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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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dicken Beine übereinander und lächelte Thunder strahlend an.
    »Unser größtes Problem«, sagte Vernon, »ist Tweed. Er ist im Hotel Vier Jahreszeiten abgestiegen, etwa eineinhalb Kilometer Luftlinie von hier…«
    »Das weiß ich doch alles«, unterbrach ihn Thunder unwirsch.
    »Delgado hat mich zu Hause angerufen. Wir müssen diesen Tweed beseitigen – und zwar unverzüglich und für immer. So etwas muss gut geplant werden und…«
    »Die Vorbereitungen laufen bereits«, fiel Vernon ihm ins Wort. »Wir erledigen Tweed und sein gesamtes Team.«
    »Um wie viele Leute handelt es sich dabei eigentlich?«, knurrte Thunder, der spürte, wie ihm die Kontrolle über das Gespräch immer mehr entglitt.
    »Das wissen wir nicht genau. Aber Delgado hat zwanzig Mann, was wohl mehr als genug sein dürfte, um die Sache zu erledigen.«
    »Das möchte ich doch auch hoffen.«
    »Es wird ein Kinderspiel«, sagte Vernon.
    »Meinen Sie?« Thunder platzte der Kragen. »Jetzt will ich Ihnen mal was sagen, Sie selbstgefällige Witzfigur! Dieser Tweed ist extrem clever, extrem erfahren und extrem gefährlich«, schrie er den ungerührt weiter lächelnden Vernon an. »Richten Sie sich gefälligst darauf ein. Und sorgen Sie dafür, dass er ein für alle Mal ausgeschaltet wird.«
    »Wozu die Aufregung?«, erwiderte Vernon gelassen und verschränkte die Arme vor seinem dicken Leib. »Wer aufgeregt ist, macht Fehler. Bleiben Sie locker, Gavin. Tweed und seine Leute sind schon so gut wie tot.«
    »Schön war’s.«
    »Wusste ich’s doch, dass wir einer Meinung sind.« Wieder lächelte er Thunder gewinnend an. »Und bezeichnen Sie mich niemals wieder als Witzfigur, das mag ich nämlich überhaupt nicht.«
    »In Ordnung«, brummte Thunder, der nun vollends die Kontrolle über das Gespräch verloren zu haben schien. Er durfte jetzt nicht vergessen, dass er nicht zu Hause war. »Könnten Sie mir jetzt vielleicht mitteilen, wie ich zu meiner Konferenz gelange?«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Sie bleiben im Hotel und gehen nicht nach draußen, bis Sie mit dem Hubschrauber nach Sylt fliegen…«
    »Ich fliege nie mit diesen Dingern.«
    »Aber diesmal muss es sein. Es sei denn, Sie wollen hier in Hamburg bleiben. Es ist eine große Maschine, die von einem abgelegenen Teil des Flughafens aus starten wird. Ein Taxi wird Sie abholen, wenn es so weit ist. Der Name des Fahrers ist Thomas. Die anderen vier Mitglieder…«
    Oskar Vernon hielt inne, und Thunder war entsetzt. Vernon konnte doch nichts vom Elite Club wissen, geschweige denn, wer dessen Mitglieder waren!
    »Wen meinen Sie mit Mitgliedern?«, fragte er heiser.
    »Habe ich Mitglieder gesagt? Ich meinte natürlich Mitflieger.
    Sie kommen ebenfalls mit Taxis zum Flughafen. Der Hubschrauber bringt sie dann alle zu einem geheimen Landeplatz in der Nähe von Sylt, von wo aus Sie mit dem Zug über den Hindenburgdamm auf die Insel fahren werden.
    Vielleicht ist es schon morgen so weit, vielleicht aber auch erst übermorgen.«
    Oskar Vernon stand auf und strich sich sein Jackett glatt.
    Dann brachte er den Stuhl, auf dem er gesessen hatte, zurück zum Fenster und stellte den niedrigen Stuhl wieder an seinen ursprünglichen Platz.
    »Ist das alles?«, sagte Thunder.
    »Genügt Ihnen das etwa nicht?«, gab Vernon zurück und verließ die Suite.

26
    Tweed war gerade mit Paula und Newman auf seine Suite zurückgekehrt, als jemand laut an die Tür klopfte. Newman bedeutete den beiden anderen zurückzubleiben und näherte sich mit gezogener Smith & Wesson der Tür. Er öffnete sie erst nur einen Spalt, dann aber weit und ließ Pete Nield eintreten.
    Pete wirkte so gelassen wie immer, aber Tweed bemerkte, dass er sich über seinen schmalen Schnurrbart strich. Das und die Tatsache, dass Pete so vehement geklopft hatte, sagte ihm, dass er aufgeregt war.
    »Setzen Sie sich doch, Pete«, sagte Tweed. »Und entspannen Sie sich.«
    »Möchten Sie ein Glas kaltes Wasser?«, fragte Paula.
    »Vielen Dank, das wäre sehr freundlich. Ich bin völlig ausgedörrt.«
    Nield trank das Glas in zwei großen Schlucken aus und ließ es sich von Paula noch einmal nachfüllen. Dann lehnte er sich zurück und grinste. »Ich habe eine interessante Neuigkeit für Sie.«
    »Da wäre ich jetzt nie draufgekommen«, sagte Tweed.
    »Gavin Thunder ist in Hamburg. Er wohnt im Hotel Atlantic.«
    Die anderen schwiegen erstaunt. Newman verschränkte die Arme, und Paula, die es sich auf der Couch bequem gemacht hatte, pfiff

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