Das Internat
erzählen. Miss Rowe
ist
die Schule."
"Dann musst du weglaufen", sagte Breeze. "Du kannst nicht hierbleiben."
Erschöpft senkte Mattie den Kopf und hoffte, dass ihr nicht übel würde. Der Schmerz war grauenhaft. Jane und Breeze schwiegen, was Mattie hoffen ließ, dass sie sie davon überzeugt hatte, keine Hilfe zu holen.
"Versprecht mir, dass ihr niemandem erzählt, wie schlecht es mir geht", sagte Mattie, fast ohne zu bemerken, dass sie die anderen anflehte. "Ich will nicht, dass diese Arschlöcher aus der Oberstufe denken, sie hätten gewonnen."
Breeze kämpfte mit den Tränen. "Sie haben nicht gewonnen, und es geht nicht um die Mädchen aus der Oberstufe. Es ist Rowe. Sie ist diejenige, die sie angestachelt hat."
Mattie legte den Kopf wieder auf das Kissen und schloss mit einem erleichterten Seufzer die Augen. Der Raum hatte einen muffigen Geruch, durchmischt mit dem Aroma überreifer Bananen, und das war seltsam tröstlich. Darauf konzentrierte sie sich eine ganze Weile, sie hielt sich an allem fest, was weniger schmerzhaft war. Ihre Mutter hatte gelegentlich Bananen mit nach Hause gebracht, und Mattie hatte sie dann in Scheiben geschnitten mit einer großen Schüssel Cornflakes gegessen. Sie hatte sie selbst geschnitten. Das war eine ihrer schöneren Kindheitserinnerungen.
Als sie die Augen wieder öffnete, sah Mattie, dass die drei sie beobachteten.
"Was machen wir jetzt?", fragte Jane.
Sie sorgen sich nicht nur um mich, stellte Mattie fest. Auf unterschiedliche Art waren sie alle von ihr abhängig. Die Zukunft der Freundinnen war untrennbar mit ihrer verbunden, und was auch immer sie tun würde, betraf auch sie. Jetzt gerade war sie die Schwache. Wenn sie bliebe, mussten sie einen Weg finden, sie zu beschützen. Mattie konnte die Entscheidung nicht aufschieben.
"Ich verschwinde von hier", sagte sie. "Heute Nacht."
Blankes Entsetzen trat in Ivys Blick. Mattie sah, wie es geschah. In diesem Moment wurde ihr klar, dass Ivy sich immer als Opfer betrachten würde. Für sie war Mattie nicht schwach und verletzlich, nicht einmal jetzt. Mattie fühlte sich, als würde sie ihre Freundin im Stich lassen, aber was sollte sie tun? Sie konnte nicht bleiben, Ivy mitzunehmen war genauso unmöglich. Mattie wusste nicht einmal, ob sie die Stärke fände, um allein aus Rowe zu fliehen. Und überhaupt, es würde allen besser gehen, wenn sie weg wäre. Sie hatte ein Problem mit Autoritätspersonen. Sie war aggressiv. Und dagegen konnte sie nichts tun. Das machte es für alle nur schlimmer.
"Warte hier!" Mattie packte Ivy am Arm und erteilte die Anweisung in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Sie war immer noch sauer, weil Ivy aus dem Schlafzimmer geschlichen und ihr heute Abend in die Stadt gefolgt war. Bewusst hatte Mattie den langen Weg gewählt, die gepflasterte Straße entlang am Rande der Halbinsel. Durch die Wälder wäre es kürzer gewesen, aber sie wollte sich nicht verirren, und sie war sich nicht sicher, wie viel Schmerz ihr Körper noch ertragen konnte. Ein böser Sturz, und sie wäre ein Krüppel gewesen. Vornüber gebeugt wie ein Invalide, ging Mattie. Der Schmerz hatte etwas nachgelassen. Vielleicht war es das Adrenalin, das durch ihren Körper schoss.
Bis sie die große Kurve erreicht hatte, die direkt in den Ort führte, hatte Mattie Ivy nicht bemerkt. Sie waren zu weit von Rowe entfernt, deshalb musste sie sie mitnehmen.
"Warum kann ich da denn nicht mit dir reingehen?", fragte Ivy.
In den Büschen vor der Polizeiwache versteckten sie sich, und es war spät, weit nach Mitternacht. Mattie hatte Ivy bereits von ihrem Plan erzählt, bei der Polizei auszusagen. Das wäre sinnvoller, als wegzulaufen, weil sie nirgendwohin gehen konnte. Sie würde auspacken und hatte Angst davor. Aber sie wollte nicht, dass Ivy das mitbekäme. Mattie war aus ganzem Herzen davon überzeugt, dass Miss Rowe ins Gefängnis gehörte. Bisher waren Matties einzige Erfahrungen mit der Polizei hässliche Szenen – wie sie zu ihrem Wohnwagen gekommen waren, weil ein Kerl bei Matties Mutter Randale gemacht hatte.
"Sie glauben mir vielleicht nicht", flüsterte Mattie, "und es macht keinen Sinn, dich auch da reinzuziehen. Du bleibst hier. Wenn ich sicher bin, dass sie uns helfen, sage ich ihnen, wo du bist."
Ivy schüttelte Matties Hand ab. "Sie werden dir nicht glauben", sagte sie. "Nicht, wenn du da allein hineingehst. Ich kann dich unterstützen. Dann sind wir zu zweit, und sie müssen uns zuhören."
An dem
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