Druck. Auch der Schädel verschwand, Bill rutschte zu Boden, rollte sich um die eigene Achse und sprang sofort wieder hoch.
Der Ghoul konnte ihm nichts mehr tun. Wahre Schleimflüsse rannen aus seiner hellen Küchenkleidung.
Aus der Traum!
Bill grinste verbissen, als er daran dachte, daß der Weg nun frei für ihn war.
Er hetzte auf die Luke zu, wollte hindurch, als von der anderen Seite eine Gestalt erschien, die das gleiche vorhatte.
Vanity Raise!
Beide sahen sich zur gleichen Zeit, aber Bill Conolly reagierte um den berühmten Sekundenbruchteil schneller.
»Keine Bewegung!« keuchte er und drückte die Mündung mitten in das Gesicht des Wesens…
***
Vanity Raise war völlig überrascht worden. Mit allem hätte sie gerechnet, damit nicht.
Ihr Körper schien zu Eisschlamm geworden zu sein, so unbeweglich stand sie auf der Stelle.
Veränderte sich das Gesicht!
Nein, es blieb diese kalte Maske, die aussah, als wäre sie aus lauter kleinen Stücken zusammengesetzt worden. Ein Mund wie ein Strich, darüber die Nase, gegen die die Mündung der Beretta drückte und jetzt langsam nach unten rutschte, über die Unterlippe hinweg und Kurs auf den sich öffnenden Mund nahm.
»Einen habe ich bereits auf diese Art und Weise erledigt«, flüsterte Bill.
»Bei dir macht es mir auch nichts aus. Es sei denn, du sagst mir, wo ich meinen Freund Suko finden kann.«
»Nicht mehr in der Kühlkammer!«
Bill Conolly schrak zusammen, als er die Männerstimme hörte. Aus dem Hintergrund erschien die Gestalt seines Freundes John Sinclair. Nun saß sie in der Falle. Ich sah Bills Nicken und seinen etwas erleichtert wirkenden Ausdruck auf dem Gesicht.
»Lebt er denn?«
»So gut wie.«
»Also Mist?«
»Ja, er hätte wohl keine Minute mehr länger in der verdammten Kammer bleiben dürfen.«
»Das alles verdanken wir ihr!« zischte der Reporter. »Hier, John, fang sie auf!«
Er schleuderte sie mir in einem Anfall von Wut entgegen. Ich bekam den Stoff des Kleides zwischen die Finger, sie drehte sich dann, der Stoff riß wie dünnes Papier und glitt von ihrem Körper ab wie eine Fahne. Meine Augen weiteten sich, auch Bill staunte. Was wir
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