Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
»Vielleicht sollten Sie zur Abwechslung einfach mal probieren, optimistisch und höflich zu sein - oder wäre das zu viel verlangt?«

    »Am Arsch.«
    »Das ist schon viel besser.«
    »Leck mich.«
    »Kennen Sie auch Wörter mit mehr als einer Silbe?«
    »Fick dich.«
    »Einen Versuch haben Sie noch.«
    »Hört sofort auf!«, platzte es aus Clint heraus. »Beide! Frauen! Mecker, mecker, mecker. Manchmal denke ich, dass Gott die Frauen erschuf, nur um sich an ihrem Gezänke zu ergötzen.«
    »Puh«, sagte Em, »das war aber eine sexistische Bemerkung.«
    »Ich darf das, ich habe eine Frau und eine Tochter.«
    »Ich vergebe Ihnen«, sagte Em. Sie gab ihm einen Klaps und grinste.
    »Wie nett«, murmelte Mary. »Jedenfalls ist es ihr Fehler, dass wir meinen Wagen verloren haben.«
    »Das ist doch jetzt egal«, meinte Clint. »Ich glaube, die haben uns einen Gefallen getan, dass sie die Reifen aufgeschlitzt haben.«
    »Ist klar.«
    »Das hat uns davor bewahrt, im Verkehr festzustecken.«
    »Zumindest müssten wir nicht zu Fuß gehen.«
    »Ich würde zu Fuß gehen«, sagte Clint.
    »Wir brauchen keine stienkiege Auto«, ahmte Em den Akzent eines mexikanischen Banditos nach.
    Mary sah sie finster an. »Ach ja? Und was ist mit der Klimaanlage?«
    Em nickte verhalten. »Das ist was anderes«, sagte sie. »Das wäre eine schöne Sache, so eine Klimaanlage. Könnte ich jetzt gut gebrauchen. Oder wenigstens schwimmen.
Wie würde es Ihnen gefallen, in einen Pool zu springen?«
    »Ich würde lieber in meinen Wagen springen.«
    »Sie mögen keine Swimmingpools?«, fragte Em.
    »Nicht so sehr.«
    »Ich liebe Pools. Haben Sie einen Swimmingpool, Mr. Banner?«
    »Nein.«
    »Wir auch nicht. Wir müssen das einzige Haus im Valley ohne Pool erwischt haben.«
    »Hast du Freunde mit Pool?«, fragte er.
    »Klar. Ich bin auch oft dort, aber das ist nicht das Gleiche. Erstens muss man eingeladen werden. Man kann nicht einfach vorbeikommen und reinspringen, wenn einem danach ist. Und deine Freundin muss dabei sein. Man kann also nicht alleine schwimmen. Meistens sind auch noch die Eltern dabei. Vielleicht sogar Geschwister. Ich danke Gott, dass er mir keine Geschwister geschenkt hat. Ich weiß , wie die sind. Die lassen alles stehen und liegen, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet, dich zu belästigen. Ich würde durchdrehen, ehrlich. Gott sei Dank hasst meine Mom die Männer.«
    »Aber du nicht«, sagte Clint.
    Em grinste ihn an. »Ich hasse Sie nicht.«
    »Vielen, vielen Dank.«
    »Sehr putzig«, meinte Mary.
    Immer noch grinsend sagte Em zu Clint: »Ich glaube, Mary denkt, ich möchte Sie verführen. Das ist natürlich völlig lächerlich. Ich meine, ich bin dreizehn. Ich bin viel zu jung, um nur daran zu denken , jemanden zu verführen.«
    »Da bin ich aber froh«, sagte Clint.

    »Davon abgesehen habe ich einige sehr starke Vorbehalte gegenüber dem sexuellen Vorgang allgemein.«
    »Du hast was ?«
    »Ich meine, wenn das, was ich gehört habe, stimmt - und ich habe jeden Anlass, daran zu glauben -, kommt mir das Ganze nicht so vor, als sollte ich es eilig damit haben, mir so was antun zu lassen. Ich meine, echt jetzt. Ehrlich gesagt, kann ich mir nichts Ekligeres vorstellen.«
    »Na ja …«, begann Clint.
    »Von unhygienisch gar nicht zu reden.«
    »Ich denke, es ist Zeit, das Thema zu wechseln.«
    »Bravo«, sagte Mary. »Ich dachte schon, ihr würdet es nie bemerken.«
    »Worüber sollen wir reden?«, fragte Em. »Mary, haben Sie einen Freund?«
    »Einen Freund ?«
    »Sie wissen schon. Einen Typen? Einen Süßen? Einen Liebhaber?«
    »Geht dich nichts an.«
    »Das bedeutet Nein«, erklärte Em Clint.
    »Nicht unbedingt.«
    »Das bedeutet nicht Nein«, sagte Mary. »Das bedeutet, es geht dich nichts an.«
    »Hätten Sie ein etwas fröhlicheres Naturell, hätten Sie auch mehr Glück bei den Kerlen.«
    Clint musste sich das Lachen verkneifen.
    Marys offene Hand klatschte gegen Ems Hinterkopf.
    Em kreischte »Ah!«, zuckte und stolperte vorwärts.
    »Hey!«, schrie Clint und fuhr herum. »Was zum Teufel ist los mit Ihnen?«
    »Die kleine Hosenscheißerin hat ein zu großes Maul!«
    »Das ist noch lange kein Grund, sie zu schlagen. Sie ist noch ein Kind!«
    »Sie ist eine kleine Hosenscheißerin, und ich habe die Schnauze voll von ihr.«
    »Dann hauen Sie ab!«
    »Was?«
    »Sie haben schon verstanden, hauen Sie ab.« Clint drehte sich Em zu. Das Mädchen stand vornübergebeugt und hielt sich den Hinterkopf. Sie hatte ihre Papiertüte auf

Weitere Kostenlose Bücher