Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
anderen wegen seines großspurigen Auftretens sichtlich schon länger auf die Nerven ging, allein aufrappeln musste.
    »Ich habe mir die Schulter gebrochen«, japste er. »Ich brauche sofort erste Hilfe.«
    »Die Schulter ist okay«, raunzte der FBI-Mann. »Und jetzt schafft ihn weg von hier. Er hat schon genug Unheil angerichtet.«
    Zwei Kameraden packten den Verletzten unter den Schultern und schleiften ihn zurück zum Wald, aus dem jetzt ein weiterer Zivilist kam und auf die Mühle zulief.
    »Der fünfte Mann ist nicht gekommen«, rief er dem FBI-Mann zu. »Er lässt ausrichten, dass er verhindert ist.«
    »Mir soll’s recht sein«, sagte der FBI-Mann, bevor er sich wieder an Tweed wandte. Paula sah, wie ihm der Anflug eines Lächelns über das harte Gesicht huschte. »Okay, Abmarsch!«
    Der Mann nickte Paula zu, machte kehrt und marschierte mit seiner Truppe zurück in Richtung Wald.
    Paula und Tweed schauten ihnen hinterher, bis sie in dem Wäldchen verschwunden waren. Dann stieß Paula einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Was war das nur für eine unglaubliche Sprache, die Sie denen vorgeplappert haben?«
    »Unglaublich ist das richtige Wort. Ich habe mal einen Finnen sprechen hören und jetzt genau diesen Tonfall imitiert. Aber Sie waren auch nicht schlecht, Paula. Ohne Ihre Hilfe hätte ich es nie geschafft. Aber gehen wir jetzt lieber wieder rein.«
    Tweed hantierte so lange mit den Hebeln, bis die Flügel der Windmühle sich wieder langsamer drehten. Kurz darauf trat Harry Butler auf ihn zu. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum.
    »Wir müssen sofort von hier verschwinden. Aber erst möchte ich Ihnen noch zeigen, was ich gefunden habe.«
    Mit großer Vorsicht öffnete er die Schublade einer massiven Kommode und deutete auf ein großes Metallgehäuse, aus dem mehrere Drähte heraushingen.
    »Das ist eine Bombe, die man mit starken Magneten an etwas Metallischem befestigen kann. Beispielsweise an einem Auto, obwohl sie eine sehr viel größere Sprengkraft besitzt als eine normale Autobombe. Und dann ist da noch was.« Er schloss die Schublade mit derselben Sorgfalt, mit der er sie geöffnet hatte, und zog dann eine zweite auf.
    »Was ist denn das?«, sagte Paula.
    »Ein Arbeitsoverall, wie ihn die Amerikaner tragen. Und eine Baseballmütze. Aber ich hole das Zeug jetzt nicht noch mal heraus, weil ich es gerade erst wieder zusammengefaltet habe.
    Außerdem lag unter dem Tisch ein Stück von einem noch ziemlich frischen Croissant. Die Mühle hat also einen Bewohner. Finden Sie jetzt nicht auch, dass wir sofort verschwinden sollten?«
    »Lieber vorher als gleich«, stimmte Tweed ihm zu.
    Nachdem sie alles wieder so arrangiert hatten, wie sie es vorgefunden hatten, verließen sie die Mühle. Newman fuhr den Wagen aus dem Schuppen, und Marier schloss die Tore des Schuppens wieder.
    Butler hatte inzwischen den Weg zum Waldrand ausgekundschaftet. »Da unten steht noch immer der Hubschrauber. Anscheinend wird er gerade gewartet«, sagte er.
    »Überall rennen Mechaniker in Overalls herum. Die sehen uns bestimmt, wenn wir auf demselben Weg zurückfahren, auf dem wir gekommen sind.«
    Tweed setzte sich in den Mercedes und studierte die Landkarte. Newman sah ihm über die Schulter.
    »Gibt es eine andere Route?«
    »Ja. Fahren Sie einfach geradeaus, bis Sie an eine Landstraße kommen. Sie führt uns direkt nach Tønder.«
    »Und wo ist Tønder?«, fragte Lisa.
    »Hinter der Grenze in Dänemark. Ich habe dort vor ein paar Jahren einmal übernachtet und erinnere mich daran, dass es ein hübscher Ort mit netten Leuten ist. Ein Ausbund an Ruhe und Frieden.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, sagte Newman trocken.

32
    Das leichte Privatflugzeug mit dem blauen Emblem auf dem Leitwerk setzte elegant auf der Landebahn des kleinen Flugplatzes von Tønder auf. Vor einem flachen, hölzernen Schuppen stand Oskar Vernon und beobachtete mit verschränkten Armen die Landung. Nachdem das Flugzeug quer über das Flugfeld gerollt war, kam es vor dem Schuppen zum Stehen, wo auch der Propeller abgeschaltet wurde.
    »Barton scheint ein guter Pilot zu sein«, sagte Vernon zu sich selbst. »Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.«
    Barton, der Fliegerkleidung und einen Helm trug, stieg aus dem Flugzeug und schritt, ohne Vernon zu beachten, auf den Eingang des Schuppens zu. Als er drinnen verschwunden war, kletterte auch Panko aus der Kabine.
    »Na, sind wir nicht pünktlich?«, sagte er zu Vernon.
    »Das habe ich auch nicht anders

Weitere Kostenlose Bücher