Das Hotel
Hände.
» Dieser Mann hat versucht, mich umzubringen, Sheriff. Er hat meine Verlobte. Die, von der ich Ihnen erzählt habe.«
» Ach, wirklich?«
Der Sheriff packte John am Handgelenk, drehte ihm den Arm um und stieß ihn dann mit dem Gesicht zuerst auf den blutgetränkten Teppich. Dann setzte er einen Fuß auf Felix’ Rücken und legte ihm Handschellen an.
» Sie müssen mir glauben«, flehte Felix. Sein Atem warf Blasen in Johns Blut. » Bitte!«
» Keine Angst, wir werden schon herausfinden, was hier los ist.« Dann riss er den anderen Arm nach oben und ließ auch die zweite Handschelle einrasten. » Worauf du dich verlassen kannst, Bürschchen.«
» Hilf mir, Dwight«, flehte John erneut. Seine Stimme war schwach geworden.
» Das sieht nicht gut aus, Johnny. Wo ist dein blutstillendes Mittel?«
» Keine Ahnung, Dwight. In meinem Truck.«
» Da ist es gut aufgehoben.«
Felix drehte sich um und schaute zum Sheriff hoch. Obwohl er nicht so groß wie John war, handelte es sich auch bei Dwight um kein Leichtgewicht. Zudem war er korpulent, glatzköpfig und hatte ein teigiges Gesicht. Er trug ein braunes Hemd und braune Schuhe, und seine Polizeimarke hing am Gürtel neben der Pistole. Jetzt kniete er sich neben John und löste den Draht um seinen Arm.
» Nicht bewegen, Dummkopf. Ich muss die Wunde öffnen, damit es funktioniert.«
Der Sheriff nahm ein Messer aus dem Gürtel und legte die Schneide an Johns Arm.
» Nicht … bewegen.«
Mit einem gezielten Hieb stieß Dwight in die Wunde und schlitzte sie kreuzförmig auf. John brüllte erneut auf und zuckte wie wild.
» Verdammt, John! Jetzt hätte ich mich beinahe geschnitten! Pass doch auf!«
» Es tut so weh! Die haben mir die Finger gebrochen, Dwight! Die haben mir alle Finger gebrochen!«
» Ich muss diese gottverdammte Arterie freilegen.«
Das Blut sprudelte jetzt wie eine Fontäne aus der Wunde. Felix beobachtete, wie der Sheriff ein kleines Päckchen aus seiner Brusttasche holte, auf dem GerinnFix geschrieben stand. Er riss es auf und schüttete das weiße Pulver in die Wunde. John schrie erneut auf.
» Ruhe! Hör endlich auf, dich wie ein Baby aufzuführen.«
» Das brennt, Dwight. Br… Brennt ganz fürchterlich.«
» Halt still. Ich muss sehen, ob es überhaupt funktioniert hat.«
John nahm sich zusammen, und Felix starrte auf Johns Arm. Das Pulver hatte es in sich. Das Bluten hatte tatsächlich aufgehört. Aber jetzt schien es ein neues Problem zu geben.
» Verdammt, Dwight! Das tut noch mehr weh!«
Felix sah, warum. Das blutstillende Mittel hielt das Blut zwar davon ab, auszulaufen. Doch die innere Blutung war nicht gestillt. Johns Arm blähte sich wie ein Ballon auf.
» Ich muss es wieder aufmachen, John. Halt durch, ich habe mehr GerinnFix im Auto.«
» Nein! Bitte, Dwight!«
Im Vorbeigehen trat der Sheriff Felix hart in die Seite – so hart, dass ihm rot vor Augen wurde.
» Und wehe, du bewegst dich, oder ich werde dafür sorgen, dass du das bitter bereuen wirst.« Dann stapfte er aus dem Zimmer auf die Veranda hinaus.
Meine Pistole. Im Waschbecken.
Felix stützte sich mit dem Kopf ab und zog die Knie an, um sich aufzurichten. Er war sehr wackelig auf den Beinen, schaffte es aber ins Badezimmer. Die Beretta lag noch immer an der Stelle, an der er sie zurückgelassen hatte. Felix drehte sich mit dem Rücken zum Waschbecken und versuchte, mit seinen bandagierten und so gut wie fühllosen Händen nach ihr zu greifen. Er warf einen Blick über die Schulter in den Spiegel, konnte aber nicht sehen, was seine Hände taten.
Allmählich brach ihm der Schweiß aus, und seine Kopfwunde begann zu brennen.
Schön langsam, Felix. Das schaffst du.
Schubs.
Daneben.
Schubs.
Daneben.
Er blickte zur Tür. Der Sheriff musste jeden Augenblick zurückkommen.
Warte … Ich habe einen Handschellenschlüssel in meiner Hosentasche …
Felix bemühte sich, die Hände auszustrecken, aber es war sinnlos, zu versuchen, die Schlüssel der Handschellen, mit denen er John auf dem Highway gefesselt hatte, aus der Tasche herauszufischen.
Keine Zeit. Ich muss die Pistole holen.
Er brachte sich wieder in Position und streckte die Arme in das Waschbecken.
Konzentriere dich. Tiefer mit den Händen.
Felix blinzelte den Schweiß aus den Augen, hielt den Atem an und schaffte es, den Griff der Beretta zu umfassen.
Und jetzt?
Er versuchte, die Pistole nach vorne zu bringen, um aus der Hüfte schießen zu können, doch mit den Handschellen war das ein
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