Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
zum Restaurant Fischereihafe n zu erzählen.
    »Ich kann mir schon vorstellen, wie die Sache ablaufen wird«, sagte Wendover. »Während Sie im Lokal sind, bleiben wir anderen draußen und verteilen uns so, dass wir immer den Eingang im Auge haben. Ich war vorhin am Hafen. Bei Nacht ist das nicht gerade ein Ort, an dem man sich gern aufhält.«
    »Da haben Sie Recht«, sagte Paula.
    »Eines muss ich Ihnen noch sagen, bevor wir gehen«, begann Tweed und erzählte den anderen dann von dem Mord an Kurt Krüger, dem Vertrauten des deutschen Außenministers. »Ist Ihnen klar, was das zu bedeuten hat?«, fragte er und sah dabei Paula und Newman an.
    Die beiden schüttelten den Kopf.
    »Dann strengen Sie mal ihre kleinen grauen Zellen an«, knurrte Tweed, während er zur Tür ging. »Sie verfügen über sämtliche Einzelheiten, über die auch ich verfüge.«
    Paula gefiel die Fahrt zum Hafen überhaupt nicht. Immer wieder blickte sie aus den Fenstern des Taxis, und erst als sie in die Eibstraße einbogen und sie hinter sich die beiden Geländewagen sah, war sie etwas erleichtert.
    Wieder plagte sie die irrationale Angst, die riesigen Kräne könnten über ihr zusammenklappen, und sie vermied es, hinauf zum Haus Nr. 23 zu schauen, in dem Dr. Kefler gewohnt hatte.
    Tweed hingegen sah hinauf und bemerkte, dass das Haus noch immer von der Polizei abgesperrt war.
    Der Mond verbarg sich hinter dichten Wolken, und die Schwüle war erdrückend. Vor einem großen Lagerhaus unmittelbar am Fluss hielt das Taxi an. Der Fahrer deutete auf einen hell erleuchteten Eingang. Tweed ging eine lange Treppe hinauf voraus, während Paula sich noch einmal umdrehte und dabei sah, wie Marier seine Leute in Position brachte. Die Geländewagen hatten sie außer Sichtweite abgestellt.
    »Wissen Sie, was Tweed vorhin gemeint hat?«, fragte Paula, an Newman gewandt. »Er hat gesagt, wir würden über alle Einzelheiten verfügen, um irgendetwas selbst herauszufinden.
    Ob er damit die Identität von diesem Rhinozeros gemeint hat?«
    »Keine Ahnung.«
    »Oder hatte es was mit diesem Elite Club zu tun?«
    »Immer noch keine Ahnung.«
    »Sie strengen sich ja überhaupt nicht an!«
    Tweed wartete am oberen Treppenabsatz in einem Empfangsraum mit Garderobe. Ein Geschäftsführer im weißen Smoking kam auf ihn zu und begrüßte ihn.
    »Herzlich willkommen, Mr. Tweed«, sagte der Geschäftsführer, nachdem Tweed seinen Namen genannt hatte.
    »Herr Rondel hat uns schon gesagt, dass Sie kommen würden.
    Darf ich vorausgehen?«
    Paula war beeindruckt. Das Restaurant war riesengroß und erstreckte sich über zwei Ebenen eines umgebauten Lagerhauses. Die etwas tiefer gelegene Hauptebene, aus deren Fenstern man einen schönen Blick auf die nächtliche Elbe hatte, war bedeutend größer als die obere Ebene, die einer kleinen Empore glich.
    Das Restaurant wimmelte nur so von Männern in Smokings oder Geschäftsanzügen und Frauen in teueren Abendkleidern.
    Kellner eilten von Tisch zu Tisch, und überall war ausgelassenes Lachen und das Klingen von Gläsern zu hören. Der Geschäftsführer geleitete sie zu einem Tisch am Rand der Empore und rückte ihnen die Stühle zurecht. Tweed setzte sich an die Balustrade, Paula nahm ihm gegenüber Platz und Newman bekam den Stuhl neben ihr. Tweed erklärte, dass er mit dem Tisch zufrieden sei, winkte einen Kellner herbei und bestellte Champagner.
    Auf der Ebene unter ihnen sah Tweed den blonden Kopf von Victor Rondel, der mit dem Rücken zu ihm an einem Zweiertisch saß. Der Mann ihm gegenüber war kleiner als Rondel, gut gebaut und trug wie dieser einen Smoking. Tweed hatte den Mann schon einmal gesehen, konnte sich aber zunächst nicht erinnern, wo. Dann aber fiel ihm der Mann im Hotel Vier Jahreszeiten wieder ein, der, sobald er ihn und Paula erblickt hatte, mit dem Aufzug wieder nach oben gefahren war.
    Der Mann schaute hinauf zu ihm und sagte daraufhin etwas zu Rondel. Dabei ließ er Tweed, der auf einmal das Gefühl hatte, an einem entscheidenden Wendepunkt des Falles angelangt zu sein, nicht aus den Augen.

23
    Die Augen des Mannes wirkten hart wie Glasmurmeln, aber ohne einen Anflug von Grausamkeit. Er musterte Tweed so gründlich, dass dieser das Gefühl hatte, der Mann könne ihm ins Innere des Kopfes blicken. Zuvor, als er mit Rondel gesprochen hatte, waren die Blicke des Mannes prüfend von einem Tisch des Lokals zum anderen gewandert. Jetzt ruhten sie auf Tweed, der seinerseits den Mann eingehend abschätzte.
    Er war

Weitere Kostenlose Bücher