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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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eine einzige Möglichkeit gebunden? Gasriesen bieten nur die bequemsten Wasserstoffvorkommen. Für die Ekti-Produktion benötigen wir das häufigste Element in der Galaxis. Es geht darum, Alternativen für die Herstellung von Ekti zu finden.«
    Cesca sah einen in der vordersten Reihe sitzenden Mann an und lächelte. »Kotto Okiah zählt zu unseren besten Erfindern – er hat eine Roamer-Kolonie auf Isperos gegründet, auf einer Welt, wie sie lebensfeindlicher kaum sein kann. Ich habe ihn gebeten, sich mit dem neuen Problem zu befassen. Vielleicht ist es schwieriger, an anderen Orten im Spiralarm Ekti zu produzieren, aber lassen wir uns davon aufhalten?«
    Sie lachte. »Nein, natürlich nicht! Wir sind Roamer. Besinnen wir uns auf unseren Einfallsreichtum und unsere Kreativität, um mit dieser neuen Herausforderung fertig zu werden. Blicken wir auf den Leitstern, der für uns alle leuchtet. Wir können dies überstehen und stärker werden, wenn wir hart genug arbeiten und unser ganzes innovatives Potenzial nutzen. Wir haben es immer gut verstanden, langfristige Pläne in die Tat umzusetzen.«
    Cesca hob beide Hände und sah zu den Repräsentanten ihres Volkes. »Alle unsere Erfinder, Entwickler und Techniker müssen an diesen Bemühungen teilnehmen. Wir dürfen keine Zeit verlieren.« Erleichtert und ein wenig schwindelig trat sie zurück. »Wir finden neue Wege!«, versprach sie laut.

111 TASIA TAMBLYN
    Die Goliath befand sich in einem stationären Orbit, während Platcom Tasia Tamblyns Thunderhead in der Nähe der Hanse-Himmelsminen blieb, die über den bunten Himmel von Jupiter pflügten. Die Abgase der riesigen Ekti-Fabriken stiegen weit auf und bildeten ambossförmige Wolken.
    Tag für Tag herrschte bei den TVF-Eskorten höchste Alarmbereitschaft. Der Moloch hielt sich weit oben bereit; Manta-Kreuzer glitten immer wieder über die Himmelsminen hinweg. Remoras unternahmen Erkundungsflüge durch Jupiters Wolken und weiter oben schwebten Waffenplattformen, hielten in den Stürmen und Wettermustern des Gasriesen nach Anomalien Ausschau. Die Anspannung ließ nicht nach, obgleich manche Besatzungsmitglieder daran zu zweifeln begannen, dass es in den Tiefen von Jupiter Hydroger gab.
    Tasia erlaubte sich nicht, in ihrer Wachsamkeit nachzulassen. Die Ekti-Fabriken glichen Fischerbooten auf einem Meer, in dem die Hydroger wie Ungeheuer lauerten, verborgen in den tiefsten maritimen Gräben und Schluchten. Admiral Stromo veranstaltete Übungen an Bord der Goliath, bei denen auch die Waffensysteme getestet wurden. Alle blieben in Bereitschaft.
    Robb Brindle, der das Kommando über die Remoras der Waffenplattform hatte, wurde optimistischer. Er trat neben Tasia und blickte auf die Ekti-Fabriken hinab – sie wirkten wie dickes Vieh, das über den Sturmwolken graste.
    »Zwei Möglichkeiten, Tamblyn. Entweder gibt es hier keine Hydroger, was bedeutet, dass wir nach Herzenslust Ekti produzieren können. Oder…« Er drehte den Kopf und sah zur Brückencrew. »… unsere Flotte hat ihnen einen solchen Schrecken eingejagt, dass sie sich nicht blicken lassen.«
    Tasia verzichtete darauf, eine dritte Möglichkeit zu nennen: Vielleicht hatten sich die Hydroger einfach noch nicht gezeigt. Sie wollte Robbs Zuversicht nicht beeinträchtigen, denn sie vermutete, dass zumindest ein Teil seiner fröhlichen Tapferkeit dazu diente, die Sorge unter Kontrolle zu halten. »Hoffentlich hast du Recht, Brindle.«
    Drei Stunden später wurde Alarm ausgelöst.
    Eine Remora-Staffel kehrte zurück und berichtete von aufsteigenden Leuchterscheinen in Jupiters Atmosphäre.
    An Bord der Goliath verlor Admiral Stromo keine Zeit und veranlasste Alarmstufe Rot. Dem Personal der terranischen Himmelsminen wurde mitgeteilt, sie sollten sich für die Evakuierung bereithalten. Tasia erteilte ihrer Brückencrew einige knappe Anweisungen, die dafür sorgten, dass alle Remora-Piloten zu ihren Schiffen eilten.
    Robb Brindle griff nach ihrem Arm und drückte kurz zu. »Jetzt zeigen wir’s ihnen!« Dann lief er zum Hangar, um den Einsatz seiner Staffeln zu leiten.
    Tief unten teilten sich Jupiters Wolken und elf Kugelschiffe der Hydroger erschienen. Die dornigen kristallenen Sphären stiegen auf und wirkten noch eindrucksvoller als Admiral Stromos Flotte.
    »Da sind sie!«, rief Patrick Fitzpatrick ohne die für ihn typische Arroganz.
    Verblüffte Flüche erklangen hier und dort bei der Brückencrew.
    Tasia wandte sich um. »Konzentrieren Sie sich auf ihre Arbeit!

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