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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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tragen, auf dass man dort teilhaben konnte an den prunkvollen Zeremonien, die zur täglichen Routine des Flüsterpalastes gehörten.
    Umhänge hüllten den König in einen Kokon aus Farben. Die weiten Ärmel glitten zurück, zeigten die dünnen, erhobenen Arme. Fredericks Gesicht wirkte ausgemergelt und Basil stellte fest, dass die Betreuer zu viel Make-up aufgetragen hatten – dadurch bekam der König etwas Surreales. Er runzelte die Stirn und hoffte, dass es sonst niemandem auffiel.
    Lanyan nahm Haltung an, stand mit gesenktem Kopf und brachte angemessen würdevollen Respekt zum Ausdruck.
    Fredericks Stimme donnerte aus den Lautsprechern. »General Kurt Lanson, ich habe Sie hierher gerufen, auf dass Sie diese Ehre empfangen.«
    Basil zuckte zusammen, als er den Fehler hörte. Lanson? Konnte sich der König nicht einmal den Namen seines eigenen Generals merken?
    Ein Murmeln ging durch die Menge, wie ein Windstoß, der eine Wasseroberfläche kräuselte. Basil biss die Zähne zusammen und hoffte, dass der falsche Name nicht zu viel Aufmerksamkeit erregte. Das Volk liebte den König, aber er zeigte sein Alter zu deutlich und das passte Basil ganz und gar nicht. Niemand auf den von der Hanse besiedelten Welten sollte die Herrscherkompetenz des Königs infrage stellen.
    Frederick bemerkte seinen Fehler nicht einmal. »Sie haben die Raubzüge der von dem Roamer Rand Sorengaard angeführten Raumpiraten beendet und dort einen Erfolg erzielt, wo andere versagten.«
    Basil hatte Agenten auf dem Platz postiert und ihre Hurrarufe lösten einen weiteren ohrenbetäubenden Jubel aus, der den König unterbrach und ihn zu verwirren schien.
    Der siegreiche General Lanyan war mit den mehr oder weniger stark beschädigten Korsarenschiffen zur Erde zurückgekehrt. Zwar wirkten die kleinen Raumer in ihrem schlechten Zustand alles andere als eindrucksvoll, aber die Techniker der Hanse hatten einige erstaunliche technische Neuheiten entdeckt. Der von Sorengaards Leuten verwendete Sternenantrieb war ein ganzes Stück leistungsfähiger als die der Hanse zur Verfügung stehenden Triebwerke. Was stellten die Roamer dort draußen an?
    Basil ordnete eine gründliche Untersuchung an und gab außerdem die Anweisung, die Verbesserungen zu kopieren und für die TVF-Schiffe zu übernehmen. Nach der Modernisierung der militärischen Raumer konnte die Technik mit hohem Gewinn an Händlerschiffe verkauft werden. Basil wollte sogar behaupten, dass die Innovationen auf die Arbeit von Hanse-Technikern zurückgingen.
    König Frederick setzte seine Ansprache fort und las auf die Netzhaut seiner Augen projizierte Worte. »Die Terranische Verteidigungsflotte hat die Aufgabe, gegen Gesetzlosigkeit im Spiralarm vorzugehen. Ohne die Achtung der Gesetze gibt es keine Zivilisation, nur Anarchie. Und unter meiner Herrschaft wird es keine Anarchie geben!«
    Noch mehr Jubel. Basil ließ sich erleichtert in einen bequemen Sessel sinken. Der König leistete jetzt bessere Arbeit.
    Auf den Bildschirmen um den Vorsitzenden der Hanse herum war zu sehen, wie Frederick den schweren Orden mit dem bunten Band General Lanyan um den Hals hängte. Der TVF-Kommandeur hatte schon viele Auszeichnungen erhalten und jede weitere machte ihn in den Augen der Öffentlichkeit zu einem größeren Helden. Zeremonien wie diese halfen dabei, das Ansehen des Militärs zu stärken.
    Basil Wenzeslas gab sich praktisch keinen hedonistischen Vergnügen hin, obwohl er sie in jüngeren Jahren alle ausprobiert hatte. Schon seit langer Zeit trank er nicht mehr, rauchte nicht und nahm auch keine Drogen. Seine Leistungen vermittelten ihm weitaus mehr Euphorie. Als Einzelkind und Überflieger hatte Basil von seinen Eltern gelernt, sowohl von ihren Erfolgen als auch aus ihren Fehlern.
    Sein Vater und seine Mutter waren wichtige Manager einer großen Handelsgesellschaft, die dringend benötigte Waren auf von Menschen besiedelten Planeten vertrieb. Basils Vater hatte sich bemüht, möglichst viel Geld zu verdienen, um Villen, ganze Ferienorte und schöne Dinge für sich, seine Frau und Freunde zu kaufen. Basils Mutter hingegen brachte es nie fertig, Reichtum und Macht zu genießen. Stattdessen lebte sie in der ständigen Furcht, ihren Status jeden Augenblick verlieren zu können. Sie hatte sich nie Ruhe und Entspannung gestattet, während Basils Vater einen großen Teil des Verdienten verplemperte.
    Basil hatte das Verhalten seiner Elter beobachtet und ihre besten Eigenschaften miteinander kombiniert. Als

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