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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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warteten auf neue Befehle.
    »Seht euch das gut an«, sagte Miller, nachdem er mit der Zeichnung fertig war. »Alles hängt davon ab, dass der zeitliche Ablauf exakt eingehalten wird. Brad, du warst ja schon mal mit deinem Jeep drinnen in der Sandgrube. Der Jeep hat zwar ein paar Einschusslöcher, aber dir ist nichts passiert. Das beweist, dass es machbar ist.«
    »Was soll machbar sein?«, fragte Brad.
    Normalerweise hätte Miller ihn für eine solche Frage zur Sau gemacht, aber jetzt, kurz vor Beginn der Aktion, fand er es klüger, sich zurückzuhalten. Es war schlecht für die Moral der Truppe, wenn man seine Männer noch kurz vor einer Schlacht zusammenschiss.
    »Du fährst da noch mal rein, Brad, aber diesmal nicht allein.
    Ich gebe dir Stu mit, der ein Schnellfeuergewehr und jede Menge Handgranaten mitnimmt. Ihr fahrt direkt auf den Mercedes zu. Stu ballert drauflos, was das Zeug hält, und zwingt die Engländer dadurch in Deckung. Wenn ihr beim Wagen seid, verschanzt ihr euch dahinter, feuert aber weiter auf den Feind.
    Wenn die Briten ihr einziges Transportmittel kaputtschießen wollen, dann sollen Sie’s ruhig tun. Und keine Angst, ihr kriegt von uns jede Menge Feuerschutz. Habt ihr alles soweit verstanden?«
    »Ja«, antwortete Brad und befeuchtete seine Lippen. »Aber könnten Sie das mit dem Feuerschutz noch mal genauer erklären, Sir?«
    »Du, Moke«, wandte Miller sich an einen Soldat mit leicht asiatischen Gesichtszügen. »Hast du gesehen, wo ich vorhin durch die Hecke geschaut habe?«
    »Ja.«
    »Da postierst du dich jetzt und gehst so in Deckung, dass du durch das Loch freies Schussfeld in die Sandgrube hinein hast.
    Wenn ich dir ein Zeichen gebe, schießt du, wie ein Irrer auf den Sandhaufen, den ich dir hier auf meiner Skizze angezeichnet habe. Ich schätze, dass sich mehrere Engländer dahinter verschanzt haben. Der Halbkreis dahinter ist die Rückwand der Grube. Ist klar, welchen Sandhaufen ich meine?«
    »Ja, Sir. Ich bin schließlich nicht blöd.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, Moke«, blaffte Miller zurück, der sein Temperament nicht mehr zügeln konnte. »Und bei euch anderen auch nicht. Dieser Angriff wird kein Spaziergang, aber wir werden die Engländer alle töten. Übrigens ist mindestens eine Frau unter ihnen.«
    »Überlassen Sie die mir«, sagte Brad.
    »Gern. Aber eine davon hat vorhin die Handgranate auf deinen Jeep geworfen, also nimm dich in Acht. Jetzt weiter im Plan. Ich werde auf den linken Hügel steigen, und sobald du das siehst, Alan, gehst du auf den rechten Hügel und schaltest den MPi-Schützen dort aus.«
    Alan ging ein paar Schritte die Straße entlang, bis er durch ein Loch in der Hecke den Hügel sehen konnte. Dann kam er zurück zu Miller.
    »Geht in Ordnung, Sir. Ich werde mich unbemerkt hinaufschleichen und den Kerl von hinten kaltmachen.«
    »Am besten begleitest du Moke zu seiner Stellung und kriechst dann durch das hohe Gras, bis du am Fuß des Hügels bist. Aber warte, bis auch ich losgehe. Wenn ich oben bin, kann ich die Engländer einen nach dem anderen erledigen. So, und jetzt vergleichen wir die Uhren. Wie gesagt, alles hängt vom präzisen zeitlichen Ablauf ab…«
    Nachdem alle ihre Armbanduhren auf die gleiche Zeit eingestellt hatten, erklärte Miller jedem einzelnen seiner Männer, was er wann zu tun hatte. So musste Moke beispielsweise abwarten, bis Alan am Fuß des Sandhügels angekommen war, bevor er auf die ihm zugewiesene Stellung zu feuern begann. »Und trinkt alle noch etwas, bevor wir loslegen…« Miller holte ein paar Wasserflaschen aus Jeep Nummer eins und verteilte sie unter seinen Leuten. Nachdem sie getrunken hatten, sammelte er die Flaschen wieder ein. Bei einem Angriff sollte ein Soldat nichts anderes mitführen als Waffen und Munition.
    Während Brad sich ziemlich widerstrebend hinters Steuer klemmte, sah Miller noch einmal auf die Uhr. Auch Stu stieg in den Jeep, während Alan und Moke an der Hecke entlanggingen.
    Miller steckte seine Magnum in ihr Gürtelhalfter, nahm sein Schnellfeuergewehr und lud es durch. Als er damit begann, den Abhang hinaufzusteigen, hörte er, wie Brad den Motor anließ.
    In der Sandgrube wurde das Warten immer zermürbender.
    Tweed lugte verstohlen auf seine Uhr und befürchtete, dass noch viele Stunden in der Gluthitze der Sonne vor ihnen lagen. Jetzt galt es, Durchhaltevermögen zu beweisen.
    Er blickte nach unten und sah, wie Lisa mit Newman sprach.
    Das hatte sie in der letzten halben Stunde

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