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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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weggeben zu lassen. Und es hatte etwas damit zu tun, dass Mattie nie wie ihre Mutter sein wollte, die alles aufgegeben hatte.
    Dir wird es gut gehen, Baby, wenn du erst einmal gelernt haben wirst, so sanftmütig und hübsch zu sein wie ich. Männer lieben das.
    Die Männer, mit denen Lela Smith zusammen war, missbrauchten sie auf die eine oder andere Art. Der letzte schlug ihren Kopf gegen eine Wand, woraufhin sie in ein Koma fiel, aus dem sie nie mehr erwachte. Lange vor dem tragischen Ende ihrer Mutter wusste Mattie, dass sie selbst nicht sanftmütig und hübsch sein wollte. Diese Entscheidung traf sie im Alter von elf Jahren, als einer der netteren Freunde der Mutter ihr das Gesicht streichelte und sie fragte, ob sie überall so weich sei. Mattie ging sofort zu ihrer Mutter und schlug so vehement Alarm, dass sie direkt zu ihrer Tante gebracht wurde.
    Mattie hörte ein seltsames Klicken und setzte sich unter qualvollem Stöhnen auf.
    Sie hielt sich die Rippen und griff unter das Kissen, wo sie für den Notfall einen alten Kreuzschlüssel versteckt hielt, der aus dem Werkzeugraum stammte. Blut rauschte ihr in den Ohren und betäubte sie, als sich die Tür öffnete. Ein Gesicht erschien im Türrahmen. Mattie konnte nicht erkennen, wer es war. Der Mond warf ein gespenstisches Licht auf den Eingangsbereich.
    "Mattie? Bist du in Ordnung?"
    "
Scheiße."
Mattie ließ die Ellbogen sinken und keuchte vor Schmerzen, als Jane und Breeze in ihr Zimmer huschten. "Ihr hättet mich fast umgebracht, so habt ihr mich erschreckt. Ich hab mir wahrscheinlich noch eine Rippe gebrochen."
    "Mattie, du siehst furchtbar aus. Oh, mein Gott!"
    Breeze kam als Erste ans Bett. Sie griff in den BH unter ihrer Bluse und zog ein Taschentuch hervor. Vorsichtig tupfte sie getrocknetes Blut von Matties Mund.
    Jane knipste die Nachttischlampe an, die ein flackerndes gelbes Licht in den Raum warf. "Wie sieht dein Gegner aus?", fragte sie.
    Sie grinsten Mattie an, die wieder zu keuchen anfing. Gott, es schmerzte wie die Hölle auf Erden. Jede Bewegung tat weh. Schnaufend rollte sie sich auf den Rücken. Sie konnte nicht atmen, und ihre Lippen brannten. Breezes Berührung fühlte sich wie Salz in einer offenen Wunde an.
    Jane setzte sich neben Mattie auf das Bett und begann, ihr die Bluse aufzuknöpfen. "Lass mal sehen, wie schlimm es ist."
    Mattie stieß ihr die Hand weg. "Lass das. Mir geht's gut."
    "Sei ruhig", widersprach Jane. "Du bist viel zu fertig, um zu wissen, ob du verletzt bist."
    Jane gehörte zu den wenigen an der Rowe-Akademie, die keine Angst vor Mattie hatten. Sie war nicht so dumm, sie zu unterschätzen, trotzdem scheute sie im Gegensatz zu den anderen keine Konfrontation mit ihr.
    Mattie fluchte, als ihr Jane die Bluse vollständig aufgeknöpft hatte. Sie wusste, dass es schlimm war. Sie hatte die Schwellungen und die Blutergüsse gespürt. Aber sie hatte nicht erwartet, einen lilafarbenen See zu sehen. Der ganze Bauch zeigte zerrissenes Gewebe, und die Blutergüsse liefen unter der Haut zusammen.
    Jane wurde blass, und Breeze entfuhr ein seltsames kleines Wimmern.
    "Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen", sagte Jane. "Du könntest innere Blutungen haben."
    "Ivy? Bist du das?" Mattie hatte ein leichenblasses Gesicht entdeckt, das hinter den beiden Mädchen aufgetaucht war. Ivy musste gerade ins Zimmer geschlichen sein. Beim Anblick von Matties Verletzungen war sie entsetzt zurückgewichen. Mattie wünschte, die Freundin hätte das nicht sehen müssen. Sie wollte nicht, dass sich Ivy dafür verantwortlich fühlte.
    "Ich gehe nirgendwo hin." Mattie warf Jane den entschlossensten Blick zu, zu dem sie fähig war, hauptsächlich Ivys wegen. "Es sind nur Schrammen. Sie werden heilen."
    Breeze fand ihre Stimme wieder. "Wir brauchen Hilfe", sagte sie, als ob sie gerade erst bemerkt hätte, welchen ungleichen Kampf sie führten. "Wir können es nicht mit Miss Rowe und ihrer Todesschwadron aufnehmen. Wir schaffen es nicht allein."
    Erfolglos versuchte Mattie, sich aufzusetzen. Ihr Körper fühlte sich so steif an, als würde er in zwei Teile zerbrechen, wenn sie nicht stillhielt. Die Starre wurde von Minute zu Minute schlimmer. Bald wäre sie eine lebende Leiche.
    "Wem auch immer wir davon erzählen würden, er würde direkt zu Miss Rowe gehen", warnte Mattie Breeze und Jane. "Wenn sie herausfindet, wer sie verraten hat, wird sie es wieder an mir auslassen. Oder an Ivy. Oder an einer von euch! Wir können es niemandem von der Schule

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