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Das Hotel

Das Hotel

Titel: Das Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Cam.
    Aber Felix hatte verstanden. » Ihr braucht ihr Blut?«
    Cam blickte ihn an. » Was?«
    » Bluttransfusionen«, sagte Felix und starrte John an. » Hast du deshalb so viel Angst davor zu bluten?«
    » Wenn ich blute, hört es nicht mehr auf. Es dauert zu lange, bis es heilt.«
    Cameron schüttelte den Kopf. » Niemals. Das glaube ich nicht.«
    » Aber es ist wahr«, beschwor ihn John. » Wir tun niemandem weh, wir benutzen sie nur zum Anzapfen. Und …« Er verstummte.
    » Und was?«, fragte Cam.
    John schürzte die Lippen. Cam hielt das Jagdmesser vor sein Gesicht, zwei Zentimeter von seiner Nase entfernt.
    » Was?«
    » Und um Babys zu machen«, flüsterte John.
    Felix sank auf die Knie, als ob man ihm ins Zwerchfell geschlagen hätte. Zuerst hatte ihn Erleichterung überwältigt. Aber jetzt, da er wusste, warum Maria gekidnappt worden war – um von einer Familie von Psychopathen angezapft und vergewaltigt zu werden –, war es zu viel für ihn.
    » Schwachsinn«, schrie Cam und schüttelte heftig den Kopf. » Du lügst.«
    » Nein, nein, ich … ich lüge nicht.«
    » Das werden wir ja sehen.«
    Cam stach zu. Er erwischte John am rechten Arm knapp unter der Schulter.
    Der Jäger brüllte auf. Hoch und laut wie ein Mädchen. Cam stopfte ihm die Socke wieder in den Mund. Felix sah tatenlos zu, wie sich Johns Hemd rot verfärbte.
    Der Gigant fing wild zu strampeln an, bis der Stuhl unter ihm zusammenbrach und er zu Boden fiel. Als er auf seinen gebrochenen Fingern landete, schrie er noch lauter, rollte sich zur Seite und strampelte weiter, um die Beine zu befreien.
    Felix riss ihm den Ärmel ab, um die Wunde zu untersuchen. Sie blutete nicht einfach, sondern sprühte den Lebenssaft mit jedem Herzschlag aus Johns Körper heraus.
    » Krass«, sagte Cam, das Gesicht zu einem bizarren Grinsen verzerrt.
    Felix drückte seine kaputten Hände auf Johns Arm und brüllte Cam an: » Du Arschloch! Wenn er stirbt, finden wir Maria nie!«
    Cam schaute dumm drein. » Und jetzt?«
    » Mein Werkzeugkasten! Im Pick-up! Hol den Sekundenkleber! Und beeil dich!«
    Cam rannte los. John drehte sich auf den Bauch. Der Teppich saugte das Blut auf. Felix zog ihm die Socke aus dem Mund und starrte ihm bedrohlich in die Augen. » Wo ist sie?«
    » Mach, dass das Bluten aufhört … Das Bluten … muss aufhören!«
    » Sag mir, wo Maria ist, und ich helfe dir.«
    » Turn…«, stammelte John.
    » Turnen? Was zum Teufel…?«
    » Turnikit …«
    Scheiße. John geht drauf, ohne zu sagen, wo sie ist.
    Sie hatten die gesamte Wäscheleine benutzt, um John zu fesseln. Ein Stück abzuschneiden war keine Option, denn er würde den Riesen allein nicht in Schach halten können. Felix blickte sich panisch im Zimmer um.
    Dann eilte er zum Schrank, schnappte sich einen Kleiderbügel aus Draht und drehte ihn. Der Schmerz in seinen Händen schoss durch seinen ganzen Körper, als er den Bügel auseinanderzog. Endlich gab der Draht nach, und Felix steckte ein Ende unter Johns Achsel, um ihn dann über Johns Bizeps zusammenzuziehen. Zuerst ging es einfach, aber als er den Draht festzurren wollte, verließen seine kaputten Hände die Kräfte.
    Verdammt, wo steckt Cam?
    Felix nahm ein Stuhlbein, das neben ihm auf dem Boden lag, steckte es zwischen die beiden Enden und fing an, es zu einer Art Propeller zu drehen, bis sich der Draht eng um Johns Arm legte.
    Der Jäger stöhnte auf.
    Die Wunde blutete noch immer.
    Felix biss die Zähne zusammen, stopfte John die Socke wieder in den Mund und drehte weiter.
    Der Bügel arbeitete sich weiter in Johns Arm und brach dann durch die Haut. Mehr Blut strömte auf den Boden und über den Draht. Rasch lockerte Felix ihn. Aber das Blut tropfte aus dem Fleisch wie aus einem ausgewrungenen Handtuch.
    Nein. Nein, nein, nein …
    » John, hör zu.« Felix legte seine Hände auf Johns Wangen, die sehr blass geworden waren. » Du musst mir sagen, wo sie ist.«
    » Hilf … mir.«
    » Ich helfe dir nur, wenn du mir verrätst, wo sie steckt!«
    Johns Augen wurden glasig, und er starrte in die Ferne. » Hilf … mir … Dwight …«
    Dwight?
    Felix spürte den Lauf einer Pistole im Nacken. Er wusste, wer Dwight war. Der Sheriff von Monk Creek hatte sich partout geweigert, Felix bei seiner Suche zu helfen. Selbst bei den simpelsten Sachen hatte er sich völlig gesträubt.
    » Aufstehen. Hände über den Kopf. Ganz langsam, oder ich muss Gewalt anwenden. So wie bei deinem Kumpan am Auto.«
    Felix wurde schwarz vor Augen. Er hob die

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