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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ab und zu nicht doch einen gibt.«
    »Wo Vernon ist, können Barton und Panko auch nicht weit sein«, sagte Tweed nachdenklich.
    »Am liebsten hätte ich ihn auf der Stelle erschossen.«
    »Hier wird nicht herumgeballert«, sagte Tweed. »Jedenfalls nicht, solange wir es vermeiden können. Am besten gehen wir jetzt wieder zurück in unser Hotel.«
    »Dieses Städtchen ist viel zu schön für Abschaum wie Oskar Vernon«, sagte Paula.
    »Beeilen Sie sich«, sagte Tweed. »Und halten Sie die Augen offen. Wir sind nicht mehr weit vom Hotel entfernt.«
    Als sie auf einer Brücke den Fluss überquerten, ging gerade der Mond auf und überglitzerte das Wasser mit seinem blauen Licht. Wie paradiesisch könnte doch dieser Ort sein, dachte Paula, ohne widerliche Killertypen wie diesen Oskar Vernon.
    Sie hätte ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, erschießen können.
    Im Hotel geleitete Tweed sie zur Bar und bestellte ihr einen Brandy, während er selbst ein Glas Rotwein nahm. Sie trugen die Drinks mit hinauf in Tweeds Zimmer, wo Paula sich auf die Couch setzte, um dann einen großen Schluck zu nehmen.
    »Tut mir Leid, dass ich mich so aufgeregt habe«, sagte sie.
    »Nicht der Rede wert. Sie haben völlig richtig reagiert. Und immerhin hat Vernon uns nicht gesehen, wir aber ihn.«
    Es klopfte, und Tweed ging mit seiner Walther in der Hand zur Tür und machte auf. Newman und Marier kamen herein, die beide ziemlich ernst dreinblickten.
    »Wir haben schlechte Nachrichten für Sie«, sagte Tweed, nachdem sich die beiden gesetzt hatten. »Es sieht so aus, als ob Oskar Vernon im Hotel Tønderhus abgestiegen wäre.«
    »Aber das ist noch nicht alles…«, begann Newman und verstummte, weil er bemerkt hatte, dass Paula blasser war als sonst.
    »Reden Sie nur«, sagte Paula. »Ich bin okay.«
    »Wenn Sie meinen. Unsere schlechte Nachricht ist die, dass wir Barton und Panko in einer Bar gesehen haben. Gott sei Dank haben sie uns aber bemerkt.«
    »Tweed hat so etwas schon vermutet«, sagte Paula. »Jetzt wissen wir wenigsten, mit wem wir es hier zu tun haben.«
    »Und? Was machen wir jetzt?«, fragte Newman.
    »Das will ich Ihnen sagen«, sagte Tweed aufgeräumt. »Sie drei gehen auf der Stelle ins Bett und schlafen sich erst einmal aus. Und morgen treffen wir uns zu einem richtig schönen Frühstück…«
    Newman und Marier verabschiedeten sich und gingen. Gerade als Paula ihrem Bespiel folgen wollte, klingelte das Telefon. Es war die Frau vom Empfang.
    »Wer, sagten Sie, ist hier und will mich sprechen?«, fragte Tweed ungläubig.
    Paula blieb an der Tür stehen und wartete. Tweed sagte, die Besucherin solle heraufkommen, legte den Hörer auf und sah Paula an.
    »Sie können bleiben, wenn Sie wollen.«
    »Wer kommt Sie denn besuchen?«, fragte Paula.
    »Gina France, die Buchhalterin der Zürcher Kredit Bank, die uns schon mal im Vier Jahreszeiten besucht hat. Ich frage mich, ob Sie wohl die Abgesandte ist, von der ich Ihnen nach dem Abendessen erzählt habe.«
    »Fragt sich nur, ob sie nicht eine Abgesandte des Feindes ist«, sagte Paula nachdenklich.

33
    Als Tweed die Besucherin einließ, starrte Paula sie ungläubig an. Die Gina France, die vor ihnen stand, hatte nichts mehr mit der konfus und unsicher wirkenden grauen Maus gemein, die sie erwartet hatte.
    Die Frau, die mit energischem Schritt Tweeds Zimmer betrat, trug eine Pilotenjacke und eine Fliegermütze, unter der ein paar Strähnen ihres bläulich gefärbten Haares hervorschauten.
    Zielstrebig ging sie auf Paula zu und gab ihr die Hand. Nachdem Tweed ihr eine Tasse Kaffee aus der Thermoskanne eingeschenkt hatte, ließ sie sich auf der Armlehne eines Sessels nieder und lächelte die beiden an.
    »War gar nicht einfach, Sie zu finden, das kann ich Ihnen sagen. Zuerst habe ich es im Hotel Tønderhus versucht…«
    »Aber Sie haben dort doch hoffentlich nicht unsere Namen genannt«, unterbrach sie Tweed.
    »Natürlich nicht. Ich habe lediglich auf den Parkplatz geschaut, und als ich dort keine blaue Mercedes-Limousine fand, bin ich erst gar nicht in das Hotel hineingegangen.«
    »Darf ich fragen, woher Sie wissen, dass wir mit einem solchen Wagen unterwegs sind?«, fragte Tweed freundlich, während er ihr die Kaffeetasse reichte.
    »Sie dürfen. Schon als Sie das Vier Jahreszeiten in Hamburg verlassen haben, wussten wir, dass sie die cremefarbene Limousine gegen eine blaue ausgetauscht haben.«
    »Sie haben gerade ›wir‹ gesagt. Darf ich erfahren, wen Sie damit gemeint

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