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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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würde alle Aspekte kennen. Später sollte ich herausfinden, dass dieser Aspekt, soweit die meisten Prinzen wussten, lediglich mit dem Tod und der Wiedergeburt der Prinzen betraut war. Doch seine Priester verfolgten auch dunklere Machenschaften.
    »Zuallererst werdet Ihr niemandem außer Eurem Assassinenmeister gegenüber erwähnen, dass Eure Verbindung zum Imperialen Geist durch eine Erzpriesterin hergestellt wurde. Ich war nicht hier, Ihr habt mich nicht getroffen, Ihr werdet niemals meinen Namen erwähnen. Vor allem nicht vor dem Kommandanten. Euch ist auf Imperiale Anordnung gestattet, in diesem besonderen Fall die Befehle Eurer Flottenvorgesetzten zu missachten.«
    »Das ist ja alles schön und gut …«, begann ich meine Beschwerde, nur um erneut niedergestreckt zu werden. Diesmal ging meine Lähmung mit einer direkten Mitteilung vom Imperialen Geist einher.
    :Gehorcht Erzpriesterin Morojal « Kennung» sie gibt direkte Imperiale Anweisungen weiter «Siegel des Imperialen Geistes»:
    »Ihr versteht?«, fragte Morojal.
    »Nein«, sagte ich.
    »Aber Ihr werdet gehorchen«, sagte Morojal.
    Einen Augenblick lang antwortete ich nicht. Aber ich brauchte keinen Priester vom Aspekt des Kaltblütigen Kalkulators, um die momentanen Wahrscheinlichkeiten zu berechnen. Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Außerdem dachte ich, ich könnte ihr ja sagen, ich würde gehorchen, und später darüber nachdenken, was dagegen zu tun war. Zunächst wollte ich Haddad befragen, vor allem danach, warum von ihm aufgrund der Anweisung von eben erwartet wurde, dass er die Erzpriesterin mit keiner Silbe erwähnte.
    »Ja«, sagte ich. »Ihr wart nicht hier, ich habe noch nie von Euch gehört, und ich rede auch mit keinem Typen von der Flotte darüber.«
    »Der Kommandant, Prinz Huzand, erwartet, dass Eure Verbindung so zügig und normal hergestellt wird, wie es üblich ist, und dass Ihr Euch unverzüglich danach meldet. Da Ihr nicht von der Linie eines ranghohen Prinzen abstammt und er aktiv Mitglieder rekrutiert, wird er Euch mit achtundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit den Anschluss an sein eigenes Haus anbieten, das von Vizeadmiral Prinz Jerrazis V. geführt wird. Ihr werdet höflich ablehnen und ihn davon in Kenntnis setzen, dass Ihr noch keine Entscheidung diesbezüglich treffen wollt.«
    »Warum sollte ich so ein Angebot ablehnen?«, fragte ich. Obwohl ich sehr wenig über die Realpolitik des Imperiums wusste, war mir doch bekannt, dass junge Prinzen sich ausnahmslos dienstälteren anschlossen, zumindest zu Beginn ihrer Laufbahn, und dass mit der Zeit aus diesen wechselseitigen Kooperationspakten offizielle Organisationen geworden waren, die man Häuser nannte. Da ich der Flotte beitreten musste, konnte ich auch ebenso gut einem Haus beitreten, das unter der Führung eines ranghohen Flottenoffiziers stand.
    »Weil der Imperator andere Pläne mit Euch hat«, sagte Morojal. »Die es erforderlich machen, dass Ihr mit keinem Haus verbunden seid.«
    »Was für Pläne?«, fragte ich. Ich war nicht überrascht, dass der Imperator besondere Pläne mit mir hatte. Aber da es nur noch zwei Jahre bis zu seiner Abdankung waren, schien es mir, dass man keine Zeit verschwenden durfte, mich auf die Thronbesteigung vorzubereiten. In der Flottenakademie ein Jahr lang herumzuhängen hörte sich definitiv nach Zeitverschwendung an. »Gebt Ihr mir ein Schiff und eine Mission?«
    Die je drei Pupillen der erzpriesterlichen Augen rotierten, als würde eine Dreifachwaffe ein anderes Abschussrohr wählen.
    »Nein«, sagte sie kalt. »Ihr werdet dann von seinen Plänen unterrichtet, wenn Ihr sie kennen müsst. Einstweilen werdet Ihr der Flotte beitreten, im Studium an der Flottenakademie Euer Bestes geben und auf weitere Instruktionen warten.«
    :Tretet der Flotte bei. Lernt fleißig. Wartet direkte Anweisungen ab «Siegel des Imperialen Geistes»: , echote die Stimme in meinem Kopf und ließ keinen Zweifel und keinen Spielraum mehr für eine andere Interpretation.
    »Aber ich dachte, Prinz zu sein bedeutet, meine eigenen Entscheidungen zu treffen!«, brach es aus mir heraus. Weiter dachte ich, ohne es laut auszusprechen: Und nicht, mir mein Leben von Priestern vorschreiben zu lassen .
    »Da habt Ihr falsch gedacht«, sagte Morojal kurz angebunden. »Und Euer Leben wird Euch nicht von Priestern vorgeschrieben. Ihr dient dem Imperium. Und jetzt geht!«
    Meine Finger und Zehen krümmten sich krampfartig, während ich die Kontrolle über meine Gliedmaßen

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